Wiener Kunstgriff
20.02. – 04.03.20

20. Februar 2020 • Text von

Nach seelischer Gesundheit in der Galerie Krinzinger suchen, performative Miniaturen in der Stiege 13 entdecken, der Geburt des Museums der Migration bewohnen und einen Abend lang im brut „Fressen“ – eine Schnitzeljagd durch die nächsten zwei Wochen in Wien.

Abb. Thomas Zipp. Courtesy Thomas Zipp und Galerie Krinzinger

Momentan sind die Aktivitäten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Zentrum der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit. In der Regel schafft es diese internationale Behörde nicht in die Tagesmedien. Der Künstler Thomas Zipp nutzt eine Konferenz der WHO in den fünfziger Jahren zum Thema Mental Health als Aufhänger für seine Ausstellung in der Galerie Krinzinger. Für Zipp ist seelische Gesundheit im 21. Jahrhundert untrennbar in einem Dreieck von Stress, Lifestyle und Spiritualität gefangen. Zwischen Religion und Psychologie, zwischen Kapelle und Apotheke: Was sucht der Mensch auf, um seine Seele zu befriedigen?

WANN: Die Ausstellung eröffnet am Donnerstag, den 20. Februar, um 19 Uhr.
WO: Galerie Krinzinger, Seilerstätte 16, 1010 Wien.

© Stiege 13.

„As horrible as it was, you guys liked it“ – der Ausstellungstitel von Konrad Kager bewegt sich assoziativ irgendwo zwischen dem Titel eines Youtube-Videos und einer YELP-Bewertung vom Imbiss um die Ecke. In der Stiege 13 im 20. Bezirk zeigt in Wiener Künstler performative Miniaturen von unbestimmter Dauer. Ereignis- gegen Objekthaftigkeit, Sinnlichkeit gegen Automatismen und Stillstand gegen Bewegung beschreiben das Spannungsgefüge, in dem sich Kagers Arbeiten bewegen.

WANN: Das Opening beginnt am Freitag, den 21. Februar, um 19 Uhr.
WO: Stiege 13, Jägerstrasse 62-64/ 13, 1200 Wien.

© Museum der Migration.

Vielleicht ist die Geburt die erste Übersiedlung im Leben jedes Menschen, wenn wir unser erstes Zuhause zurücklassen und ein Neues aufsuchen. Aus den unterschiedlichsten Gründen wiederholen manche Menschen diesen Vorgang immer wieder in ihrem Leben. Die Ideenwerkstatt MusMig etabliert mit der programmatischen Geburt eines Museums der Migration einen Ort der Forschung, Vernetzung und Vermittlung zu dessen Realisierung in der Galerie Die Schöne. Wie können marginalisierte Narrative von Flucht, Vertreibung und globaler Mobilität eine institutionelle Rahmung erfahren, die nicht an die punktuelle Präsenz von Wechselausstellungen und einzelnen Diskursveranstaltungen gebunden ist? Der gemeinsame Arbeitsprozess mit dem Archiv der Migration, dem Textfeld Südost und dem Kulturraum 10 materialisiert sich für die nächsten drei Tage in temporären Installationen und Performances.

WANN: Die Vernissage findet am Freitag, den 21. Februar, um 19 Uhr statt. Am Samstag, den 22. Februar, ist um 15 und 17 Uhr je eine Kurator*innenführung (Um Anmeldung wird gebeten).
WO: Galerie Die Schöne, Kuffnergasse 7, 1160 Wien.

Henrike Iglesias: FRESSEN © Nicole Wytyczak.

Wie viel Sexismus steckt eigentlich in unserem Essen? Genug, dass er uns mehr Energie raubt als Kalorien in Kilojoule stecken. Essen, Fressen, Fasten und Snacken, also alles zwischen Essen und Nicht-Essen, vor allem das Reden übers Essen, ist ein von Sexismus, Heteronormativität und biologischen Determinismus durchsetztes Feld. Das queer-feministische Theaterkollektiv Henrike Iglesias verhandelt die gesellschaftlichen Obsession mit dem Thema Essen und deren Spiegelung in popkulturellen, massenmedialen und alltäglichen Phänomenen mit einer Kochperformance Ende Februar im brut.

WANN: Die Performance wird vom 26. und 27. Februar jeweils um 19 Uhr gezeigt. Am Donnerstag gibt es zusätzlich einen (Fress-)Academy Projekttag mit dem Kollektiv.
WO: brut, im Dschungel Wien, Museumsplatz 1, 1070 Wien.

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