Highlights der Paris Internationale 2022 Diese Galerien solltet ihr nicht verpassen
17. Oktober 2022 • Text von Teresa Hantke
Aller Fokus der zeitgenössischen Kunstszene ist Ende Oktober auf die französische Hauptstadt an der Seine gerichtet. Neben der Eröffnung der, von der Art Basel neu kreierten, Messe Paris+ findet gleichzeitig die Paris Internationale für jüngere Galerien statt. Die Präsentationen von Ciaccia Levi, Deborah Schamoni, Lefebvre & Fils, P420 und Sperling solltet ihr nicht verpassen.

Sie sieht sich als innovative Alternative zu traditionellen Kunstmessen – die 2015 gegründete Paris Internationale. Als nomadische Konzept präsentiert sich die Messe jedes Jahr in wechselnden, historisch bedeutsamen Gebäuden in Paris. Auch in diesem Jahr fiel die Auswahl auf einen Ort, an dem bereits 1874 Kunstgeschichte geschrieben wurde: das ehemalige Atelier des französischen Fotografen und Pioneers der Fotografie Nadar, der dort die erste Ausstellung der Impressionisten organisierte. Bei 60 teilhabenden Galerien aus 20 verschiedenen Ländern bietet die diesjährige Messe ein reiches Programm. Folgende Galerien solltet ihr nicht verpassen:

Galerie Ciaccia Levi, Paris & Mailand
Mit den Werken zweier Künstlerinnen geht es bei der Präsentation der in Paris und Mailand ansässigen Galerie Ciaccia Levi in diesem Jahr um eine Auseinandersetzung und Untersuchung des weiblichen Blickes auf die Umwelt. Das Hinterfragen des weiblichen Körpers oder die eigene Erwartung an Weiblichkeit werden zu zentralen Sujets. Eine Auseinandersetzung, die im Werk der Schweizer Malerin Romane de Watteville mittels figurativer Malerei geschieht, wohingegen sich die aus Paris stammende Künstlerin Chalisée Naamani dem Sujet in Form großformatiger Mixed-Media-Installationen nähert.

Galerie Deborah Schamoni, München
Die Münchner Galerie Deborah Schamoni ist in diesem Jahr mit einer Doppelpräsentation von Aileen Murphy und Shannon Finnegan vertreten. Sowohl die farbintensiven Öl-Malereien von Murphy, die durch ihre Kombination an abstrakten und figurativen Formen Gefühle der Unsicherheit evozieren, sind die neuen Arbeiten der Installationskünstlerin Shannon Finnegan auf Ruhe, zwischenmenschliche Nähe und Zugänglichkeit ausgerichtet – ein sehenswerter Dialog.

Galerie Lefebvre & Fils, Paris
Es ist eine gelungene Kombination an Eindrücken und Einflüssen, die in den Keramiken von José Sierra einfließen. “Meine Arbeit wird zunehmend beeinflusst […] durch meine Vergangenheit in den Anden meines Heimatlandes Venezuela – ein Zuhause, das mehr in der Erinnerung als in meiner täglichen Realität existiert. Und meine Gegenwart in den Wüsten des Südwestens der Vereinigten Staaten, wo ich derzeit lebe und meine Inspiration finde”, so Sierra. Die bunte Vielfalt seiner Keramiken ist auf dem Stand der Galerie Lefebvre & Fils zu entdecken.

Galerie P420, Bologna
Heiß geht es her in den Werken der chinesischen Künstlerin Shafei Xi. Xi setzt sich in ihren Aquarellen, die auf Sandelholzpapier gemalt und schließlich auf Leinwand gespannt wurden, mit dem großen Sujet der Liebe auseinander, die als schlichtes Begehren, Eifersucht bis hin zu Gewalt erlebt werden kann. Symbolisch aufgeladen setzt Xi auf den Tiger, der in der chinesischen Alchemie das aktive Element, die Energie und Macht darstellt. Neben den Arbeiten Xis präsentiert die Galerie P420 aus Bologna Skulpturen von June Crespo, die sich mit der Dynamik des weiblichen Körpers auseinandersetzt.

Galerie Sperling, München
Humorvoll und gekonnt bringt der Künstler Malte Zenses Alltägliches, Popkultur und eigene Erinnerung in seinen Kunstwerken zum Ausdruck. Dabei verbindet er in seiner Malerei wie Skulpturen Einflüsse abstrakter Malerei wie des Neuen Realismus. Sein Spiel mit Codes, Tönen, Worten und Zeichen ist auf dem Stand der Münchner Galerie Sperling zu entdecken.
WANN: Die Messe findet von Mittwoch, den 19. Oktober, bis Sonntag, den 23. Oktober, statt.
WO: Paris Internationale, 35 Boulevard des Capucines, 75002 Paris.