Gute Laune #2 Sophia Süßmilch
1. Februar 2021 • Text von Anna Meinecke
Die Hängebrust in all ihrer Schönheit hat sich Sophia Süßmilch zum Motiv gemacht. Sie nennt sie nur anders – Frauenfilets oder Alphörner. Wir sprechen über die Schwerkraft von Geschlechtsorganen, einen kuriosen Sex-Traum und das Ende der Wurst.
gallerytalk.net: Was hat dich zuletzt amüsiert?
Sophia Süßmilch: Ich hab neulich geträumt, dass mein Beruf ist, den Sex von Menschen zu kommentieren, also live daneben sitzend wie eine Fußballmoderatorin. Ich finde, ich hab das fantastisch gemacht, bin aber leider trotzdem recht bald vom Lachen aufgewacht.
Mich amüsieren deine “Frauenfilets”, wahlweise auch in der Variante “Alphörner”. Wie ist denn ausgerechnet die Hängebrust zu einem deiner liebsten Motive geworden?
Meine Mutter hat fünf Kinder geboren, nie BHs getragen und als Kind hatte ich immer das Gefühl, ihre Brüste reichen bis zum Bauchnabel, wie so lange Schläuche. Aber well, “Hängehoden” würde ja auch niemand sagen, sind halt einfach Brüste in ihrer normalen Funktion, der Schwerkraft unterworfen, wie die Klöten von Typen. Außerdem mag ich es, wurstartige Dinge zu malen und zu modellieren, das entspricht meinen technischen Möglichkeiten und überfordert mich nicht.
Wie viel Humor verträgt die Kunst?
Frag sie doch selber, ich mag da jetzt nix Falsches sagen, find nix auf Wikipedia dazu.
Wer oder was nimmt sich zu ernst?
Deutsche Grammatik.
Wo hört der Spaß auf?
Am Ende der Wurst vermutlich.
Mehr von Sophia Süßmilch gibt es auf ihrer Website oder auf Instagram. Im Mai ist im Wiener Salon Goldschlag ihre Duo-Show mit Valentin Wagner “Spatzi ich fahr zum Nordpol zu einer Meteorologenkonferenz, aber Schwachköpfe wie du dürfen nicht mit. Ich lass dir ein paar Wachsmalkreiden da dann bist du beschäftigt” zu sehen. Im September zeigt Russi Klenner in Berlin die Ausstellung “Im Einklang mit Mutter Natur”.
In unserer Interview-Reihe “Gute Laune mit” sprechen wir mit Künstler*innen, deren Arbeit uns Freude macht, weil sie clever und humorvoll ist – vor allen Dingen nicht so unangenehm egal, wie vieles, dass wir vor Publikum mit wissendem Nicken bedenken und privat zum Gähnen finden.