Berliner Kunstgriff
22.09. - 29.09.20

22. September 2020 • Text von

Herrschaft durch Wohlstand, Schwarz-Weiß-Denken oder eCommerce bei Savvy Contemporary, in der alpha nova & galerie Futura und der panke.gallery sowie bei „A handful of Dust“. Diese Woche zeigt euch, was Macht im Jahr 2020 bedeutet.

FONTE 193, video, 5’40’’ in loop, color, sound, version 5.0, 2007 (c) Cinthia Marcelle

Savvy Contemporary ist umgezogen – und zwar in ein altes Kasino. Thematisch passend widmet sich das erste Projekt inklusive der Eröffnungsausstellung in den neuen Räumen der Wohlstandsgesellschaft und der Frage, inwieweit der Konsum einiger Länder auf der Ausbeutung anderer beruht. Die Gruppenausstellung „Raupenimmersattismus. Die Wohlstandsgesellschaft oder der Mythos der endlosen Produktion und des endlosen Konsums” lässt die Zuschauenden am Ergebnis eines einjährigen Forschungs- und Diskursprojektes teilhaben und heißt gleichzeitig die neuen Galerieräume willkommen.

WANN: Die Eröffnung ist Freitag, den 25. September, und das Projekt läuft bis Sonntag, den 22. November.
WO: SAVVY Contemporary, Reinickendorfer Straße 17, 13347 Berlin.

Poster (c) panke.gallery

Die Ausstellung „CHeCK oUT our Show – a duo show with Nadja Buttendorf & Jeremy Bailey“ beschäftigt sich mit der Beziehung von Kunst und eCommerce. Anhand unterschiedlicher Techniken innovativer Problemlösung, erforschen Nadja Buttendorf und Jeremy Bailey den Zusammenhang zwischen Kunst und DIY (Do-it-yourself) Kultur. Wie weitreichend das Thema ist, zeigen die übergreifenden thematischen Felder der Ausstellung, die von Körperpolitik bis hin zu New Media reichen.

WANN: Die Ausstellung wird Freitag, den 25. September, um 19 Uhr eröffnet und die After Party mit Corona-konformen no dance Set von DJ SchluchT beginnt am gleichen Abend um 21 Uhr. Die Ausstellung läuft bis Samstag, den 24. Oktober.
WO: panke.gallery, Gerichtstraße 23, 13347 Berlin.

© Sharon Paz, Elianna Renner, Fragmented Narratives, 2020. Grafik: Stefanie Rau

Nicht nur Wohlstand kann Machtgefüge ausdrücken, sondern auch Geschichtserzählung. In der Ausstellung „Fragmented Narratives“ zeigen die Künstlerinnen Sharon Paz und Elianna Renner durch Audio- und (interaktive) Videoinstallationen sowie Materialpräsentationen, die auf einem künstlerischen Rechercheprozess basieren, wie historische Narrative und deren Auslassungen die Konstruktion von Geschichte und Erinnern beeinflussen. Im inhaltlichen Fokus stehen hierbei wichtige Themen wie jüdische Geschichte, Antisemitismus und Rassismus.

WANN: Die Eröffnung ist Freitag, den 25. September, und die Ausstellung läuft bis Freitag, den 6. November.
WO: alpha nova & galerie futura, Am Flutgraben 3, 12435 Berlin.

Detailansicht Lösch Mir Die Augen Aus (2020), Anne Duk Hee Jordan und Viron Erol Vert, Foto: Si Wachsmann

Das Projekt „A Handful of Dust“ hat sich zum Ziel gesetzt, voranschreitende Polarisierung und gesellschaftliche Spaltung aufzuzeigen und dieser gleichzeitig etwas entgegen zu setzen: Die Suche nach Wegen außerhalb von extremem Schwarz-Weiß-Denken. Durch einen künstlerischen, performativen und diskursiven Erfahrungsraum in der Umgebung eines Friedhofs, wollen die Künstler*innen nach Strategien zur Dekonstruktion hegemonischer Denksysteme suchen und so vielgestaltige, normumwandelnde Imaginationen und Erzählungen sichtbar, hörbar und fühlbar machen.

WANN: Die beiden Veranstaltungen am Finnissage-Wochenende finden Samstag, den 26. September, und Sonntag, den 27. September, jeweils um 17 Uhr statt. Die Anmeldung ist per Mail möglich: info@ahandfulofdust.com.
WO: Standortfriedhof Lilienthalstraße, Lilienthalstraße 7, 10965 Berlin.

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