Geht's schon wieder?
Das Ende der Kunst-Sommerpause

25. August 2023 • Text von

Bald schon werden Arbeits-E-Mails nicht mehr mit der obligatorischen Sommerurlaubs-Floskel beginnen. Die neue Kunstsaison bricht zaghaft an. Vor dem ganz großen Saisonstart-Rummel hätten wir schon mal ein paar Tipps für all diejenigen, die genug Pause hatten.

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Geula Dagan, Summer Evening, 1985–1986, © The Noa Eshkol Chamber Dance Group, Tänzer*innen von links nach rechts: Shmuel Zeidel, Ruti Sella, Rachaeli Nul-Kahana.

KW: The Noa Eshkol Chamber Dance Group

Tanz meint die Bewegung des menschlichen Körpers. Die verschiedenen Teile des Körpers können dabei als eine Art Instrumente betrachtet werden, die in der Bewegung als Orchester zusammenspielen. So zumindest verstand Noa Eshkol, welche die Chamber Dance Group 1954 gründete, die Kunstform des Tanzens. Seit Eshkols Tod tritt die Gruppe unter dem Namen “The Noa Eshkol Chamber Dance Group” auf und hält die komplexen Choreografien am Leben. Gemeinsam kreieren sie in den KW eine Polyphonie nicht nur zwischen einzelnen Körperteilen, sondern auch zwischen allen Mitgliedern der Gruppe

WANN: Performances am Freitag, den 25. August, um 19.30 Uhr (ausverkauft) und am Sonntag, den 27. August, um 14 Uhr. Tickets sind hier erhältlich.
WO: KW Institute for Contemporary Art, Auguststraße 69, 10117 Berlin.

Der Tipp kommt von Julia Stellmann.

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Emil Urbanek, covered by glass, 2023, 60 x 50 cm, Öl und Kreide auf Holz.

Burster: “shot#nine (floating)”

Kriterien Intensität und Frische – so hat Kurator Luis Bortt die Positionen für die Gruppenausstellung “shot#nine (floating)” ausgewählt. Was genau das zu bedeutet hat, demonstrieren Frank Jimin Hopp, Emil Urbanek, Bella Bram, Lunita-July Dorn und Bethan Hughes in der Galerie Burster.

WANN: Die Gruppenausstellung “shot#nine (floating)” eröffnet am Freitag, den 1. September von 18 bis 21 Uhr. Sie läuft bis Samstag, den 9. September.
WO: Galerie Burster, Ludwigkirchstr. 11, 10719 Berlin.

Der Tipp kommt von Anna Meinecke.

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Courtesy of The Fairest / Number 1 Main Road.

The Fairest Number 1 Main Casino

“Only lucky people get to own art!” – und mit einem Einsatz von 20, 50 beziehungsweise 150 Euro könntet ihr dazugehören. Einen Abend lang öffnen Number 1 Main Road und The Fairest ihr Casino. Dort können Arbeiten von Constantin Hartenstein, Billie Clarken, Mary-Audrey Ramirez, Bob Bicknell-Knight und vielen mehr erspielt werden. Nach ein paar Aufwärmrunden geht es ans Eingemachte.

WANN: The Fairest Number 1 Main Casino ist am Samstag, den 26. August, von 18 bis 21.30 Uhr geöffnet.
WO: Number 1 Main Road, Ossastr. 21a, 12045 Berlin.

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„Blow Up“, 2023, von Niklas Apfel – Foto: Spoiler Aktionsraum.

LANDschafftKUNST Biennale Neuwerder

Ja, ihr wolltet schon immer ins westhavelländische Kolonistendorf Neuwerder. Oder jedenfalls wollt ihr es jetzt. Dort nämlich findet die 9. LANDschafftKUNST Biennale statt. Unter dem Titel “You Are Here” bespielen 16 Künstler*innen Freiflächen in der Natur, Häuserfassaden, Ateliers, Scheunen und anderweitig ungenutzte Gebäude sowie privaten Grund der Dorfbewohner*innen. Mit dabei sind unter anderem Lukas Liese, Lilly Urbat, Wendelin Kammermeier, Christin Kaiser, Finja Sander und Niklas Apfel.

WANN: Die LANDschafftKUNST Biennale Neuwerder “YOU ARE HERE” eröffnet am Samstag, den 2. September. Sie läuft bis Sonntag, den 17. September.
WO: Verschiedene Orte in Neuwerder.

Der Tipp kommt von Anna Meinecke.

Wir hätten übrigens noch ein paar mehr Tipps für Kunst-Ausflüge ins Grüne.

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Ortstermin, Kunstfestival Moabit.

Ortstermin in Moabit und im Hansaviertel

Gast-Sein und Gastgeben bilden eine der Grundlagen des gesellschaftlichen Miteinanders. Die diesjährige Ausgabe des Kunstfestivals Ortstermin heißt seine Besucher*innen in diesem Sinne als Gäste in Moabit und im Hansaviertel willkommen. Mit dem Thema “GAST/SPIELE” widmet sich das Festival der Gastfreundschaft, aber auch deren Kehrseite der Abschiebung und Ausgrenzung. Dabei laden nicht nur Projekträume, Kulturinstitutionen, Galerien, Cafés und Bars zu Ausstellungen, Veranstaltungen und Workshops ein, sondern gewähren Teilnehmer*innen sogar Zugang zu ihrem Allerheiligsten, zu Sammlungen und Wohnungen. Mit der Vielfalt des Gastgebens lässt sich so auch gleich der Facettenreichtum Moabits erkunden!

WANN: Ortstermin eröffnet am Freitag, den 1. September. Das Festival läuft bis Sonntag, den 3. September.
WO: Ortstermin findet in Moabit und im Hansaviertel statt. Eine Übersicht aller Standorte findet ihr hier.

Der Tipp kommt von Julia Stellmann.

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Nick Klein. Courtesy of Nick Klein.

Grove: Nick Klein

Die Hölle, das sind die anderen – sofern wir in ihren Blicken Bestätigung suchen, dabei unaufrichtig uns selber gegenüber sind. Aber so ganz tief in Jean-Paul Sartre einsteigen will Nick Klein gar nicht. Mit seiner Ausstellung “Hell is Other People/Radio” verhandelt er bei Grove die zwei Komponenten seines Künstlerseins: die malerische Praxis hier, die Sound-Arbeit da, das Ergebnis eines zurückgezogenen Schaffens hier, das Produkt sozialer Interaktion da. So bespielt Klein die Galerieräume nicht nur mit Arbeiten auf Papier. Grove wird zum Radiosender und die Ausstellung damit Quell einer wilden Fülle von Reizen, die es nicht auseinander zu klamüsern, sondern in ihrer Fülle wirken zu lassen gilt.

WANN: Die Ausstellung “Hell is Other People/Radio” von Nick Klein eröffnet am Freitag, den 1. September, von 18 bis 21 Uhr. Sie läuft bis zum 13. Oktober.
WO: GROVE Berlin, Greifswalderstr. 5, 10405 Berlin.

Der Tipp kommt von Anna Meinecke.

gallerytalk.net ist Medienpartner der KW.

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