Best of DC Open Düsseldorf 2023
Diese Ausstellungen solltet ihr nicht verpassen

29. August 2023 • Text von

Nicht nur in Köln ist Saisonstart angesagt. Auch in Düsseldorf eröffnen zahlreiche Spaces ihre Ausstellungs-Highlights des Jahres. Wir haben euch mit Schauen bei Petra Rinck, Live Lab Studios, etta, Max Mayer, Rinde am Rhein, Sies + Höke und Ruttkowski; 68 ein paar heiße Tipps zusammengestellt.

GT DC Open Tomas Kleiner ær, installationview, Ando Future Studios, 2023
ÆR, Installationsansicht, Ando Future Studios, © Tomas Kleiner, 2023, courtesy: Tomas Kleiner / Petra Rinck Galerie.

Petra Rinck Galerie: Tomas Kleiner

Von botanisch-filigranen Elementen bemannte Flugobjekte machen Rast in der Petra Rinck Galerie. Sie sind Teil einer Ausstellung des Künstlers Tomas Kleiner, die sich aus einer seit März betriebenen künstlerischen Recherche mit dem Titel „Artenübergreifende Flugübungen“ speist. Was ziemlich abstrakt klingt, widmet sich der Frage, wie Pflanzen erweiterte Mobilitätspraktiken erlangen können. Der Modus der Schwebe spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ein Modus, der zwischen Orientierung und Ziellosigkeit, Tun und Nichtstun, Bewegung und Ruhen changiert und mit welchem Kleiner sich schon länger beschäftigt.

WANN: Die Ausstellung “[ ́fffhhhhh] – praktiken der beflügelung” eröffnet am Freitag, den 1. September, von 18 bis 21 Uhr. Sie läuft bis zum 21. Oktober.
WO: Petra Rinck Galerie, Birkenstraße 45, 40233 Düsseldorf.

Der Tipp kommt von Julia Stellmann.

Moritz Riesenbeck live lab studios dc open gallerytalk
Courtesy of Moritz Riesenbeck.

Live Lab Studios: Impersonal Figure x MethLife x Moritz Riesenbeck

Aus 140 Wohnmodulen schuf der Architekt Kisho Kurokawa Anfang der 70er-Jahre den Nakagin Capsule Tower im Tokioter Stadtteil Ginza. 2022 wurde das Gebäude abgerissen, doch es hat Eindruck hinterlassen. Philipp Höning und Pia Bergerbusch haben in einer der Wohnkapseln gelebt und dort unter dem Pseudonym “MethLife” ein Hörspiel konzipiert. Moritz Riesenbeck hat eine Wohnkapsel mithilfe von Social-Media-Fotos im Originalmaßstab nachgebaut. In den Live Lab Studios sind die Arbeiten zusammen zu erleben. Basierend auf der interdisziplinären Arbeit der anonymen Künstler*innengruppe “Impersonal Figure” erzeugt die Ausstellung die Atmosphäre einer Architekturikone, die nicht mehr ist.

WANN: Die Ausstellung “Nakagin Integration Co Ltd Series Vol.1” von Impersonal Figure, MethLife und Moritz Riesenbeck eröffnet am Freitag, den 1. September, von 14 bis 18 Uhr. Sie läuft bis Mittwoch, den 6. September.
WO: Live Lab Studios, Fürstenwall 66, 40219 Düsseldorf.

Der Tipp kommt von Anna Meinecke.

Rosario Aninat Simon Shim Sutcliffe etta dc open gallerytalk
Rosario Aninat und Simon Shim-Sutcliffe. Courtesy of the artists.

etta: Rosario Aninat und Simon Shim-Sutcliffe

Pipelines, Autobahnen oder Kanäle strukturieren die Welt, durch die sich Menschen heute bewegen. Auf diese Art künstliche Infrastruktur verweisen Rosario Aninat und Simon Shim-Sutcliffe im Off-Space etta mit fünf semitransparenten Glasfaserskulpturen. Formal angelehnt an Autodächer etwa werden sie in der Ausstellung “Underbelly” Ausgangspunkt für eine Reflexion über die Anatomie der städtischen Sphäre.

WANN: Die Ausstellung “Underbelly” eröffnet am Freitag, den 1. September, von 18 bis 21 Uhr. Sie läuft bis zum 14. Oktober.
WO: etta, Bastionstr. 5, 40213 Düsseldorf.

Der Tipp kommt von Anna Meinecke.

GT Max Mayer
Tishan Hsu: double-breath-green-2, 2023.

Max Mayer: Tishan Hsu

Der Körperlichkeit von Technologie widmet sich Tishan Hsu, der in der Galerie Max Mayer in der Ausstellung “screen-skins-2” neben zwei Wandarbeiten eine große neue Installation zeigt. Wie wirken sich Technologien auf kognitiver und physischer Ebene auf unser alltägliches Leben aus? Denn längst sind technische Geräte Verlängerungen des eigenen Körpers geworden. Entsprechend setzen sich Hsus neue Arbeiten aus unterschiedlichsten, manchmal ungewöhnlichen Materialien zusammen.

WANN: Die Ausstellung “screen-skins-2” eröffnet am Freitag, den 1. September, von 18 bis 21 Uhr. Sie läuft bis zum 21. Oktober.
WO: Galerie Max Mayer, Schmela Haus, Mutter-Ey-Straße 3, 40213 Düsseldorf.

Der Tipp kommt von Julia Stellmann.

Gilles Jacot rinde am rhein dc open
Gilles Jacot: A couch for everyone, 2021, PVC panels, wood, advertisement tarp, 430 x 160cm. Courtesy: the artist.

Rinde am Rhein: Gilles Jacot

Broterwerb ist nicht gleich Lebenstätigkeit, jedenfalls nicht immer. Gilles Jacot verschränkt das eine und das andere in seiner Ausstellung “Loaf”. In zwei neuen Werkkomplexen widmet sich der Künstler bei Rinde am Rhein dem Thema Arbeit. Den Ausgangspunkt seiner Serie “Clone” etwa bilden Behind-the-scenes-Fotos, die während eines Jobs für ein Schweizer Schmuckunternehmen entstanden sind. Jacot hat die Szenen nach einem geometrischen Rasterprinzip so bearbeitet, dass alle am Prozess beteiligten Personen nicht mehr zu sehen sind. Das Individuum verschwindet hinter seiner Arbeitskraft – wer hier Marxsche Entfremdung klingeln hört, ist schon mal auf der richtigen Fährte.

WANN: Die Ausstellung “Loaf” von Gilles Jacot eröffnet am
WO: Rinde am Rhein, Kreuzstraße 49, 40210 Düsseldorf.

Der Tipp kommt von Anna Meinecke.

GT Hedda Roman Sies Hoeke min
Hedda Roman, from the cluster “The longest possible game”, 2023, Inkjet-Print auf Hahnemühle, Metallic Photo Rag, 38,5 x 41 cm, Courtesy the artists, Sies + Höke, Düsseldorf.

Sies + Höke: Hedda Roman

Die Galerie Sies + Höke wird von Hedda Roman, so der Künstlername des Duos Hedda Schattanik und Roman Szczesny, mit ihrem fiktiven Charakter „Old Boy“ bespielt. Ein digitaler Avatar, eine Mischung aus Hedda Roman gepaart mit machine learning Plasma. Das Künstlerduo geht bewusste Kollaborationen mit individuell ausgebildeter Künstlicher Intelligenz ein, wenn Zeichnungen die Basis für die Zusammenarbeit mit dem außerirdisch anmutenden Intellekt bilden. „Oldboy“ ist dabei Metapher für die eigene und gesamtgesellschaftliche Frustration im Angesicht unabwendbar scheinender Entwicklungen und tiefgreifender Umbrüche.

WANN: Die Ausstellung “Oldboy: Death to Dialectics” eröffnet am Freitag, den 1. September, von 18 bis 21 Uhr. Sie läuft bis zum 14. Oktober.
WO: Sies + Höke, Poststraße 2+3, 40213 Düsseldorf.

Der Tipp kommt von Julia Stellmann.

GT DC Ruttkowski
Carlotta Bailly-Borg: „Nightfall”, 2023, acrylic, pencil on silk paper and canvas, 100 x 90 cm, Courtesy: Ruttkowski;68 and Carlotta Bailly-Borg, Fotos: Johannes Bendzulla// Carlotta Bailly-Borg: „Dusk”, 2023, acrylic, colored pencil, digital prints transferred on silk paper and canvas, 100 x 90 cm, Courtesy: Ruttkowski;68 and Carlotta Bailly-Borg, Fotos: Johannes Bendzulla.

Ruttkowski;68: Carlotta Bailly-Borg

Die bizarren, deformierten Figuren von Carlotta Bailly-Borg bei Ruttkowski;68 sind auf Einflüsse aus Biologie, Kunstgeschichte und zeitgenössische Gegebenheiten zurückzuführen. Gefaltetes und geklebtes Papier wirkt collagenartig, transparent. Gesammelte und getrocknete Blumen verleihen den Bildern zusätzlich Zerbrechlichkeit. Ob die Figuren kämpfen oder lieben, in Harmonie oder in Ungleichgewicht vereint sind, lässt sich oft nicht final zuordnen.

WANN: Die Ausstellung “Paper Skin” eröffnet am Freitag, den 1. September, von 18 bis 21 Uhr. Sie läuft bis zum 29. Oktober. Auch die Ausstellungen von Russell Maurice in der Kölner Galerie und Ellen Antico bei POP;68 sind Teil des DC Open.
WO: Ruttkowski;68, Grabbeplatz 2, 40213 Düsseldorf.

Hierlang zu unseren DC-Open-Tipps für Köln.

Das gesamte Programm zu DC Open gibt es online.

Transparenzhinweis: Julia Stellmann hat den Text zur Ausstellung von Nadine Karl bei Live Lab Studios geschrieben.

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