Bis die Blase platzt

Sie ist in aller Munde und durchdringt nahezu alle Lebensbereiche: die künstliche Intelligenz. In der Medizin verspricht sie schnellere Diagnosen und präzisere Behandlungen. Doch setzen wir damit auf die richtige Karte? Dem gehen kennedy+swan in “The Red Queen Effect” in der Schering Stiftung auf den Grund.

Auf das Dach steigen

Auf den Dächern der Jugend ist es rutschig. Und dennoch traf man sich dort, rauchte von den Eltern geklaute Zigaretten, sah cool aus mit dem verschmierten Eyeliner. Abrutschen? Das kann schon passieren. Die Gruppenausstellung “1 Person per sqm” im Studio Hanniball thematisiert das jugendliche Gefühl der Verunsicherung und des Haltsuchens.

Der Apfel fällt nicht weit

Bei LC Queisser in Tbilisi treffen zwei Künstler:innen und zwei Generationen aufeinander – die Kunst von Tochter und Vater im Dialog. Ketuta Alexi-Meskhishvili zeigt neue Arbeiten als Reaktion auf Collagen und Assemblagen ihres Vaters aus den 1980er- und 1990er-Jahren.

Das Leben in Dauerschleife

„Easy Street“ klingt nach einem Ort der Entspannung. Nach pastellfarbenen Reihenhäusern, nach synthetischem Sonnenschein und nach dem Versprechen, dass alles schon irgendwie läuft. Und es läuft tatsächlich in der Galerie Bortolozzi – auf verschiedenen Kanälen. Besucher:innen können sich dort durch die Ausstellung von Marc Kokopeli zappen.

Landschaft mitdenken

Mit “Thinking Like a Mountain” beendet das Museum GAMeC in Bergamo sein ambitioniertes Langzeitprojekt. Die Orobie Biennale verwebt Kunst, Ökologie und Gemeinschaft zu einem vielstimmigen Nachdenken über eine künstlerische Gegenwart, die auch außerhalb der Institutionen blüht und die lokale Communities mit einbezieht.

Institution als Readymade

Mit “Shifts” verwandelt Iris Touliatou den Kunstverein München zu einem Ort institutioneller Selbst-Reflexion. Ihre Ausstellung untersucht die Infrastrukturen und Abhängigkeiten, die kulturelle Produktion ermöglichen und bedingen.

Priorität Prag

Der September ist satt an Kunstveranstaltungen, die Prague Art Week ist da eher ein Underdog – das könnte sich bald ändern. Seit Jahren überzeugt sie konstant vor allem mit jungen, engagierten Künstler:innen und Ausstellungsmacher:innen. Zeit, die wichtigen Namen der örtlichen Kunstszene zu pauken.

Schöner Schein

Troika versuchen Betrachter:innen in hinters Licht zu führen. Ihre illusionistischen Bilder erkunden die Grenze zwischen Realität und Konstruktion. Mit Pflanzen aus Metall, ausgestorbenen Kakteen in antarktischem Eis und verpixelten Wüstenaufnahmen bespielt die Künstler:innengruppe die neuen Räumlichkeiten von Max Goelitz.

Beim Doktor bibbern

Das Gesundheitssystem würde ohne Vertrauen in Fremde nicht funktionieren. Doch es hat unheimliche Leerstellen. Carolyn Lazard beleuchtet diese mit ihrer Ausstellung “Corpus” bei Trautwein Herleth – und die Mittelchen, die helfen könnten, das wacklige Doktorvertrauen künstlich zu stabilisieren.

Das bittere Spiel der Macht

Jordan Strafer verhandelt in “Dissonance” bei Fluentum Macht, Justiz und den Umgang mit Opfern sexueller Gewalt. Die Erweiterung der Filmreihe “Loophole” oszilliert zwischen Reality-TV, 90er-Talkshow und trashigem Pop. Ray, ein lüsterner Strafverteidiger, führt durch Prozess, Affäre und eine groteske Feier.