Alle Artikel von Julia Meyer-Brehm

Was du nicht siehst

Wer in die Bildwelten von Ellen Akimoto eintaucht, erlebt die Gefühlszustände, die ihrer Malerei innewohnen, am eigenen Leib. In ihrer Ausstellung in der Galerie Judin zeigt die Künstlerin ferne Landschaften und dekonstruierte Körper. Die Geschichten dahinter muss man sich allerdings selbst ausmalen.

Florida Man und seine Facetten

Kaum ein US-amerikanischer Staat ist so klischeebehaftet wie Florida: Instinktiv denkt man an Palmen, Alligatoren und Waffengewalt. Bei C/O Berlin zeigt Anastasia Samoylova nun Fotografien, die mit vielen Vorurteilen des „Sunshine State“ aufräumen – und andere bedienen.

Pudding mit bitterem Nachgeschmack

In Olivia Sterlings “Dinner with a Show” gibt es neben Speisemalerei auch eine kulinarische Sittenkomödie zu bestaunen. Mithilfe cartoonesker Darstellungen setzt sich die Künstlerin mit Rassismus, Ungleichheit und Übergriffigkeit auseinander. Da kann einem das Tatar schon mal im Halse stecken bleiben.

Fiktion als Realität als Fiktion

Die Realität als Konstrukt, das von Staaten aufrechterhalten wird? In den KW beschäftigt sich Christopher Kulendran Thomas mit dem Zusammenspiel von Technologie, Wahrheit und alternativer Geschichtsschreibung. Zudem erfahren Besucher*innen viel über die Geschichte Sri Lankas und die tamilische Unabhängigkeitsbewegung.

Athene verformt sich

Marianna Simnetts Ausstellung “OGRESS” bei Société beschäftigt sich mit Monstrositäten, Frauenkörpern und tierischen Gestalten. Anhand von Video- und Soundarbeiten sowie Aquarellen und Skulpturen verbindet die Künstlerin persönliche und mythologische Welten. Ganz nebenbei inspiriert die Schau zu ungewöhnlichen Grimassen.

Dunkle Vorahnung im Rosengarten

Im brandenburgischen Schloss Freienwalde erinnern Sophie von Hellermanns raumfüllende Wandmalereien an den ehemaligen Besitzer Walther Rathenau. Die Berliner Galerie Wentrup zeigt nun Gemälde, die zeitgleich entstanden sind und ebenfalls vom Leben des Politikers erzählen.

Krise kann auch geil sein

Tote Vögel, dicke Bäuche und ein brennendes Stadtschloss empfangen einen in der Galerie Parterre Berlin. Die Kombination aus schimmernd, spielerisch und schrecklich verdeutlicht die altbekannte Ambivalenz zwischen schön und schlimm, hässlich und anziehend.

gallerydogs.net

Wenn Hunde sprechen könnten, wären sie mit Sicherheit die besten Kunstkritiker. Denn wer regelmäßig in Berliner Galerien unterwegs ist, trifft nicht nur oft dieselben Leute, sondern auch immer mal wieder den ein oder anderen Vierbeiner. Wir zeigen Berlins charmanteste Gallery Dogs.

Gemuschelte Nuscheln

Wie vielschichtig kann ein Zungenbrecher sein? Die Soundinstallation “The Myths and Realities of Achieving Financial Independence” bei CCA Berlin zelebriert eine englische Wortfolge. Hanne Lippard widmet sich auf spielerisch-sezierende Weise der Geschichte einer Meeresmuschelsammlerin.

Selbsterfüllende Prophezeiung

Ein Zauberspruch, drei Designklassiker und eine mystische Prophezeiung erwarten die Besucher*innen im BPA// Raum. Helin Alas seziert mit ihrer Ausstellung „Prolog“ subtil die Machtstrukturen der Kunstwelt – und lässt sich geschickt selbst darin verorten.