Review

gallerytalk.net bespricht Kunstausstellungen, Publikationen & alles, was im Kunstbereich nach einer klaren Haltung verlangt.

Schau mir in die Achselhöhle

Hautoberfläche, Pferdenacken und Klitoris spielen in der Ausstellung „Vulnerable State“ tragende Rollen. Im Eigen + Art Lab präsentiert Jens Kothe Arbeiten, die den Körper und seine Verletzlichkeit thematisieren. Der Künstler zeigt, dass die Haut viel mehr Funktionen als nur die einer schützenden Barriere besitzt.

Funktionlos, aber fun

In “Nie wieder Freizeit” in der Galerie Mathias Güntner entzieht Axel Loytved einfachen Alltagsgegenständen ihren ursprünglichen Nutzen und verfremdet sie bis zur völligen Funktionslosigkeit. Dabei entwickeln die Objekte ein merkwürdig-witziges Eigenleben mit wesenhaften Zügen, das Fragen aufwirft.

Alles in Ordnung

In “Tomomi’s group show (still art)” im W.M.P. zeigt Tomomi Yamakawa situative Installationen, Skulpturen und Performances, die aufmerksam die Nuancen des Alltäglichen verhandeln. Indem sie oft übersehene Details hervorhebt, schafft sie Beachtung für unsichtbare Konventionen, die den privaten und öffentlichen Raum strukturieren.

Der Silberglanz natürlicher Dinge

Stefan Knauf schafft Stahlskulpturen, Manuel Stehli Ölgemälde. Neben einer engen Freundschaft verbindet die zwei Künstler das Interesse am Abbilden vermeintlich naturgegebener Wirklichkeit. In der Livie Gallery ergänzen sich ihre Arbeiten zu einer surreal anmutenden Landschaft, in der anonymisierte Körper unter silberglänzenden Kakteen verweilen.

It’s a match!

Bereits zum dritten Mal wurden die Galeriekünstler*innen der Galerie Sperling gebeten, jeweils eine weitere künstlerische Position zur Teilnahme an einer Gruppenausstellung einzuladen. Nicht nur im Tango, auch in der Kunst braucht man Partner*innen – alleine tanzen macht deutlich weniger Spaß.

Ein Dutzend rote Rosen

Blumen für die Frau, Spielzeug für die Kinder: Im Kunstverein Gastgarten präsentiert Belia Zanna Geetha Brückner kommodifizierte Gesten der Entschuldigung und Versöhnung in romantischen Beziehungen. Die angehäuften Waren verschleiern strukturelle Missstände, denen Betroffene von Gewalt ausgesetzt sind.

Kurz an den Tod denken

„Do you guys ever think about dying?“, fragt Barbie in Greta Gerwigs Spielfilm und bringt damit ein bisschen Realität in die vermeintlich perfekte Traumwelt. In der gleichnamigen Ausstellung in der Galerie Parterre zeigen Antonia Freisburger, Frank Jimin Hopp und Felix Kultau Arbeiten, die sich mit unser aller Endlichkeit beschäftigen.

3-Zimmer, Küche, Kunst

Eine Lampe mit Gesicht, ein Waschbecken aus Stoff und ein Tisch, der nicht alleine stehen kann, haben die Räumlichkeiten der Galerie Françoise Heitsch bezogen. Angela Stiegler und Samuel Fischer-Glaser zeigen in ihrer Ausstellung “3-Zimmer-Wohnung” Objekte, die befreit von ihrer ursprünglichen Funktion eigene Geschichten erzählen.

Perlenschnüre wie Jugendjahre

Mit „Magazine“ zeigt die Kunsthalle Zürich eine Einzelausstellung von Maggie Lee. Die amerikanische Künstlerin bespielt den Ausstellungsraum multimedial. In der Zusammenschau von insgesamt 36 Arbeiten wird ein vielseitiges Magazin erfahrbar.

Alles wird gut

Das Phänomen “Mean World Syndrome” beschreibt ein verändertes Weltbild, das sich aus dem Konsum von negativen Nachrichten ergibt. In seiner gleichnamigen Ausstellung bei Siddiq Projects präsentiert Paul Wallington Malereien, die sich auf Motive aus Popkultur, Nachrichten und historischen Aufnahmen beziehen.