Alle Artikel von Christina-Marie Luemen

Vier gewinnt

Schiffsbruch, Baustellenoase, Clubatmosphäre und Laborraum: Die Auswahl der Kandidat*innen des diesjährigen Preis der Nationalgalerie ist ein weiteres Mal äußerst divers. Thematisch und medial verschieden, präsentieren die Installationen vielseitige Erfahrungsräume und richten die Aufmerksamkeit auf zuweilen konträre Fragestellungen.

Herz-Bube

In seiner Ausstellung „Beautiful and Damned“ in der Efremidis Gallery setzt sich Mitchell Anderson mit Macht, Klassenprivilegien und deren Repräsentation auseinander. Was als, Zitat, „Kennedy-Fan-Box“ anmutet, ist eine Reflexion über Politik, Tradition und Teilhabe.

Internet Explorer: Kunst online #2

Dieser Internet Explorer stellt eine Auswahl an Ausstellungen vor, welche auch online sehr gut zu „besuchen“ sind: Winnetou in Ost und West(ern) in der Kunsthalle Rostock, Asynchronität im Berliner Institut für Alles Mögliche und Anri Sala im Kunsthaus Bregenz. Bonus Material: Zine-Faltanleitung der Künstlerin Jenny Schäfer.

Hier in Stille

Der Bildband “Still Here. Moments in Isolation” zeigt Stillleben internationaler Künstler*innen, entstanden während der globalen Lockdowns 2020-2021. Die Publikation verbindet geistige Reflexion mit der Erkundung eines klassischen Mediums der Kunstgeschichte und generiert ein visuelles Archiv einer gesellschaftlichen Zeiterfahrung.

Das Material als Agent

Die Künstlerin Silvia Noronha verbindet Wissenschaft und Alchemie. In ihrer Arbeit geht es darum, Zeitebenen und Reaktionsformen von Materialien aufzuzeigen. Durch die Imitation natürlicher Transformationsprozesse schafft sie Objekte, die zugleich mögliche Zukunften und vage Vergangenheiten erörtern.

Haribo und Bergkristalle

Léo Luccioni züchtet Bergkristalle in Chips-Verpackungen oder ändert den Namen einer bekannten Tankstellen-Firma kurzweg in „Hell“. Den humoristischen Arbeiten liegt dabei ein feines Gespür für gesellschaftliche Fragen bis zum Dystopischen inne.

Daheim und Unterwegs

Wer den digitalen Kunstgenuss mit der Liegewiese verbinden möchte, für den/die haben wir auch diese Woche gute Tipps: eine Sound-Installation von Susan Philipsz, die Video-Lounge der Julia Stoschek Collection, eine Online-Ausstellung zur Krypto-Art und Kunstbeiträge der Deutschlandfunk Audiothek. Summer + Kunst olé!

Tod als gemeinsame Basis

Die Bilder Daniel Spivakovs thematisieren Tod, Gewalt, Liebe und Empathie und untersuchen die Möglichkeiten von Farbe, Licht und Form. Mit Referenzen auf die klassische Kunstgeschichte von Piero della Francesca bis Philip Guston. Alltags-Bildkultur trifft Kunstgeschichte: Vorstellung einer neuen Generation.

Humor und Trotz

In seiner Ausstellung “Butcher Block” in der Efremidis Gallery verhandelt Mathis Altmann Themen von euphemistischer Co-Working Mentalität zu zwielichtigen Immobiliengeschäften. Systemkritik bei Wohlfühl-Musik und high-polish Ästhetik.

Jonathan Meese schreit

Im Januar verfasste Jonathan Meese das Manifest zum „Kunstjahr de Large 2021“. Ende März erschien ein Album mit DJ Hell, welches ebenfalls die Kunst als Chef propagiert. Seine derzeitige Ausstellung „AMAZONENGOLD de LARGE“ in der Galerie Sies + Höke in Düsseldorf vereint die Kämpfer für die Kunst. Zeit für eine Unterhaltung.