Alle Artikel von Lara Broerken

Fragmente der Verletzung

Fast fertig? Zerfallen? Verwundet oder geheilt? Das sind Fragen, die Tolia Astakhishvili mit ihrer Einzelausstellung “The First Finger” in die Räume des Hauses am Waldsee einziehen lässt. Multimedial und raumgreifend schaffen Astakhishvilis Arbeiten gleichermaßen ein Gefühl von Geborgenheit, Unsicherheit und Bedrohung.

Im Wedding ist es tropical

Das Sommerbad Humboldthain bietet, was der schwitzende Körper begehrt: Pool, Pommes und coole Kunst. Beim Tropez, dessen Team jedes Jahr ein dreimonatiges künstlerisches Programm auf die Beine stellt, gehen dieses Jahr neun Künstler*innen mit “Believe” Glaubensfragen nach. Und ein paar Meter weiter planschen die Kids.

Sonnenkönig, gib mir Feuer!

Dichter Nebel drückt die Stimmung in der Turbinenhalle. Zwei Metallfiguren schütteln ein Laken aus, eine andere fragt nach Feuer für die Zigarette. In mystischer Atmosphäre treffen mit “The Throat is a Threaded Melody” 14 Metallskulpturen von Kira Freije im E-Werk Luckenwalde aufeinander, sie leiden, sterben und träumen.

Mit Herzrasen im Cockpit

Frieda Toranzo Jaeger konfrontiert in ihrer Solo-Show “Heart Core” in der Galerie Barbara Weiss christliche Ikonographie mit Herzsymbolik und Autocockpit. Mit Öl, Stickerei und Strass auf Leinwand reflektiert sie die Gegenwart und ihre Zukunftsängste, was sie antreibt, besser: motorisiert. Herzschmerz ist Programm, hüpfende Herzen auch.

Aus der Luft gegriffen

Jesse Stecklow liebt den Querverweis. Alle seine Arbeiten nehmen Bezug auf eine andere. Sie bilden ein unendliches Netz, sind begehbare Verweisstruktur. Er analysiert und verarbeitet in ihnen Stoffe, die in der Luft liegen. Seine Solo-Show “Floor to Ceiling” bei Sweetwater ist Forschungs- und Erforschungsfeld.

Es ist echt jetzt

Der Mensch kann viele Signale der Erde nicht wahrnehmen. Seine Antennen sind nicht fein genug. Felix Kiessling plädiert mit seiner Solo-Show “Echtzeit” bei Alexander Levy für ein Feingefühl gegenüber dem Kosmos. Seine Arbeiten pitchen die Erdfrequenzen hoch, stellen Verbindungen zur Erde und ihren Kräften her.

Das zerhackte Patriarchat

Stromverbrauch, Brüste und Schwertmuscheln? Mit “Gallery Power LTD” bei ChertLüdde zieht Kasia Fudakowski Verbindungslinien zwischen Umweltschutz und Feminismus. Je nachdem, welche Schalter Besucher*innen aktivieren, setzen sich Werke in Bewegung, werden erleuchtet und treten augenzwinkernd in Beziehung.

Die Werk-Zeugen des Kraftaktes

Mit “Hat Trick Cyclist” bei Nordenhake zeigt Sofia Hultén Arbeiten, die dem Handwerk nahe stehen. Sie hatten Funktionen, sind gesammelte Werke, die in ihrer Vielzahl die Individualität der Einzelteile betonen oder Einzelteile, die den Aufwand hinter ihrem jetzigen Erscheinen, ihre Vielschichtigkeit bescheiden zurückhalten.

Karren, Korrosion und Knöterich

Das Auto ist Rückzugsort, Nicht-Ort, Unabhängigkeit, Statussymbol und hochpolitisch. Mit “Carpark” mischen sich derzeit einige von Künstler*innen getunede Modelle in das Stadtbild ein. Sie beleuchten, besingen und bewuchern sie und stellen sozialpolitische, gesellschaftliche Verweise her.

Vier and laughing

Die Vier ist sehr harmonisch. Das könnte der Grund für das auf vier Positionen basierte Konzept von “4 x 4” im Eigen + Art Lab sein. Doch mit den Werken der südafrikanischen Künstler*innen Githan Coopoo, Asemahle Ntlonti, Natalie Paneng und Guy Simpson zeigt sich die vordergründige Harmonie auch von ihrer mysteriösen Seite.