Arrangierte Vieldeutigkeiten

Stefanie Popps Frauenfiguren muten vertraut, doch fantastisch-bizarr an in ihrer Symbiose mit Fröschen, Schlangen, Schnecken oder Katzen. Sie geben sich einem Bedeutungsspiel hin, das in seinem Layering von reichen Symbolwelten und schillernden Gesten geprägt ist, als Projektionsfläche aber stets Autarkie bewahrt.

Hinter verschlossenen Türen

In “My Happy Place” in der Galerie Kollaborativ hat Julie Legouez einen heimelig anmutenden Ikea-Wohntraum eingerichtet, der sich bei näherer Betrachtung als beklemmender Angstraum entpuppt und die traumatische Erfahrung toxischer Beziehungen widerspiegelt. Häusliche Gewalt ist allgegenwärtig – Tendenz steigend.

Kann sein, dass die Welt untergeht

Die Ausstellung “2 Fast 2 Safe” im Frankfurter Artist-Run-Space Eulengasse behandelt die Ambiguitäten des Erwachsenwerdens und ergründet Orte der Selbstentfaltung. Dabei begleitet die Künstlerin Nina Nadig die Suche nach Identität von Frankfurter Teenager*innen, deren Safe-Space abgebrannt ist.

Lanzenvergleich

Mit “Savoir Vivre” bei ChertLüdde bricht Agnes Scherer eine Lanze für die Gleichberechtigung der Geschlechter. Nicht, indem sie beispielhafte Missstände aufzeigt, sondern indem sie zeigt, wie wenig sich seit dem Mittelalter verändert hat. Die Männer buhlen, die Frauen pulen – lasset die Spiele beginnen!

Über Zeitlichkeit

Klára Hosnedlovás installative Arbeiten wecken sowohl Assoziationen zu organischen Überresten einer wundersamen Urzeit als auch zu einer fremden Zukunft. Die Kunsthalle Basel zeigt ihre Arbeiten in der Ausstellung „Growth“. Hosnedlová schafft Bildverweise, die das Verhältnis von Vorher und Nachher auf neue Weise erfahrbar machen.

Alles wird Musik

Die Künstlerin und Komponistin Pan Daijing bespielt mit ihrem Projekt Mute die Westgalerie im Haus der Kunst. Mit einer vielschichtigen und vielstimmigen Mischung an den Schnittstellen von Musik und bildender Kunst gelingt ihr ein beeindruckendes Erlebnis.

Schau mir in die Achselhöhle

Hautoberfläche, Pferdenacken und Klitoris spielen in der Ausstellung „Vulnerable State“ tragende Rollen. Im Eigen + Art Lab präsentiert Jens Kothe Arbeiten, die den Körper und seine Verletzlichkeit thematisieren. Der Künstler zeigt, dass die Haut viel mehr Funktionen als nur die einer schützenden Barriere besitzt.

Funktionlos, aber fun

In “Nie wieder Freizeit” in der Galerie Mathias Güntner entzieht Axel Loytved einfachen Alltagsgegenständen ihren ursprünglichen Nutzen und verfremdet sie bis zur völligen Funktionslosigkeit. Dabei entwickeln die Objekte ein merkwürdig-witziges Eigenleben mit wesenhaften Zügen, das Fragen aufwirft.

Alles in Ordnung

In “Tomomi’s group show (still art)” im W.M.P. zeigt Tomomi Yamakawa situative Installationen, Skulpturen und Performances, die aufmerksam die Nuancen des Alltäglichen verhandeln. Indem sie oft übersehene Details hervorhebt, schafft sie Beachtung für unsichtbare Konventionen, die den privaten und öffentlichen Raum strukturieren.