Alle Artikel von Katrin Krumm

Gesellschaft beginnt mit Drei

Die Charaktere in Frieder Hallers filmischen Kammerspielen sind weder anderen noch sich selbst wohl gesonnen. In seinen absurd-komischen Erzählungen deckt Haller soziale Hierarchien innerhalb bestehender Beziehungen auf – und bewegt sich dabei zwischen Komödie, Drama und Tragödie.

Die Kritik der Nützlichkeit

Was geben wir auf, wenn wir unsere Umgebung nicht im Sinne der Nützlichkeit gestalten? Die Gruppenausstellung “An Update On Cranes” wagt eine Kritik am Konzept der Nützlichkeit. Dafür werden im Frappant e.V. aktuell Werke präsentiert, die in ihrer Formalität einen praktischen Nutzen suggerieren.

Die Ikonografie der Euphorie

Mit spielerischer Leichtigkeit und strenger Formalität bewegen sich Rosa Lüders glänzende Skulpturen durch ein visuelles Repertoire aus Symbolen des Glücksspiels. In ihrer Soloausstellung “Sizzling Hot” in der Galerie 14a steht der verheißungsvolle Moment des Gewinns im Zentrum.

Im Dazwischen

Indem sie bürokratischen Machtstrukturen physischen Raum zuweist, nähert sich Sung Tieu der Geschichte der vietnamesischen Vertragsarbeiter*innen in der DDR an. Im Mittelpunkt ihrer Ausstellung im n.b.k steht die Plattenbausiedlung “Gehrenseestraße”, in der ab den 1980er Jahren vor allem Vietnames*innen wohnten.

Fällt größer aus

Mensch, Pose, selten ein Objekt, Wand. Dazwischen viel schwarzes Leder. Kristina Nagels fotografische Serie “User” im Berliner Ausstellungsraum Fragile ist eine inszenierte Studie über Selbstdarstellung im Digitalen. Zwischen Subkultur und Luxusmarken führt die Schau in visuelle Rückkopplungsschleifen der Konsumkultur.

Gemeinsames Hinabtauchen

Von der Oberfläche über die Tiefsee bis auf den Ozeanboden: Lulu MacDonald und Maik Gräf unternehmen im Studio 45 des Künstlerhaus Wendenstraße einen Exkurs in die Dunkelheit. Ihre Arbeiten geben Auskunft über Naturerlebnisse sowie die politische Dimension des Ressourcenabbaus am Meeresgrund.

Geschichten vom Erwachsenwerden

In bunten Malereien und Skulpturen zelebrieren Theresa Rothe und Josefine Schulz Übergangsphasen, die gemeinsam durchlebt werden. Momente der Intimität und des liebevollen Miteinanders, aber auch der Unsicherheiten und geteilter Melancholie. Sie verbindet jahrelange Freund*innenschaft – “Real Friends” im Künstlerhaus Sootbörn.

Höllenritt im Zuckerrausch

LuYang mixt seine multimedialen Arbeiten in techno-alchemistischer Manier. Er verbindet darin traditionelle indonesische Tanzrituale mit digitalen Technologien, sakrale Ikonografie mit Anime-Ästhetik und Videospiele mit Neurowissenschaften. In der Kunsthalle Basel eröffnet sich LuYangs virtuelles Universum.

Den Finger in die Wunde

Politisch und pointiert verhandelt die Gruppenausstellung „Selbst und Zweck“ sowohl aktuelle Ereignisse der Geschichtsschreibung als auch historische Momente des Umbruchs. Das ICAT im Atelier-Haus der HFBK Hamburg versammelt sechs künstlerische Perspektiven, die unbequeme Wahrheiten offenlegen.

Zusammen fragil

Wie kann ein post-pandemisches Zusammenleben aussehen? Die Gruppenausstellung “Protection Procedures” im Studio Peragine versammelt Arbeiten von 13 Künstler*innen. Mit Verweisen zu queerer, feministischer und antikapitalistischer Theorie thematisieren die Beiträge verschiedene Formen von Macht und Ohnmacht.