Alle Artikel von Julia Anna Wittmann

Schleimiges Gedächtnis

Physarum polycephalum ist der Name eines Schleimpilzes, der trotz seiner Bezeichnung weder als Pilz, noch als Tier oder Pflanze zu identifizieren ist. Die Schleimpilz-Art ist für ihre enorme Erinnerungskapazität bekannt und steht im Mittelpunkt von Enya Burgers Einzelausstellung “guided by memories” bei Nouveaux Deuxdeux.

Angetrieben von Imagination

Für ihre Einzelausstellung “Prime Movers” verwandelt Josephine Baker die Galerieräume von Nir Altman in eine phantasmatische Maschinenhalle, bestückt mit ausufernden Turbinen und beleuchtet von skulpturalen Lampen. Ausgangspunkt für die raumgreifenden Skulpturen und Reliefs ist die Geschichte des Wasserrads im 18. Jahrhundert.

Von einer anderen Welt

Hicham Berrada kreiert mit Hilfe chemischer Stoffe und physikalischer Reaktionen analoge Mikrokosmen, bevölkert mit amorphen Wesen in Science-Fiction-Optik. Seine Einzelausstellung “Aléas” in der Stadt Galerie Sindelfingen setzt sich aus Rauminstallationen, Videoarbeiten, Skulpturen und einer immersiven 360°-Projektion zusammen.

Abtauchen in unbekannte Frequenzen

Wie klingt unsere Umwelt? Jana Winderen präsentiert im Haus der Kunst ihre immersive Soundinstallation “Absent Voices”. Die Künstlerin komponiert eine Symphonie aus vertrauten und unbekannten Klängen, zusammengesetzt aus Tonaufnahmen ihrer zahlreichen Exkursionen nach Thailand, Island oder den Nordpol.

Blühende Köpfe

Fünf große weiße Blüten, platziert auf einem dunklem Holztisch, bilden den Mittelpunkt von Anna Hulačovás Rauminstallation “Let’s talk about pollination”. Die tschechische Bildhauerin zeigt bei Eres Projects fantasievolle, hybride Skulpturen und Wandarbeiten, in denen sie auf ein aus der Balance gebrachtes Ökosystem verweist.

Matriarchale Fantasien

Wäre die Welt eine bessere, wenn sie von Frauen regiert werden würde? Dieser Frage geht Yael Bartana in ihrer cineastischen Videoarbeit “Two Minutes To Midnight” nach, die im Interimquartiert VS der Villa Stuck zu sehen ist. Die Künstlerin insziniert eine fiktive, rein weibliche Regierung, die auf eine akute nukleare Bedrohung reagieren muss.

Stählernes Utopia

Rätselhafte Objekte bevölkern die Räumlichkeiten des Lechner Museums in Ingolstadt. Lisa Seebach zeigt dort eine umfangreiche Auswahl skulpturaler Arbeiten und Installationen. Figurative Keramiken und stählerne Architekturen fügen sich zu einer Assemblage der materiellen Gegensätze in einer dystopischen Landschaft zusammen.

Entgegen der Hegemonie

In der ifa-Galerie Stuttgart spannt sich ein dichtes Netz aus persönlichen, migrantischen und kolonialen Narrativen auf. Raumgreifende Installationen von Tin Ayala, Parisa Babaei, Emma Ben Aziza, Maéva Conderolle und Simon Gabourg brechen mit herrschenden Denkmustern.

Erinnerungen, weich gebettet

Glitzernde Augen, hölzerne Knochen und platte Telefonschnüre bevölkern den Kunstraum München. Für ihre Einzelausstellung “Repetitions & Rituals” präsentiert Neringa Vasiliauskaitė einen neuen Zyklus verträumter, raumbezogener Arbeiten.

Abtauchen ins Technozän

Kommunizierende Operatoren und Einblicke in die Tiefsee: Die Arbeiten von Johannes Kiel, Justin Urbach und Tatjana Vall machen Subjekt-Objekt-Beziehungen sichtbar, verhandeln die Rolle von Materialität und gehen der Verflechtung von Mensch, Natur und Technologie auf den Grund.