Münchner Kunstgriff
02.05. – 08.05.18

2. Mai 2018 • Text von

Erschwinglich, prozessual und enigmatisch. Alles dabei diese Woche in München. Die ARTMUC findet an gleich zwei Orten an der Isar statt, es gibt einen FLYRT mit Sarah Ortmeyer im Kunstverein und der BNKR präsentiert mit „Imaginary Display(s)“ eine Woche lang jeden Tag eine “Ausstellung als Film / Film als Ausstellung”.

Filmstill: „EXHIBITION AS FILM / FILM AS EXHIBITION, VII. INT. BNKR – EVENING: Technologies of Tenderness“ von Marie-France Rafael und An Laphan. Produktion: Kalas Liebfried.

Einblicke in Prozesse, die normalerweise nicht sichtbar sind. Ein Programm bei dem es keinen konventionellen Anfang und kein klares Ende gibt. Verschiedene Fiktionen und Momente, die keinem Narrativ folgen, sondern sich einem (Nach-) oder (Vor-) Denken einer narrativen Struktur widmen. Unter dem Titel „Imaginary Display(s)“ wird ab Mittwoch im BNKR eine Ausstellungsreihe unter dem Motto „Ausstellung als Film / Film als Ausstellung“ präsentiert. Über den Zeitraum von einer Woche können die Besucher gleichzeitg den Entstehungsprozess einer Ausstellung und die Produktion eines Films erleben. Prozesse des Drehs, der Montage und der Postproduktion werden ebenso ‚ausgestellt’, wie die Ausstellung selbst zum Schauplatz und Motiv des Films wird. Jeder der eingeladenen Künstler wird an jeweils einem Tag seine künstlerische Arbeit installieren, aufbauen, vorbereiten oder proben. So werden Klaus vom Bruch, Philipp Gufler, An Laphan, Jeanne-Marie Varain, Kalas Liebfried, Romain Gandolphe, Richard John Jones und Camilla Wills Teil eines rhizomatischen Prozesses, der unkontrollierbare und unvorhersehbare Situationen entstehen lässt.

WANN: Tägliches Programm vom 2. Mai bis 9. Mai.
WO: BNKR, Ungererstraße 158, 80805 München. 

FLYRT: Sarah Ortmeyer, Kunstverein München.

Man kennt sie. Jedenfalls im Ausland. So viel steht nämlich fest: Sarah Ortmeyer ist schon ordentlich rumgekommen. Palais de Tokyo? War sie schon vertreten. MOMA PS1? Gleiche Chause. Nun sorgt der Kunstverein dafür, dass Ortmeyer hierzulande nochmal einen Bekanntheitsschub erfährt. „FLIRT“ heißt die Ausstellung, mit der Ortmeyer die Münchner um den Finger wickeln will. Mehr Assoziationen hätte wohl kaum ein Titel hervorgerufen. Das klingt irgendwie süß, aber auch sexy. Humorvoll, unverbindlich, unvergesslich – na, wie ein guter Start in den Sommer eben. Wer Sarah Ortmeyer kennt, denkt an graublättrige Palmen und überlebensgroße Eiswaffeln in Schwarz-Weiß. Die Künstlerin mag Schachbrettmuster und weiße Caps. Für den Kunstverein hat sie auch völlig neue Arbeiten produziert. Wie die aussehen? Kann man jetzt natürlich drüber spekulieren, kann man sich aber auch am Freitag einfach angucken.

WANN: Die Eröffnung ist am 4. Mai, zu sehen bis 1. Juli.
WO: Kunstverein München, Galeriestraße 4, 80539 München.

ARTMUC, Copyright: Jean-Jacque Piezanowski.

Irgendwas muss Raiko Schwalbe richtig gemacht haben. Seit 2014 organisiert er die ARTMUC. Die Kunstmesse hält Vielfalt hoch und ermöglicht ihren Besuchern einen niedrigschwelligeren Zugang zum Markt, als das für gewöhnlich der Fall ist. Zeitgenössische Positionen zu bezahlbaren Preisen also. 2014 startete die ARTMUC als Experiment, mittlerweile hat sie einen festen Platz im Münchner Kunstkalender. Zwei feste Plätze, um genau zu sein. Zweimal im Jahr findet die Messe mittlerweile statt und in Jahr fünf werden sogar zwei verschiedene Locations bespielt, um allen Teilnehmern gerecht zu werden. Auf der Praterinsel und im Isarforum am Deutschen Museum gibt es Arbeiten von mehr als 140 Künstlern, Galerien und Plattformen zu sehen. Da ist für jeden was dabei.

WANN:  Von Donnerstag, den 10. Mai, bis Samstag, den 12. Mai, von 10 bis 20 Uhr. Am Sonntag, den 13. Mai, von 10 bis 18 Uhr.
WO: Auf der Praterinsel, 80538 München und im Isarforum, Ludwigsbrücke, Museumsinsel 1, 80538 München

Die Absätze zur ARTMUC und der Ausstellung im Kunstverein wurden von Anna Meinecke verfasst und sind bereits in der Mai-Ausgabe des Superpaper erschienen.

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