Berlin

Bis die Blase platzt

Sie ist in aller Munde und durchdringt nahezu alle Lebensbereiche: die künstliche Intelligenz. In der Medizin verspricht sie schnellere Diagnosen und präzisere Behandlungen. Doch setzen wir damit auf die richtige Karte? Dem gehen kennedy+swan in “The Red Queen Effect” in der Schering Stiftung auf den Grund.

Auf das Dach steigen

Auf den Dächern der Jugend ist es rutschig. Und dennoch traf man sich dort, rauchte von den Eltern geklaute Zigaretten, sah cool aus mit dem verschmierten Eyeliner. Abrutschen? Das kann schon passieren. Die Gruppenausstellung “1 Person per sqm” im Studio Hanniball thematisiert das jugendliche Gefühl der Verunsicherung und des Haltsuchens.

Das Leben in Dauerschleife

„Easy Street“ klingt nach einem Ort der Entspannung. Nach pastellfarbenen Reihenhäusern, nach synthetischem Sonnenschein und nach dem Versprechen, dass alles schon irgendwie läuft. Und es läuft tatsächlich in der Galerie Bortolozzi – auf verschiedenen Kanälen. Besucher:innen können sich dort durch die Ausstellung von Marc Kokopeli zappen.

Beim Doktor bibbern

Das Gesundheitssystem würde ohne Vertrauen in Fremde nicht funktionieren. Doch es hat unheimliche Leerstellen. Carolyn Lazard beleuchtet diese mit ihrer Ausstellung “Corpus” bei Trautwein Herleth – und die Mittelchen, die helfen könnten, das wacklige Doktorvertrauen künstlich zu stabilisieren.

Das bittere Spiel der Macht

Jordan Strafer verhandelt in “Dissonance” bei Fluentum Macht, Justiz und den Umgang mit Opfern sexueller Gewalt. Die Erweiterung der Filmreihe “Loophole” oszilliert zwischen Reality-TV, 90er-Talkshow und trashigem Pop. Ray, ein lüsterner Strafverteidiger, führt durch Prozess, Affäre und eine groteske Feier.

Rastazöpfe für Renate

Monsieur Zohore ist ein Forscher und ein kultureller Wetterfrosch. Mit Lupe und Salz im Gepäck zoomt er an seine Umgebung heran, checkt das soziokulturelle Klima. Das Salz ist für die gefundenen Wunden. Mit “Whether the Weather” bei KOW spiegelt er schmerzhaft und humorvoll eine Gesellschaft, die nicht da ist, wo sie glaubt zu sein.

Fleischige Fremde

Die Berlin Art Week ist zwar vorbei, doch vieles aus dem Programm noch in vollem Gange. Eine Ausstellung ist besonders in Erinnerung geblieben: “Eindringling” von Lukas Luzius Leichtle bei CCA Berlin. Die Bilder treiben das Gefühl, fremd im eigenen Körper zu sein, malerisch auf die Spitze und gehen buchstäblich unter die Haut.

Ganz schön zerstört

Schnee liegt auf riesigen Götterköpfen, im Hintergrund ihre verlassenen Throne. Langsam tastet sich die Kamera über das Areal. Arhun Aksakal verbindet Bilder bedrohter Kulturstätten und versehrter Landschaften zu einem visuellen Essay. Seine Erzählung von menschengemachtem Verfall lässt Raum für das Individuum als Akteur*in des Widerstands.

Gallery Night: Galerientour zur Art Week

Feierabend und die Galerien sind noch offen? In den Genuss kommen Besucher:innen der Gallery Night. Im Rahmen der Berlin Art Week eröffnen die Galerien des Gallery Weekend Berlin alle zeitgleich neue Ausstellungen. Unsere Favoriten könnt ihr mit etwas Einsatz vielleicht sogar an einem Abend abklappern.