Review

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Von oben betrachtet

Der jüdische Schriftsteller Erich Hopp wird zum “Found Subject” von Raphaela Vogels gleichnamiger Ausstellung in der Berliner Galerie BQ. Ausgehend von den wenigen Spuren, die er hinterließ, entspinnt sich ein Werkkomplex, in dem Glaube und Ideologie, Popkultur und Architektur in einer multimedialen Gedenkstätte aufeinandertreffen.

Undurchsichtige Wiedergänger

Mit „Upiór“ zeigt der Zürcher Off-Space Sentiment Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė. In der Ausstellung zu sehen sind maskenähnliche Arbeiten aus Holz und Metall. Ihre langen Spitzen können den Augen ihrer Betrachtenden bedrohlich nahe kommen.

Vom Hörensagen

Es hört doch jeder nur, was er versteht. Unter dem Titel “On Listening” werden in der Lothringer 13 Halle internationale künstlerische Positionen, Theoretiker:innen, Schreibende, Aktivist:innen und Archive zusammengebracht.

Ein Hoch auf die Selbstreferenz

Das immergleiche rosafarbene Gesicht starrt einem aus Alexander Basils Gemälden entgegen – ob aus der Steckerleiste oder dem Wasserglas. In der Galerie Judin zitiert sich der Künstler immer wieder selbst. Ein Rundgang durch die Ausstellung „Tidings from the Orbit“ ist so verwirrend wie unterhaltsam.

Die aktive Form

Mit ihrer Arbeit im Projektraum Ashley widmet sich Kuratorin Steph Holl-Trieu auf Regelsystemen basierenden Praktiken. Sie erforscht die performative und immersive Qualität des Ereignisses einer Ausstellungseröffnung – die nächste steht kurz bevor.

Digitale Utopien

Im Haus am Lützowplatz haben die fünf Stipendiat*innen des VR-Kunstpreises der DKB in Kooperation mit CAA Berlin digitale und analoge Utopien entwickelt. Hier deuten sie oftmals angstbesetzte neue Technologien positiv um und begreifen diese als Chance für eine gerechtere, tolerantere und vielfältigere Zukunft.

Märchenwald oder Dystopie?

Rohe Fabelwesen, aus dem Boden sprießende Pilze, Streitkarren mit Zukunftsvision: Die Ausstellung „The Manifestations of the Voyage“ von Simone Fattal verwandelt den Portikus in eine phantastische Welt zwischen Märchen und Albtraum.

Den Wahnsinn auf Erden verstehen

In den eleganten Räume der Villa Stuck verpackt Heidrun Sandbichler die großen Sujets unserer Zeit. In ihrer Einzelausstellung “Nachtgesang” bearbeitet sie unseren Umgang mit Folgen von Migration, Krieg und diktatorischen Herrschaftssystemen – ein gewaltiges Themenspektrum.

Kuscheln? Ja, bitte!

Wie bewegt sich eigentlich Andreas Gabalier in seinen Musikvideos? Sunny Pfalzer untersucht in “I know what to do” bei Neun Kelche Körperlichkeit, denkt Formen und Bewegungen in Performances, Skulpturen und Textil weiter. Mit der Kunst kuscheln? Hier unbedingt erwünscht.