Wohin während der Art Cologne? Diese 7 Ausstellungen solltet ihr nicht verpassen
16. November 2023 • Text von Julia Stellmann
Zur Art Cologne ist Köln place to be. Auch abseits der Messe hat die Stadt einiges an Ausstellungen zu bieten. Wir empfehlen besonders den Besuch bei Galerie Buchholz, Gisela Capitain, Cherry Hill, Drei, JUBG, Lore Deutz und Catherine Zeta.
Galerie Buchholz: Michael Krebber
Der gebürtige Kölner Michael Krebber hat die letzten 40 Jahre damit verbracht, neue Wege in der Malerei und aus ihr heraus zu finden. Auf Leinwänden, gemusterten Textilien und Postern finden sich oftmals nur wenige malerische Eingriffe, die ähnlich Martin Kippenberger immer auch augenzwinkernde Kritik am Kunstmarkt äußern. Im einführenden Text der Ausstellung “Esprit de Corps” in der Galerie Buchholz wendet sich der Künstler selbst an die Besucher*innen und schreibt: “Ich hoffe, dass ich mit dieser Methode eine schnelle Maschine schnell fahren kann, eine, die Bilder generiert und nicht Malerei”.
WANN: Die Ausstellung “Esprit de Corps” von Michael Krebber eröffnet am Donnerstag, den 16. November, um 18 Uhr. Sie läuft bis zum 27. Januar 2024.
WO: Galerie Buchholz, Neven-DuMont-Straße 17, 50667 Köln.
Gisela Capitain: Christopher Williams
Wer kennt sie nicht? Die gute Ikea-Küche. Die meisten von uns waren schon mal im Besitz einer solchen Küche oder sind es immer noch. Am Preis-Leistungs-Verhältnis gibt’s auch nichts zu meckern. Doch die wenigsten haben wohl die einzelnen Bestandteile zwischen Zwiebeln schneiden und Kaffee kochen so eingehend studiert wie Christopher Williams. Bei ihm bilden die modularen Einzelteile die Basis einer typologischen Studie des fotografischen Bildes. Der Besuch der Galerie Gisela Capitain könnte also auch den Blick auf die eigene Küche nachhaltig verändern.
WANN: Die Ausstellung “Heimarbeit. Adopted for use. IKEA Küchen Ensemble” von Christopher Williams eröffnet am Donnerstag, den 16. November, um 18 Uhr. Sie läuft bis zum 27. Januar 2024.
WO: Galerie Gisela Capitain, St. Apern Straße 26, 50667 Köln.
Cherry Hill: Asta Lynge & Jakob Ohrt
Es gibt einen neuen Space in Köln! Premiere feiert Cherry Hill mit einer Duoausstellung. Asta Lynges Arbeiten kreisen mittels verschiedener Materialien und Verfahren um den Begriff des Fortschritts und dessen Verbindung mit Technologie. Jakob Ohrts Praxis oszilliert zwischen Bild und Objekt, widmet sich Themen rund um Entmaterialisierung. Beide eint ihr Interesse für die wechselhafte Beziehung zwischen Technologie, Fortschritt und der zweideutigen Wirkung von Sicherheit. Wie positionieren wir uns in einer Welt, die immer schneller voranschreitet und in der technische Geräte zunehmende Kontrolle erlangen?
WANN: Die Ausstellung “Where are my molecules” von Asta Lynge & Jakob Ohrt läuft bis zum 22. Dezember.
WO: Cherry Hill, Dürener Str. 89, 50931 Köln.
Drei: Coumba Samba
Unser nächster Tipp ist eigentlich ein doppelter. Denn die Galerie Drei kann gleich mit zwei neuen Eröffnungen aufwarten. Neben der Gruppenschau “Parks and Recreation” öffnet auch die erste Soloshow von Coumba Samba in der Galerie ihre Türen für das interessierte Publikum. “This Is Money” rückt den beschleunigten kulturellen Konsum in den Fokus. Vor diesem Hintergrund wachsender Unsicherheit erscheinen Samba das Spiel, Gemeinschaft, kollektive Fürsorge oder das Liebesspiel als eher unwahrscheinliche Ereignisse, die sich trotzdem gegen alle Widrigkeiten durchsetzen können.
WANN: Die Ausstellungen “This Is Money” von Coumba Samba und “Parks and Recreation” eröffnen am Freitag, den 17. November, um 18 Uhr. Sie laufen bis zum 13. Januar 2024.
WO: Drei, Jülicher Straße 14, 50674 Köln.
JUBG: Stephen Prina
Stundenlang scheinbar ereignislosen Performances zusehen? Als einer der wenigen Kunstschaffenden vermag es Stephen Prina sein Publikum dafür zu begeistern. In “String Quartet for Six Players” ist aber dann doch einiges los. Das Quartett in d-Moll, Mozarts Hommage an seinen Freund und Mentor Joseph Haydn, wurde vom gerade mal 21 Jahre alten Prina in jugendlicher Respektlosigkeit aber nicht komplett auseinandergenommen, sondern stattdessen nach dem Zufallsprinzip erweitert und elegant verfremdet. So weist der Dirigent je eine*n Spieler*in an, zum Anfang der Partitur zurückzukehren. Was dabei letztendlich herauskommt, könnt ihr bei JUBG hautnah erleben.
WANN: Die Ausstellung “String Quartet for Six Players, 1976 – 2023” von Stephen Prina läuft bis zum 16. Dezember.
WO: JUBG, Albertusstraße 13-17, 50667 Köln.
Lore Deutz: Sigurrós G. Björnsdóttir, Tiril Hasselknippe & Stefan Vogel
Leerstellen, Lücken, Verhüllungen, Blickverschleierungen und Sinn-Verschiebungen – alles Bezeichnungen für das Phänomen des Phantomraums. Bei Lore Deutz machen gleich drei, aus verschiedenen künstlerischen Kontexten stammende Künstler*innen Andeutungen, welche die Besucher*innen zur eigenen Fortführung des Gesehenen aktivieren sollen. Insbesondere in einer digital geprägten Erfahrungswelt scheint die Auseinandersetzung mit Phantomräumen wichtiger als je zuvor.
WANN: Die Ausstellung “PHANTOM SPACE” eröffnet am Donnerstag, den 16. November, um 19 Uhr. Sie läuft bis zum 10. Januar 2024.
WO: Lore Deutz in der Ausstellungshalle im KunstWerk Köln, Deutz-Mülheimer Straße 115, 51063 Köln.
Catherine Zeta: group show
Natürlich darf während der Messe auch junge Kunst nicht zu kurz kommen. David Ostrowski ist seit 2022 Professor für Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Parallel zur Messe präsentieren seine Studierenden ihre Arbeiten in der Gruppenausstellung “AFTER MODERNISM” bei Catherine Zeta der Öffentlichkeit. Das lässt sich übrigens wunderbar mit einem gemütlichen Ausklang des Abends in der MD Bar verbinden. Denn der Ausstellungsraum ist unmittelbar mit der Bar verbunden.
WANN: Die Ausstellung “AFTER MODERNISM” läuft während der Messe bis zum 19. November jeweils von 18 bis 20 Uhr.
WO: CATHERINE ZETA, Marsilstein 21-23, 50676 Köln, (Eingang MD BAR).
Auf welche Galerien wir uns im Rahmen der Art Cologne 2023 besonders freuen, könnt ihr hier lesen.