Hamburg

Viel Männerfantasie, wenig Feminismus

Loreley, Circe, Medusa, Medea – die Hamburger Kunsthalle zeigt das Klischeebild der Femme Fatale in nicht enden wollender Ausführung anhand von Frauenfiguren aus der Mythologie. Empowerment und Feminismus muss man hier leider lange suchen.

Geschichten vom Erwachsenwerden

In bunten Malereien und Skulpturen zelebrieren Theresa Rothe und Josefine Schulz Übergangsphasen, die gemeinsam durchlebt werden. Momente der Intimität und des liebevollen Miteinanders, aber auch der Unsicherheiten und geteilter Melancholie. Sie verbindet jahrelange Freund*innenschaft – “Real Friends” im Künstlerhaus Sootbörn.

Den Finger in die Wunde

Politisch und pointiert verhandelt die Gruppenausstellung „Selbst und Zweck“ sowohl aktuelle Ereignisse der Geschichtsschreibung als auch historische Momente des Umbruchs. Das ICAT im Atelier-Haus der HFBK Hamburg versammelt sechs künstlerische Perspektiven, die unbequeme Wahrheiten offenlegen.

Zusammen fragil

Wie kann ein post-pandemisches Zusammenleben aussehen? Die Gruppenausstellung “Protection Procedures” im Studio Peragine versammelt Arbeiten von 13 Künstler*innen. Mit Verweisen zu queerer, feministischer und antikapitalistischer Theorie thematisieren die Beiträge verschiedene Formen von Macht und Ohnmacht.

Kann Kunst das Klima retten?

Es geht um alles oder nichts. Die Klimakrise. Mit zehn künstlerischen Positionen beleuchtet die Gruppenausstellung “Clear River, Calm Sea” das Verhältnis von Mensch und Natur in der Hamburger St. Katharinen Kirche. Kuratorin Bettina Freimann erzählt, was Kunst und Künstler*innen beitragen, um die Klimakrise zu bewältigen.

Die Erhöhung des Selbst im Widerstand

Leyla Yenirce beschäftigt sich mit Held*innen, Märtyrertum und der Repräsentation feministischen Widerstands. In ihrer ersten Einzelausstellung “So Much Energy” im Kunsthaus Hamburg zeigt Yenirce eine mehrteilige Multimedia-Installation, die den Kampf einzelner Frauen gegen gewaltsame Dominanzstrukturen würdigt.

Ein Stück Porsche

Knallig, sexy, fragmentiet – so präsentiert Jeremy Hutchison seinen Porsche im Kunstverein Harburger Bahnhof. Auf Sockeln wird das Statussymbol einer sogenannten Elite zum Symbol sozialer Ungerechtigkeit. Die Ausstellung “The Never Never” unterstreicht: Das Auto ist politisch.

Hamburg, was geht?

Im Sommer wird eines immer gebraucht und das ist Erfrischung. Die aktuellen Ausstellungen in Hamburg kennen sich damit aus. Es wird luftig leicht, Geschirr abgewaschen, ein skurriles Picknick gemacht und neben Kunst getanzt. Sechs Ausstellungstipps für einen erfrischenden Hamburg-Besuch.

Vom Eingefädeltwerden

Niclas Riepshoff interessiert sich für den Übergang von Liebe zu Gewalt. In seiner Solo Show „A Stitch In Time“ bei 14a in Hamburg verfolgt der Künstler seinen eigenen pädagogischen Faden zurück. Er portraitiert seine Einfädler*innen auf gegossenen Alu-Einfädlern und näht die Patchwork-Familie schlechthin.

Erden und erden lassen

M.Bassy und Âme Nue präsentieren mit “Goddesses Of Healing” Videoarbeiten von Lorna Simpson, Berni Searle und Buhlebezwe Siwani. Die Künstlerinnern widmen sich dem kollektiven Trauma, das früher bis heute von Schwarzen Menschen bewältigt werden muss. Die drei Arbeiten regen einen heilenden Prozess an.