Münchner Kunstgriff
18.09. – 01.10.19

18. September 2019 • Text von

Munter geht es in den goldenen Herbst. Wir schicken euch zu feuchten Wiesen in die Kunstarkaden, zum abschließenden Aktionsraum des fahrenden Raums, zu den Guerrilla Girls ins Haus der Kunst und zu Diamond Stingily in den Kunstverein. Von einem Volksfest keine Spur.

Diamond Stingily: “Doing the Best I Can”, 2019, Detail; Installationsansicht, Wattis Institute, 2019; Courtesy die Künstlerin; Queer Thoughts, New York; und Ramiken, New York; Foto: Johnna Arnold.

Eine neue Saison mit neuer Direktion im Kunstverein. Die Kuratorin Maurin Dietrich leitet seit diesem Sommer das Haus am Hofgarten. Für ihre erste Ausstellung präsentiert sie Arbeiten der amerikanischen Künstlerin Diamond Stingily. Gefundene Objekte, Haare, Türen und Ketten. Stingly nähert sich in ihrer künstlerischen Praxis dem Themenkomplex Identität über Materialität. Ihre Ausstellung “Wall Sits” ist Stingilys erste Einzelausstellung in Europa und bietet einen Überblick über verschiedene Werkgruppen sowie neue Arbeiten, die sich speziell auf den Kunstverein und sein urbanes Umfeld beziehen.

WANN: Die Eröffnung ist am Freitag, den 20. September ab 19 Uhr, zu sehen bis zum 17. November.
WO: Kunstverein München, Galeriestraße 4, 80539 München.

Guerrilla Girls: The Art of Behaving Badly, Haus der Kunst München.

“Do Women Have To Be Naked To Get Into the Met. Museum?” fragten die Guerrilla Girls schon 1989. Sie sind feministische Aktivistinnen, die Gorillamasken in der Öffentlichkeit tragen und Fakten, Humor und explizite Bilder verwenden, um Genderfragen und ethnische Vorurteile sowie Korruption in Politik, Kunst, Film und Popkultur aufzudecken. Die Guerrilla Girls, vor mehr als 30 Jahren in New York gegründet, zählen mittlerweile zu den Ikonen eines feministischen Aktivismus in der internationalen Kunstwelt. Käthe Kollwitz, eine der Gründerinnen, wird im Rahmen der Ausstellung „Miriam Cahn. Ich als Mensch“ im Haus der Kunst eine Lecture-Performance im Haus der Kunst geben.

WANN: Die Performance findet am Donnerstag, den 19. September um 19 Uhr statt.
WO: Haus der Kunst, Prinzregentenstraße 1, 80538 München.

DER FAHRENDE RAUM, Maximiliane Baumgartner.

Ein zentraler Treffpunkt der Schwabinger Bohème um 1900, das „Café Stefanie“ an der Ecke Amalienstraße / Theresienstraße, wurde gerne auch als „Café Größenwahn“ bezeichnet. Viel mehr als einen geografischen Ort verstanden es die Künstler*innen damals als eine gemeinsame künstlerische Geisteshaltung. Jetzt wird dieser tendenziell schon phantastische Ort kurzerhand nach Freimann verlegt. Dort werden im Fahrenden Raum Gegenwart und (imaginierte) Geschichte von Kindern, Jugendlichen und eingeladenen Künstler*innen auf bohemistische Lebensentwürfe und Arbeitsweisen der Jahrhundertwende treffen. Es ist der abschließende Aktionsraum dieses Jahres.

WANN: Die Veranstaltung findet am Freitag, den 27. September von 16 bis 20 Uhr statt.
WO: Der fahrende Raum, auf der Hummelwiese, U6, Haltestelle Freimann, nur 8 Min. Fußweg von der Haltestelle.

Es gibt zu wenig feuchte Wiesen: Fabian Feichter, Maxi Wagner und Nico Kiese.

Angesichts immer trockener Sommer könnte man schon zur Erkenntnis gelangen: “Es gibt zu wenig feuchte Wiesen”. Unter diesem Titel zeigen Fabian Feichter, Maxi Wagner und Nico Kiese ab dem 1. Oktober neue Arbeiten in den Kunstarkaden. Die Ausstellung will sich der Konfrontation zeitgenössischer Kunst mit der aktuellen „grünen Euphorie“ Europas widmen. Die Künstler stellen sich der Herausforderung von politisch relevanter Kunst auf sehr persönliche Weise und machen ihre Ausstellung zum Gegenstand eines gezielten politischen Auftrags. Zwischen Geopolitik und Umwelt, ungewöhnlichen Reflektionen und Lösungsvorschlägen.

WANN: Die Eröffnung ist am Dienstag, den 1. Oktober 2019 um 19 Uhr. Bis 2. November 2019.  
WO: Kunstarkaden, Sparkassenstraße 3, 80331 München.

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