Münchner Kunstgriff
28.10. – 10.11.20

28. Oktober 2020 • Text von

Paul Valentin zeigt im MaximiliansForum seine Installation LAMB SHIFT, Heidi Mühlschlegel präsentiert im Kunstraum neue Arbeiten, bei Susan Boutwell kann man Skulpturen und Bilder von Claudia Terstappen entdecken und das Festival Kino der Kunst widmet sich der ‘verbotenen Schönheit’.

Claudia Terstappen: Double Ring, 2020, © 2020, Claudia Terstappen.

Zwischen Natur, Architektur und Kultur; assoziativ und frei. Claudia Terstappen arbeitet mit unterschiedlichen Techniken und Materialien, um ihre Skulpturen, Installationen oder fotografischen Arbeiten zu realisieren. Seit einiger Zeit nutzt sie vermehrt Keramik in ihrer skulpturalen Praxis. Für ihre Ausstellung “Schlaufen, Türme, Bänder, Laschen” in der Galerie von Susan Boutwell hat sie kraftvolle Keramikskulpturen geschaffen, die sie ihren Holzschnitten gegenüber stellt. So entsteht ein kraftvoller und spannender Dialog zwischen zwei- und dreidimensionalen Werken. Florale Formen sowie industriell anmutende Muster ergänzen einander und schaffen Raum für ein weite Netz an Assoziationen.

WANN: Zu sehen bis Samstag, den 28. November.
WO: Susan Boutwell Gallery, Theresienstr. 48, 80333 München.


Halil Altındere: Ballerinas and Police, TUR 2017, HD, 9’39’’ © Courtesy of the artist and PİLOT Gallery, Istanbul .

Warum der Begriff der Schönheit in der Gegenwartskunst scheinbar so verpönt ist, fragt sich dieses Jahr das Festival Kino der Kunst. Eigentlich für den Frühling geplant, zeigen nun im Herbst über 40 Künstlerinnen und Künstler aus fast 30 Ländern ihre Werke zum Thema ‘verbotene Schönheit’. Zu sehen sind die Arbeiten unterschiedlichen Orten in der Stadt, zudem wird es ein Programm mit Artist talks und Symposien gebe. Kino der Kunst verortet sich selbst zwischen der bildenden Kunst und dem Kino und widmet sich in diesem Jahr thematisch auch der Problematik des bewegten Bildes in digitalen Zeiten. Dabei will Kino der Kunst zeigen, wie die Kunst des Bewegtbilds in einer hoch ästhetischen Bildsprache die dringlichen Themen unserer Zeit aufzugreifen weiß.

WANN: Das Festival findet zwischen Dienstag, dem 27. Oktober und Sonntag, den 1. November statt.
WO: An unterschiedlichen Orten in der Stadt, die begrenzten Tickets kann man hier buchen.

Heidi Mühlschlegel: Meerschweinchenpolitik, 2020, Kunstraum.

Eine interessante malerische Position kann man im November im Kunstraum im Glockenbachviertel entdecken. Unter dem Titel „Frau S. und ihr Mann“ präsentiert die Künstlerin Heidi Mühlschlegel neue Arbeiten. Ihre Motive beziehen sich oft auf die Alltagskultur oder beruhen auf persönlichen Begegnungen und Beobachtungen. Dabei hat sie eine eigenständige Formensprache entwickelt, die durch eine intensive Farbigkeit und extensive Schichtungen gekennzeichnet ist. So entsteht ein dynamischer Kosmos aus Figuration und Fläche, in dem Realität und Imagination verschwimmen. 

WANN: Es wird eine lange Eröffnung am Mittwoch, den 4. November, zwischen 17 Uhr und 22 Uhr geben.
WO: Kunstraum München, Holzstraße 10, 80469 München.

Paul Valentin: LAMB SHIFT, 2020, Maximiliansforum, Fotos: Barbara Hartmann Tumba.

In seiner Ausstellung LAMB SHIFT im MaximiliansForum konfrontiert Paul Valentin in künstlerischer Weise Konzepte des Nichts in östlicher und westlicher Spielart. Im Zentrum steht dabei sein mit dem Karl&Faber-Preis ausgezeichneter Animationskurzfilm „Nichts“ aus dem Jahr 2019. Geprägt ist die künstlerische Erzählung dieses Animationsfilms von naturwissenschaftlichen und philosophischen Thesen über das Nichts. Seine fragmentarischen Szenen verbinden sich zu einem reportagehaften Narrativ, Paul Valentin lässt dabei unterschiedliche Quellen zum Thema “Nichts” zu Wort kommen.

WANN: Die Eröffnung der Ausstellung ist bis zum 31. Januar 2021 zu sehen. Am Mittwoch, den 11. November findet um 19 Uhr ein interdisziplinäres Kunstgespräch statt.
WO: MaximiliansForum, Passage Maximilianstrasse / Altstadtring, 80539 München. Und im Internet.

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