Hamburger Kunstgriff 16.02. - 23.02.16
16. Februar 2017 • Text von Franziska Mathée
Einatmen, ausatmen, warten in der Kunsthalle, träumen bei Genscher. Im Westwerk und im Gängeviertel das ökologische Vermächtnis der Menschheit reflektieren und Louise Brooks im Metropolis bestaunen. Innehalten ist in Zeiten von Yoga und Meditation vielleicht ein ausgeleiertes Wort, doch ab und an tut es schon gut.
Die Kunsthalle widmet sich einem anachronistischen Phänomen: „Warten. Zwischen Macht und Möglichkeit“ Warten ist irgendwie öde und ätzend zugleich. Begreift man Warten als geschenkte statt als verlorene Zeit, kann es Freiraum für Reflexion, Kreativität und Muße bescheren. Andererseits scheinen wir über den minütlichen Kontrollblick aufs Smartphone Geduld und Langmut verlernt zu haben. In der Galerie der Gegenwart sowie an verschiedenen Orten innerhalb und außerhalb des Museums werden facettenreiche und eindrückliche Arbeiten gezeigt, die sich dem Thema in Perfomances, Skulpturen, Fotografien, Filmen und Installationen widmen.
WANN: Schon heute um 19 Uhr wird die Ausstellung eröffnet. Die Teilnahme ist frei. Leider schon verplant? Kein Problem, bis zum 18. Juni habt ihr Gelegenheit die Positionen der 23 teilnehmenden Künstler zu sehen.
WO: In der Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall.
„Everything, everything in its right place. Yesterday I woke up sucking a melon.“ Was auf den ersten Blick verdächtig nach Radiohead klingt, ist tatsächlich eine gemeinschaftliche Ausstellung von Anna Ley, Brigette Hoffmann und Philip Prinz. Zu sehen gibt es Drucke, eine Skulptur und Malerei rund um die Themen Schlaf, Traum, Einschlafen und Aufwachen.
WANN: Die Eröffnungssause steigt am morgigen Freitag, den 17. Februar ab 19 Uhr, bis Dienstag den 21. Februar jeweils zwischen 15 und 18 Uhr könnt ihr die Ausstellung noch sehen.
WO: In der Galerie Genscher, im Hinterhof der Marktstraße 138.
Unter der Überschrift „Rethink“ ist die zweitgrößte dänische Stadt, Aarhus, dieses Jahr europäische Kulturhauptstadt. In diesem Rahmen ist die Gruppenausstellung „Surfing the Great Tsunami“ entstanden, welche versucht die unbekümmerte gesellschaftliche Haltung zum wachsenden ökologischen Desaster zu hinterfragen. Die Ausstellung war schon in Odder, Aarhus und Holstebro zu sehen, bevor sie nun bei ihrer vierten und letzten Station in Hamburg ankommt. 22 Künstler positionieren sich in unterschiedlichster Weise in Malerei, Zeichnung, Fotografie, Skulptur und Inszenierung. Nicht nur Deutschland und Dänemark werden verknüpft, hier in Hamburg machen mit dem Gängeviertel und dem Westwerk zwei Kulturorte gemeinsame Sache.
WANN: Eröffnet wird am Samstag, den 18. Februar um 18 Uhr, zu sehen ist die Ausstellung bis zum 25. Februar. Von Mittwoch bis Freitag zwischen 16 und 19 Uhr, am Wochenende jeweils von 13 bis 16 Uhr.
WO: Im Westwerk, Admiralitätstraße und im Gängeviertel, MOM Art Space in der Fabrique, Valentinskamp 34a, Zugang Speckstraße.
Anlässlich der Aufführung von „Lulu“ in der Staatsoper Hamburg präsentiert das Metropolis den Stummfilmklassiker „Die Büchse der Pandora“. Der Film durchbrach eine Reihe von Tabus über das Bild der Frau und zeigte als erster Film lesbische Liebe. Georg Wilhelm Pabst inszeniert die verführerischste aller Femme fatales mit einer nur dem Film eigenen Nähe, seine Lulu ist keineswegs ein verachtenswerten Vamp. Die wunderbare Louise Brooks spielt eine moderne Frau, die nichts für ihre unwiderstehliche Wirkung kann. Durch ihre völlig neue, aufsehenerregende Spielweise wurde sie zu einer Ikone der Filmgeschichte.
WANN: Die vollständige, restaurierte Fassung des Films wird am Freitag, den 17. Februar um 19 Uhr gezeigt und musikalisch von Johannes Harneit begleitet.
WO: Im Metropolis Kino Hamburg, Kleine Theaterstraße 10.