Berlin

Sonnenkönig, gib mir Feuer!

Dichter Nebel drückt die Stimmung in der Turbinenhalle. Zwei Metallfiguren schütteln ein Laken aus, eine andere fragt nach Feuer für die Zigarette. In mystischer Atmosphäre treffen mit “The Throat is a Threaded Melody” 14 Metallskulpturen von Kira Freije im E-Werk Luckenwalde aufeinander, sie leiden, sterben und träumen.

Mit Herzrasen im Cockpit

Frieda Toranzo Jaeger konfrontiert in ihrer Solo-Show “Heart Core” in der Galerie Barbara Weiss christliche Ikonographie mit Herzsymbolik und Autocockpit. Mit Öl, Stickerei und Strass auf Leinwand reflektiert sie die Gegenwart und ihre Zukunftsängste, was sie antreibt, besser: motorisiert. Herzschmerz ist Programm, hüpfende Herzen auch.

Wo ich bin, ist die Zukunft

Das Metaverse und ein Park in Peking sind für Cao Fei gleichermaßen surreal und echt. Die Medienkünstlerin zeigt bei Sprüth Magers, wie sich das Reale und das Fiktive als mäandernde Stränge verbinden. Ist die Dualität von real und fiktiv zu einem kunsthistorischen Anachronismus geworden?

Im Krisenkarussell

Pandemie, Krieg und Klimakatastrophe – in der neuen Ausstellung von Bjørn Melhus bei Ebensperger versammelt sich eine gesellschaftliche Krise neben der anderen. In Dauerschleife. Mit “[dramatic music continues]” schließt die Galerie das Kapitel im Krematorium Wedding mit einer alarmierenden Ausstellung.

Memento mori, aber …

Sterben müssen wir alle irgendwann. Aber gibt es womöglich auch jetzt schon enge Verbindungen zwischen der Welt der Lebenden und dem Jenseits? Paloma Proudfoot visualisiert bei Soy Capitán das Ineinandergreifen beider Sphären und unsere jahrhundertealten Vorstellungen von Endlichkeit.

Jackfrucht schneiden und Hände zeigen

Eine zögernde Hand, ein einladendes Zuwenden, eine schüchterne Berührung. CCA Berlin zeigt neue Arbeiten der Künstlerin Yu Ji. Das Einfangen von Gesten bedeutet dort vor allem ein Herantasten an ein temporäres Zuhause.

Abseits des Gallery Weekend Berlin

Ist Gallery Weekend, ist natürlich nicht nur Gallery Weekend. Überall in Berlin eröffnen dieser Tage exzellente Kunst-Ausstellungen, die unbedingt angesteuert werden wollen. Welche Shows ihr auf keinen Fall verpassen solltet? Wir haben den Überblick in Form von 16 Tipps.

Im Dazwischen

Indem sie bürokratischen Machtstrukturen physischen Raum zuweist, nähert sich Sung Tieu der Geschichte der vietnamesischen Vertragsarbeiter*innen in der DDR an. Im Mittelpunkt ihrer Ausstellung im n.b.k steht die Plattenbausiedlung “Gehrenseestraße”, in der ab den 1980er Jahren vor allem Vietnames*innen wohnten.

Aus der Luft gegriffen

Jesse Stecklow liebt den Querverweis. Alle seine Arbeiten nehmen Bezug auf eine andere. Sie bilden ein unendliches Netz, sind begehbare Verweisstruktur. Er analysiert und verarbeitet in ihnen Stoffe, die in der Luft liegen. Seine Solo-Show “Floor to Ceiling” bei Sweetwater ist Forschungs- und Erforschungsfeld.