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Da ist der Fuchs

Diese Berlin Biennale möchte sich nicht festlegen. Nicht auf Kategorien, nicht auf Provokationen, nicht auf eindeutige Antworten. Stattdessen: ein Fuchs. Kein niedliches Maskottchen, sondern eine stille Denkfigur. Ein leises Tier, das lautlos durch Berlin zieht, ohne sich greifen zu lassen.

“Schönheit interessiert mich nicht”

Draußen regnet es Bindfäden, die Welt wirkt verlangsamt. Eigentlich wollte Natalie Brehmer sich auf dem Friedhof treffen. Als Ersatz hält ein Neuköllner Esstisch her. Die Künstlerin ist gerade aus Süddeutschland zurück, in wenigen Tagen fliegt sie in die USA. Sie wirkt nicht gehetzt. Eher wie jemand, der gelernt hat, Übergänge zu mögen.

Brüchige Versprechen

Bandagiert, stabilisiert, zusammengeschweißt. Der Umgang mit dem menschlichen Körper spiegelt den gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Istzustand. Wie fragil dieser geworden ist, zeigt die Ausstellung “um fragile Affären” mit Thilo Jenssen, Tamara Goehringer und Daniel Stubenvoll im Projektraum WAF.

Der Elefant im Raum

Latefa Wiersch inszeniert in autofiktionalen Szenografien grob zusammengeflickte Puppen als Protagonist*innen von Kindheit und Jugend. Im Dortmunder Kunstverein verbindet sie zwei zentrale Orte: die Siedlung Hannibal II in Dortmund-Dorstfeld, in der sie aufwuchs, und die Atlas-Filmstudios in Marokko, dem Herkunftsland ihres Vaters.

Wer hat Angst vor Rot, Grün, Blau

Die Schirn Kunsthalle in Frankfurt verspricht eine immersive und ortsspezifische Installation des deutsch-französischen Künstler*innen Kollektivs Troika. Kuratorin und Naturphilosophin Dehlia Hannah widmet sich mit dieser Ausstellung auf spekulative Art unterschiedlichen Möglichkeiten von Naturerfahrung.

Sie wollte raus, um jeden Preis

Seit den 1970er-Jahren dokumentierte die tschechische Fotografin Libuše Jarcovjáková das Leben hinter dem Eisernen Vorhang. Ihre Fotografien von Liebe, Identität, Körpern, Macht und Freiheit bilden den Ausgangspunkt für ihre retrospektive Ausstellung in der Prager Nationalgalerie.

Highlights des Städelschule Rundgangs

Rundgänge sind eine Herausforderung – für das Publikum wie für die Kritik. Neben visueller Überflutung und dem Gefühl, niemals alles erfassen zu können, hat das universitäre Großformat auch Vorteile: Es macht greifbar, womit sich die jüngste Generation von Künstler*innen auseinandersetzt und in welche Richtungen sich die Praxis entwickelt.

Die Monster in uns

Killa Schuetze hinterfragt die Grenzen des Mediums Fotografie, indem sie auf Layering und einen kollaborativen Ansatz setzt. Dabei löst sie die Hierarchien zwischen Fotografin und den abgebildeten Personen auf und eröffnet die Frage: Welche Räume können für wen und auf welche Weise zugänglich gemacht werden?

Unverhüllte Wissenschaft

Die Fotografin Herlinde Koelbl zeigt in ihrer Ausstellung in Hamburg führende Persönlichkeiten hinter großen wissenschaftlichen Errungenschaften. In ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Porträts hat sie über einen Zeitraum von fünf Jahren 60 Forscher:innen festgehalten.

Verführung statt Belehrung

Das renommierte Wiener Künstlerduo Ashley Hans Scheirl und Jakob Lena Knebl präsentiert in Hamburg die Ausstellung “Passage”. Die Sammlung Falckenberg glänzt durch sie als schillernder Kunstort, der sich mit Körper, Identität und Transformation auseinandersetzt.