Alle Artikel von Katrin Krumm

Von oben betrachtet

Der jüdische Schriftsteller Erich Hopp wird zum “Found Subject” von Raphaela Vogels gleichnamiger Ausstellung in der Berliner Galerie BQ. Ausgehend von den wenigen Spuren, die er hinterließ, entspinnt sich ein Werkkomplex, in dem Glaube und Ideologie, Popkultur und Architektur in einer multimedialen Gedenkstätte aufeinandertreffen.

Unbehagen im Scheinwerferlicht

In seiner Ausstellung im Eigen + Art Lab zeigt Nassim L’Ghoul 3D-animierte Videoarbeiten, in denen er reale Beobachtungen mit fantastischen Kulissen kombiniert. In nicht-linearer Erzählweise führen diese durch sein surreales, traumartiges Universum und hinterlassen ein beklemmendes Gefühl.

Geflochtene Mehrdeutigkeit

Der Schleier steht gleichzeitig als trennendes und verbindendes Element zwischen dem Subjekt und dessen Umgebung. In der Produzentengalerie Hamburg erkundet Noémi Barbaglia mit ihren Skulpturen die Mehrdeutigkeit, die diesem Motiv inneliegt.

Mythen, Maria und das Meer

Die Ausstellung “Santa Maria Paraffina” im MOM art space zeigt Malereien und Skulpturen von Felisha Maria Carenage, Luiza Furtado und Anne Meerpohl. Im Zentrum steht das Wasser als verbindendes Element zwischen kolonialen Kontinuitäten und feministischen Erzählungen.

Melodien des Aufbegehrens

Unter dem Motto “Das Lied der Straße” erkundet die Biennale für Freiburg den öffentlichen Raum als politischen Ort der Zusammenkunft. Kuratiert von Paula Kommoss zeigt sie 34 internationale Positionen und verwebt deren Perspektiven und Kämpfe mit denen von Künstler*innen aus der Stadt.

Gewaltvoll geschnürt

In Tiona Nekkia McCloddens Ausstellung wird um den Atem gerungen. In der Kunsthalle Basel verbindet die Künstlerin und Filmemacherin ihre eigene medizinische Geschichte mit Referenzen aus Bondage und Viehwirtschaft. Ihre poetisch-experimentellen Materialstudien erzählen aber auch die Geschichte der Gewalt an Schwarzen Körpern.

Gesellschaft beginnt mit Drei

Die Charaktere in Frieder Hallers filmischen Kammerspielen sind weder anderen noch sich selbst wohl gesonnen. In seinen absurd-komischen Erzählungen deckt Haller soziale Hierarchien innerhalb bestehender Beziehungen auf – und bewegt sich dabei zwischen Komödie, Drama und Tragödie.

Die Kritik der Nützlichkeit

Was geben wir auf, wenn wir unsere Umgebung nicht im Sinne der Nützlichkeit gestalten? Die Gruppenausstellung “An Update On Cranes” wagt eine Kritik am Konzept der Nützlichkeit. Dafür werden im Frappant e.V. aktuell Werke präsentiert, die in ihrer Formalität einen praktischen Nutzen suggerieren.

Die Ikonografie der Euphorie

Mit spielerischer Leichtigkeit und strenger Formalität bewegen sich Rosa Lüders glänzende Skulpturen durch ein visuelles Repertoire aus Symbolen des Glücksspiels. In ihrer Soloausstellung “Sizzling Hot” in der Galerie 14a steht der verheißungsvolle Moment des Gewinns im Zentrum.

Im Dazwischen

Indem sie bürokratischen Machtstrukturen physischen Raum zuweist, nähert sich Sung Tieu der Geschichte der vietnamesischen Vertragsarbeiter*innen in der DDR an. Im Mittelpunkt ihrer Ausstellung im n.b.k steht die Plattenbausiedlung “Gehrenseestraße”, in der ab den 1980er Jahren vor allem Vietnames*innen wohnten.