Internet Explorer: Kunst online #2
Ausstellungstour mit Reisemagazin

3. August 2021 • Text von

Der Sommer lockt mit allerhand Kunst-Highlights, nur das Beamen funktioniert leider noch nicht. Dieser Internet Explorer stellt eine Auswahl an Ausstellungen vor, welche auch online sehr gut zu „besuchen“ sind: Winnetou in Ost und West(ern) in der Kunsthalle Rostock, Asynchronität im Berliner Institut für Alles Mögliche und Anri Sala im Kunsthaus Bregenz. Bonus Material: Zine-Faltanleitung der Künstlerin Jenny Schäfer. Off we go!

Das Bild zeigt einen Filmstill des Filmes "Winnetou, 1. Teil" von Harald Reinl aus dem Jahr 1963.
“Winnetou 1. Teil”, Harald Reinl, 1963. Courtesy of Preben Philippen and Horst Wendland/Rialto Film, Berlin.

Kult-Kino der 1960er, 70er, und 80er Jahre: Die Ausstellung “Ost/Western. Kino, Kult und Klassenfeind” thematisiert die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der sogenannten DEFA “Indianer”-Filme der DDR und den Karl-May-Filmen der BRD vor einem zeitgenössischen und kolonialistischen Hintergrund. Disziplin- und medienübergreifend vereint die Ausstellung historisches Filmmaterial, Set-Fotografien und Zeitzeugenberichte mit Objekten der Indianistik, Fankultur und bildenden Kunst. Welche gesellschaftlichen und (populär-)kulturellen Auswirkungen hatten die Filme in ihren jeweiligen Kontexten und was bedeuten diese heute? Jeden Donnerstag um 18 Uhr gibt es eine Online-Führung via Zoom, die Informationen hierzu findet ihr auf der Webseite der Ausstellung. 

Das Bild zeigt eine Installationsansicht mit einer Arbeit der Künstlerin Yunsun Kim aus der Ausstellung "Asynchronity of Now" im Berliner Institut für Alles Mögliche.
“Asynchronicity of Now”, Institut für Alles Mögliche, Installationsansicht mit einer Arbeit Yunsun Kims, 2021. Courtesy of Yunsun Kim and Anneliese Greve.

Die Gegenwart durch die Archäologie verstehen, das Unzeitgemäße als wahrhaft Zeitgenössisches? Unter dem Titel „Asynchronicity of Now“ untersuchen Anneliese Greve, Nina Plaskova, Yunsun Kim und Pharaz Azimi das Jetzt. Ihre künstlerische Praxis vereint die Beobachtung und Auswertung historischer Objekte, Symbole und Theorien und deren Einbindung in und Verbindung zu einem Zeitverständnis der Gegenwart. In Film, Collage, Fotografie, und Keramik finden die Künstler*innen Ansätze und mögliche Antworten. Am Freitag, den 6. August, findet um 17 Uhr die Finissage der Ausstellung statt. Alternativ sind die Werke in optimaler und ästhetisch hervorragender Präsentation online zu sehen! 

Das Bild zeigt eine Installationsansicht aus der Ausstellung Anri Salas im Kunsthaus Bregenz 2021.
Anri Sala, If and Only If, 2018 , Installationsansicht 1. Obergeschoss Kunsthaus Bregenz, 2021. Foto: Markus Tretter 
Courtesy of the artist, Galerie Chantal Crousel, Paris, und Marian Goodman Gallery. © Anri Sala, Bildrecht Wien, 2021, Kunsthaus Bregenz

Kunst mit Seeblick: Das Kunsthaus Bregenz widmet seine diesjährige Sommerausstellung dem Filmkünstler Anri Sala. Bekannt für das Zusammenspiel von Bild, Ton und Architektur, erkunden die Arbeiten Salas die spezifische Architektur des Kunsthauses und schaffen ein akustisch-visuelles Raumerlebnis. Der Fokus liegt dabei auf musikalischen Phänomenen, welche für den Künstler einen eigenständigen Ausgangspunkt des Films, nicht dessen Dekor oder Sekundärebene bilden. Der Ausstellungsraum als wörtlicher Resonanzkörper für die Verbindung von Mensch/Betrachter*in, Werk und Architektur. In der Pressekonferenz spricht der Künstler über die Hintergründe der Ausstellung und seiner Arbeit.

Das gefaltete Zine "Let the dust settle we have to think about memories." ist auf dem ungefalteten Vordruck drapiert, eine Hand hält es. Schwarzweiß Aufnahme.
Maria Czaputowicz-Głowacka, Aleksandra Nowysz, Jenny Schäfer, Natalia Sidor & Michał Sroka: “Let the dust settle we have to think about memories.” Courtesy of the artists.

Euch jucken nach all dem Kunstkonsum selbst die Finger, oder eure Handknöchel fragen ob der monotonen Tipp-Bewegung nach anderweitiger Betätigung? Hier kommt die Antwort! Das Falt-Zine „Let the dust settle we have to think about memories” der Künstlerin Jenny Schäfer zusammen mit Aleksandra Nowysz, Michał Sroka, Natalia Sidor und Maria Czaputowicz-Głowacka verbindet Ortsstudie mit Zeit-Reflexion. Pandemie-bedingt als Gemeinschaftsprojekt realisiert, fließen Fotografie, Zeichnung, visuelle Diagramme und textliche Betrachtung zu einem poetisch-bereichernden Miteinander zusammen. Das DIY Faltmaterial ist hier zum Download erhältlich. Sollte euch der Tatendrang nicht erfasst haben, ist das Zine für 6 Euro beziehungsweise mit einem signiertem und nummerierten Print von Jenny Schäfer fürfür 56 Euro postalisch zu erhalten.