Alle Artikel von Lara Broerken

Es ist echt jetzt

Der Mensch kann viele Signale der Erde nicht wahrnehmen. Seine Antennen sind nicht fein genug. Felix Kiessling plädiert mit seiner Solo-Show “Echtzeit” bei Alexander Levy für ein Feingefühl gegenüber dem Kosmos. Seine Arbeiten pitchen die Erdfrequenzen hoch, stellen Verbindungen zur Erde und ihren Kräften her.

Das zerhackte Patriarchat

Stromverbrauch, Brüste und Schwertmuscheln? Mit “Gallery Power LTD” bei ChertLüdde zieht Kasia Fudakowski Verbindungslinien zwischen Umweltschutz und Feminismus. Je nachdem, welche Schalter Besucher*innen aktivieren, setzen sich Werke in Bewegung, werden erleuchtet und treten augenzwinkernd in Beziehung.

Die Werk-Zeugen des Kraftaktes

Mit “Hat Trick Cyclist” bei Nordenhake zeigt Sofia Hultén Arbeiten, die dem Handwerk nahe stehen. Sie hatten Funktionen, sind gesammelte Werke, die in ihrer Vielzahl die Individualität der Einzelteile betonen oder Einzelteile, die den Aufwand hinter ihrem jetzigen Erscheinen, ihre Vielschichtigkeit bescheiden zurückhalten.

Karren, Korrosion und Knöterich

Das Auto ist Rückzugsort, Nicht-Ort, Unabhängigkeit, Statussymbol und hochpolitisch. Mit “Carpark” mischen sich derzeit einige von Künstler*innen getunede Modelle in das Stadtbild ein. Sie beleuchten, besingen und bewuchern sie und stellen sozialpolitische, gesellschaftliche Verweise her.

Vier and laughing

Die Vier ist sehr harmonisch. Das könnte der Grund für das auf vier Positionen basierte Konzept von “4 x 4” im Eigen + Art Lab sein. Doch mit den Werken der südafrikanischen Künstler*innen Githan Coopoo, Asemahle Ntlonti, Natalie Paneng und Guy Simpson zeigt sich die vordergründige Harmonie auch von ihrer mysteriösen Seite.

Michel Majerus Mania

Michel Majerus war ein Ausnahmekünstler. Trotz seines kurzen Lebens schuf Majerus ein gewaltiges Oeuvre. Anlässlich seines 20. Todesjahres widmen sich 18 deutsche Institutionen seinem Schaffen. Wir haben die fünf Einzelausstellungen in Berlin und Hamburg besucht.

Der Stoff, aus dem Sicherheit gemacht ist

Ambrose Rhapsody Murray bearbeitet, verwebt und schichtet Bedeutungen der Flagge in textiler und farblicher Variation. Private Familienportraits verleihen den Arbeiten eine persönliche Historie. Bei Bode Projects wird mit der Solo-Show “Oceans and Stars and Tulips” erstmals das Werk der Künstler*in in Deutschland gezeigt.

Mäusekapelle besingt Hackfleischschwan

Dominika Bednarskys keramische Tierwelt wirkt verspielt, doch eine Brutalität versteckt sich hinter rosa Wurstscheiben und Ananas. Die dekorativen Tierchen sind absurd lustig und fordern gleichzeitig dazu auf, ihr eigenes Genre zu hinterfragen. Mit “Up to no Gouda” bei Robert Grunenberg darf sich Kleinvieh austoben – so gut es eben noch kann.

Luxembourg Art Week Highlights

Die kleine Stadt, das kleines Land Luxemburg wurde vergangenes Wochenende in achter Auflage von Kunst geflutet. Der Ort wächst mit der Luxembourg Art Week über seine Landesgrenzen hinaus und lässt dank der vielfältigen Positionen Augen begeistert größer werden. Das waren unsere Highlights.

Schraubt euch zusammen

Stahlträger, die nichts tragen. Schrauben und Muttern, die zusammenhalten. Mit “HAUS” bei Shahin Zarinbal zeigt Rachel Fäth Kunst, die sensibel mit dem Raum umgeht, ihn reflektiert und bescheiden in ihm abtaucht. Cinthia Marcelle ergänzt die Show mit einer bestechend klaren Videoarbeit.