Review

gallerytalk.net bespricht Kunstausstellungen, Publikationen & alles, was im Kunstbereich nach einer klaren Haltung verlangt.

Die Bilder im Raum

In seiner künstlerischen Praxis erkundet Marius Glauer die Möglichkeiten, Fotografie erweitert zu denken. Unter dem Titel “Wait a Minute” zeigt er im Francisco Carolinum in Linz eine große Auswahl von Arbeiten, die auf unterschiedlichen Ebenen die Ideen von Bild und Objekt herausfordern.

Keine Privatsache

Wie entsteht eine Sammlungsidentität? Alexander Schröder fing bereits Mitte der 1990er-Jahre an, Kunst zu sammeln. Mit der Schenkung von über 70 Werken an die Galerie der Gegenwart in der Hamburger Kunsthalle macht er seine Sammlung öffentlich.

Spekulative Zukünfte

Wie kann das unendliche Universum erforscht oder gar verstanden werden? In ihrer multimedialen Ausstellung “Warm Silver Skies” bewegt sich Tatjana Vall an den Schnittstellen von Wissenschaft, Science-Fiction, spekulativer Technikgeschichte und Kunst. Sie verbindet dabei Video, Skulptur und digitale Wandarbeiten.

Harmonie, platt gebügelt

Die runden Sonnengesichter lächeln sanft. Sie wirken freundlich, etwas eingedrückt und irgendwie auch melancholisch. Hêlîn Alas präsentiert in ihrer Einzelausstellung “Dasein” bei Paulina Caspari eine Auswahl spezifischer Alltagsgegenstände hinsichtlich ihres identitätsstiftenden Potenzials.

Zur Begutachtung

Im Frappant laden Alexander von Holtum, Talia Kurman, Carolina Lehan und Fabio Prosdocimi zur Ortsbegehung ein. Ihre Ausstellung “Door 2 Door“ führt durch drei Räume, die sich in verschiedenen Stadien der Konstruktion befinden. An den frisch eingezogenen Wänden platzierte Werkzeuge aus Wachs verweisen auf vergangene, teils fiktive Prozesse.

Sie wollte raus, um jeden Preis

Seit den 1970er-Jahren dokumentierte die tschechische Fotografin Libuše Jarcovjáková das Leben hinter dem Eisernen Vorhang. Ihre Fotografien von Liebe, Identität, Körpern, Macht und Freiheit bilden den Ausgangspunkt für ihre retrospektive Ausstellung in der Prager Nationalgalerie.

Das neue Zeitalter der Malerei

Louisa Gagliardi erweitert in “Many Moons” im MASI Lugano die Grenzen der traditionellen Malerei: Ihre Bildwelten entstehen digital am Computer und werden auf Leinwände gezogen. In immersiven Installationen wird ein regelrechtes Eintauchen in die teils fiktiven und surrealen Bildräume möglich.

Quantum Tentakel

Im Kraftwerk Berlin atmet ein Riesenkrake. Die wabernden Tentakel erobern das Gemäuer und tragen Besucher:innen in die Tiefen der Quantenphysik. Wie ist es, die Umgebung sozusagen quantisch wahrzunehmen? Laure Prouvost ist eine raumgreifende Installation gelungen, die Kerngedanken der Quantenforschung spürbar macht.

Bewegte Leben

Elemente eines Trabantenmotors verbunden mit den Accessoires einer koreanischen Tänzerin: In Mira Manns Ausstellung „Solo“ in der Kölner Galerie Drei verschmelzen Objekte unterschiedlicher Provenienzen zu kinetischen Neuschöpfungen. Dabei steht die Performanz der Objekte in direktem Austausch mit jener der Besuchenden.

Drei auf der gezähnten Bühne

Der weit aufgerissene Mund war eines der Hauptmotive des Malers Francis Bacon. In der Soloshow “Triptych & Studies” von Magnus Hvidtfeldt im Chess Club wird er zur Bühne. Eine Reihe an Zähnen bildet das halbkreisförmige Podium im Hintergrund des Triptychons, auf dem sich seine gesichtslosen, tanzenden Figuren verteilen.