Alle Artikel von Lara Broerken

Liegen und rauchen

Tage sind häufig lang und laut; der Körper so schwer. Danielle Mckinneys Protagonistinnen kennen dieses Gefühl. Sie sind gerade zu Hause, haben ihre Kleider und ihre Körper abgelegt. Versinken in den Polstern und in Gedanken. Mit ihrer Soloshow “Haven” in der Galerie Max Hetzler porträtiert Mckinney Schwarze Frauen in ihrem Safe Space.

Ophelia Optimus Prime

Selma Selman schreibt mit “Ophelia‘s Awakening” bei ChertLüdde ihre einen Geschichten und die von Hamlets Ophelia neu und fort. Metallfragmente sind Untergrund, auf dem die erstarkten Figuren wandeln. Ein feministischer Schrottplatz entsteht, ein scharfkantiges Terrain, das Schmerz in Kraft umwandelt.

Brat summer auf dem Breitscheidplatz

Im Foyer der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche hat sich ein wilder Sommer breit gemacht. Mit “Sommer 24” von CCA entsteht ein erfrischend unsteter Kunstrundgang, der von brutalen Fratzen an den Wänden über Blumenbildchen zu einer Lichtinstallation aus Abfall führt. Mühelos und zaghaft reagieren Kunst und Raum miteinander.

In einer Fernbeziehung mit der Kunst

Es sollte zeitlich nicht klappen, die Gruppenausstellung “Liebe ist alles” in der Galerie Judith Andreae live zu besuchen. Kann ein Videocall die Sehnsucht stillen? Zu sehen sind unter anderem Arbeiten von Marina Abramović & Ulay, Katherine Bratford, Lucia Kempkes und Esra Gülmen.

Vor der Zündung

Schon lange sind es die kleinen Hölzer mit Phosphorspitze, die Thomas Wachholz‘ Künstlerherz entflammen. Mit “Tempo Primo” bei Wentrup denkt Wachholz an seine künstlerischen Anfänge zurück, fügt diesen etwas Neues hinzu, denn es soll doch immer weitergehen, immer wieder zünden.

Schwirrflug im Spektrum

Neurodiversität systematisch als Fehler einzustufen findet Inari Sandell falsch. Mit “Butterfly Logic” im Espai 13, im Untergeschoss der Fundació Joan Miró in Barcelona verhandelt Sandall Lebensrealitäten von Menschen in neurodiversen Spektren. Und präsentiert einen Botschafter für die Schönheit von Neurodiversität: den Schmetterling.

Alles im grünen Reich

Es liegt ein Zauber in der Luft, wenn zwischen Feldern und Wiesen ein Schloss am Horizont auftaucht. Eine kindliche Freude über diese überraschende Opulenz breitet sich aus. Kunstorte im vermeintlichen Nirgendwo sind magisch. Ein wunderbares Beispiel dafür ist das Schloss Derneburg, ein alles andere als bescheidenes Kunst-Reich!

Liebe heißgekühlt

Menschen brauchen gelegentlich einen Herzchen-Pulli, denn die harte Schale ist auf Dauer schwer zu tragen. Raphaela Simons Ausstellung “Die Nachahmung der Rose” im Oldenburger Kunstverein konfrontiert mit menschlichen Bedürfnissen und Gefühlen, die wie Aggregatzustände stark schwanken.

Lanzenvergleich

Mit “Savoir Vivre” bei ChertLüdde bricht Agnes Scherer eine Lanze für die Gleichberechtigung der Geschlechter. Nicht, indem sie beispielhafte Missstände aufzeigt, sondern indem sie zeigt, wie wenig sich seit dem Mittelalter verändert hat. Die Männer buhlen, die Frauen pulen – lasset die Spiele beginnen!