Köln

Best of DC Open Köln

Wohin zuerst, wenn alle Ausstellungen gleichzeitig eröffnen? Das Kunstwochenende DC Open wartet mit üppigem Programm in Galerien und Off-Spaces auf. Wir starten mit Köln und empfehlen die Schauen bei Petra Martinetz, Mauer, Nagel Draxler, Mouches Volantes, Falko Alexander, JUBG und Berthold Pott.

Queeres Gedenken

Im Kölner Off-Space Mélange scheint mit “into a dead spider’s” ein Ort von Trauer und Gedenken eingerichtet. In der Doppelausstellung von Alexander Iezzi und Martin Maeller finden sich ambivalente Objekte, die sich mit Fragen von Identität auseinandersetzen.

Ist die Malerei tot?

Verwundete Gemälde mit zerklüfteten Oberflächen, gebrochenen Knochen und offenen Wunden gewähren tiefe Einblicke in das oft totgesagte Medium Malerei. Ist in den Werken des israelischen Künstlers I. S. Kalter nun tatsächlich der viel propagierte Tod der Malerei Wirklichkeit geworden?

Brüste raus

In der Ausstellung “Transformers” von Nigin Beck im Kölner Off-Space Mauer ragen weibliche Brüste selbstbewusst aus Mauern, Stoffen und Vorhängen. Sie sind Signum körperlicher Veränderung im Leben einer Frau und Mutter. Persönlicher geht es kaum und doch ist die weibliche Brust immerzu gesellschaftliche Projektionsfläche.

Im Käfig der Hochhaussiedlung

Die Ankerstraße im nordrhein-westfälischen Sankt Augustin ist statistisch gesehen vom Rest der Gesellschaft abgehängt. Zugleich ist sie auch Heimatort von Mathias Weinfurter. In einer Ausstellung in der Kölner Moltkerei Werkstatt betreibt er künstlerische Feldforschung, lotet die Abgründe in den Geometrien der Hochhaussiedlung aus.

Von Wolkenburgen und Exoskeletten

In der Kölner Galerie Berthold Pott öffnet die Gruppenausstellung „Love and Human Remains“ Vorstellungs- und Möglichkeitsräume für scheinbar widerstrebende Gegensätzlichkeiten. Irgendwo im Dazwischen laden die Werke von zehn Künstler*innen gleichermaßen zum Träumen wie Schaudern ein.

Ist Blut dicker als Wasser?

Gibt es Verwandtschaft jenseits familiärer Bindung? Die Kölner Temporary Gallery untersucht anhand zahlreicher künstlerischer Positionen unterschiedliche Formen von Beziehungsgeflechten, die Antworten auf die Probleme einer modernen Gesellschaft geben und das Modell der Kleinfamilie ergänzen.

Leergeträumte Traummaschinen

Kinetische Skulpturen von Peter Fischli ragen wie Galgen aus dem grauen Stadtbild. Lichter geben uneindeutige Signale, hüllen sich in den Nebel der Ungewissheit. In der Galerie Buchholz fügen sich Ampelanlagen zu einem Erinnerungswald, in dem vergangene Geister wie Irrlichter locken, bis die Besuchenden selbst im Rampenlicht sind.

Wenn der Schrank lebendig wird

In der Galerie Jan Kaps besitzen die Möbel Zehen, Köpfe, Brustkörper, als ob Menschen, Tiere darin eingeschlossen wären, eins mit dem Eichenholz geworden sind. Wen würde es wundern, wenn die seltsamen Möbelstücke des Künstlerduos Daniel Dewar und Grégory Gicquel sich plötzlich bewegen, sobald sie unbeobachtet sind?

6 Tipps für Ausstellungen in Köln

Alle sind in Köln, es ist schließlich Art Cologne. Auch abseits der Kunstmesse wartet die Stadt mit tollen Ausstellungen auf. Wir empfehlen: Jan Kaps, Martinetz, Buchholz, Moltkerei Werkstatt, JUBG und Fiebach, Minninger.