Alle Artikel von Anja Grossmann

Erinnerungen aus Glas

Mit „Fenster“ zeigt die Zürcher Livie Gallery hochformatige Arbeiten aus farbigem Glas von Esther Mathis. Die Oberflächen der Scheiben weisen Perforationen, Sprenkel und Farbschlieren auf. Die erzeugten Lichtstimmungen entspringen Erinnerungen der Künstlerin.

Undurchsichtige Wiedergänger

Mit „Upiór“ zeigt der Zürcher Off-Space Sentiment Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė. In der Ausstellung zu sehen sind maskenähnliche Arbeiten aus Holz und Metall. Ihre langen Spitzen können den Augen ihrer Betrachtenden bedrohlich nahe kommen.

Schlag den Gong

Jevouspropose zeigt mit „Tout Doux: Gong Bath“ eine Ausstellung von Sarah Ancelle Schönfeld. Zu sehen sind drei Frauengestalten aus Draht. Ihre Brüste bestehen aus je zwei Gongs, die zu schlagen, die Künstlerin die Besuchenden einlädt.

Schwarz und Weiß

841 nacheinander geschaltete Bilder in Schwarzweiß ergeben “Slopex”. Mit der Videoarbeit zeigt Arthur Jafa eine Bildsammlung und zugleich ein interpiktoriales Netzwerk aus Verweisen zur US-amerikanischen Geschichte, Schwarzer Identität und zeitgenössischer Popkultur.

Sichtbare Abwesenheit

Die Galerie Gregor Staiger zeigt Malereien von Deborah-Joyce Holman. In den Arbeiten sind verlassene Räume und Gegenstände zu sehen, die die Präsenz abwesender Personen spürbar machen. Die nicht gezeigten Körper gehören Schwarzen, queeren Charakteren aus Film und Fernsehen.

Früchte der Urlaubsreife

Der Sommer in der Stadt ist heiß. Schulkinder gehen in die Ferien, Arbeitnehmer*innen fahren in den Urlaub. Wie verbringen Kunstschaffende diese mit Erholung verbundene Zeit? Und gibt es die für freischaffende Kreative überhaupt? Der Off-Space Hotel Tiger geht diesen Fragen in neuen Ausstellungsräumen nach.

Chaos an der Sollbruchstelle

Mit „A fly on a speaker’s nose” zeigt Hamlet eine Ausstellung von Mara Wohnhaas. Den Auftakt bildet eine textbasierte Performance, in der die Künstlerin das Treiben einer störenden Fliege beschreibt. Das umherschwirrende Insekt wird zur Metapher für Störungen, Deformationen und Brüche in Wohnhaas‘ Werken.

Geteilte Stimmbänder

Das Fotomuseum Winterthur zeigt die Arbeit “Aphasia” von Adji Dieye. Die italienisch-senegalesische Künstlerin setzt sich in der Zweikanal-Videoinstallation mit Sprache als politischem Medium auseinander. Sprache erscheint dabei als Mittel der Konstruktion nationaler Identität und entfaltet in ihrer Poetik eine eigene Widerstandskraft.

Stolze Streuner

Die Zürcher Galerie Karma International zeigt mit „Pride & Prejudice“ eine Einzelshow von Gina Fischli. Ausgestellt sind selbst genähte Straßentiere und schimmernde Accessoires – Gefährten gegen das Alleinsein, die dem Traum kuscheligen Konsums entspringen und ihren Betrachtenden Wohlbefinden schenken.

Leder, Sattel, Pferdeschwanz

Die Relation von Mensch und Tier inszenieren Robert Estermann & Oz Oderbolz als Spiel um Dominanz und Unterwerfung, als eine Metapher für Sexualität und Fetisch. Ihre Ausstellung im Kunstverein Last Tango stellt heteronormative Männlichkeitszuschreibungen in Frage.