Berliner Kunstgriff
20.10. - 26.10.20

20. Oktober 2020 • Text von

Paradies-Orte bei Wentrup, Journalisten-Mord bei NOME, Materialexplosion bei Bode Projects, soziale Wohnprojekte im feldfünf und Einsamkeit bei art burst. Die Woche vereint künstlerische Untersuchung mit ernsten Themen.

Das Bild zeigt eine farbige Landschaft mit einem See in der Bildmitte. Die Landschaft ist hügelig, auf den Hügeln wachsen Bäume und Sträucher. Die Farbgebung des Bildes ist nicht vollkommen naturgetreu, der Boden im Vordergrund ist gelb-orange, der Himmel im Hintergrund rosa-violett. Der Stil des Bildes erinnert an japanische traditionelle Landschaftsbilder.
John McAllister, “much adrift seemed serenest sea”, 2020. Courtesy of the artist and Wentrup, Berlin. Foto: Matthias Kolb

Florenz, Massachusetts: Die großformatigen Gemälde des amerikanischen Malers John McAllisters sind eine Einladung zum gedanklichen Verweilen. Inspiriert an der Heimatlandschaft des Künstlers, vermischen die Arbeiten Traditionen japanischer und impressionistischer Landschaftsgemälde mit der Vegetation der amerikanischen Ostküste. (Zeit-)Reise in Corona-Zeiten.

WANN: Die Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag, den 22. Oktober, von 11 bis 18 Uhr statt.
WO: Wentrup Gallery, Knesebeckstraße 95, 10623 Berlin. 

Das Bild zeigt eine Zusammenstellung aus verschiedenen Mustern. Jeweilss in den vier Ecken ist ein quadratisches Muster mit gekreuzten Säbeln auf grünem Grund zu sehen. Dazwischen finden sich blaue Felder mit einem grauen geflügeltem Adler darauf. In der Mitte ist mit der Spitze nach unten eine gelbe Fläche mit mehreren Nuklear-Zeichen und roten Kreis im Zentrum abgebildet. Die einzelnen Flächen sind mandala-artig um das Zentrum herum angeordnet.
Navine G. Khan-Dossos, ” The Khashoggi murder raises questions about a Saudi Bomb”, 2018-2020. Courtesy the artist and NOME, Berlin

Harter politischer Toback: Die Serie “No Such Organisation” der Künstlerin Navin G. Khan-Dossos widmet sich der Ermordung des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi. In 20 von insgesamt 100 Arbeiten vereinigt die Ausstellung Themen wie Cyberwaffen, Spyware und die Bedeutung des zeitgenössischen Journalismus. Zusammen mit der Serie wird die Textil-Arbeit  “Silent Latitude” präsentiert, welche die Themen weiblicher Autonomie und die Kluft zwischen dem Norden und Süden Europas beleuchtet. Mit der Ausstellung eröffnet die NOME Gallery ihre neuen Räumlichkeiten in der Potsdamer Straße.

WANN: Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, den 23. Oktober, ab 15 Uhr statt.
WO: NOME, Potsdamer Straße 72, 10785 Berlin.

Das Bild zeigt ein abstraktes Gemälde, bestehend aus drei aneinander liegenden Leinwänden. Ein der Leinwand ist senkrecht links angeordnet, die anderen beiden waagerecht auf der rechten Seite; zusammen haben sie die gleiche Höhe wie die Leinwand auf der linken Seite. Die linke Leinwand ist zu drei Vierteln mit kräftiger gelber Farbe bemalt, die rechte untere Leinwand mit hell-grauer Farbe. Rechts oben und links unten ist die rohe, graue Leinwand zu sehen. Über das gesamte bIld sind Farbstriche und -kleckse in u.a. Blau, Rosa, Gelb und Rot verteilt.
Dana James, “Child’s Play”, 2020. Courtesy of the artist and Bode Projects.

Fokus auf Material: Die Arbeiten der amerikanischen Künstlerin Dana James verbinden pastell- und knallige Farben mit gebrauchter Leinwand, Kohle und groben Pinselstrichen. Die erste Ausstellung der Künstlerin in Europa zeigt großformatigen Gemälde an der Schnittstelle von visuellem Happening und Momenten zum Innehalten. Collage in Öl 2.0.

WANN: Die Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag, den 22. Oktober, von 17 bis 21 Uhr statt.
WO: Bode Projects, Fasanenstraße 28, 10719 Berlin.
Dieser Tipp stammt von Carolin Kralapp

Giovanni Borasi/ Daniel Schwartz, “What it takes to make a home”, 2019, Film Still. Courtesy of the artists and Canadian Centre for Architecture/ CAA.

“What it takes to make a Home”. Unter diesem Titel widmet sich der feldfünf e.V. der Frage nach Lösungen für die Obdachlosigkeit. In durchgehenden Filmvorführungen wird hierzu der Dokumentarfilm mit gleichnamigem Titel des “Canadian Center for Architecture” gezeigt, welcher zwei Wohnprojekte in Wien und Los Angeles vorstellt. Zusätzlich wird das Projekt durch eine interaktive Diskussion ergänzt. Winter is coming and solutions are needed.

WANN: Das Ausstellungsprojekt läuft von 21. bis zum 23. Oktober. Am 22. Oktober findet von 19.30 Uhr bis 21 Uhr eine Diskussion mit Beteiligten aus Berliner Institutionen statt.
WO: feldfünf–Projekträume im Metropolenhaus, Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 7-8, 10969 Berlin.

Das Bild zeigt einen männlichen Oberkörper in Rückenansicht. Der Torso scheint in einer Art Kasten zu stecken, welcher vor einer Wand mit braunen Fliesen steht. Über dem Kasten, etwas überhalb des Bildzentrums ist eine Art Lampe angebracht, welche das Bildgeschehen zu beleuchten scheint. Das Medium des Originalwerkes ist durch die Reproduktion nicht genau zu erkennen.
Ahmad Tahmasi aka Kia, “Mirror”, 2019. Courtesy of the artist.

Einsamkeit durch ein Prisma: Die Ausstellung “Stories of Solitude“ betrachtet das Gefühl der Einsamkeit von seinen verschiedenen Seiten, positiv wie negativ konnotiert. Anhand sieben künstlerischer Positionen werden die vielschichtigen Ebenen des sich stets wandelnden, und doch aktuellen Themas aufgezeigt. Am 23.Oktober findet eine digitale Filmnacht mit Kurzfilmen statt, am 24.Oktober wird die Ausstellung durch ein Performance-Programm ergänzt.

WANN: Die Eröffnung der Ausstellung findet am 22. Oktober von 18 bis 22 Uhr statt. Die Ausstellung läuft bis zum 25. Oktober. 
WO: art burst, Kulturraum Mainzer 7, Mainzer Straße 7, 12053 Berlin.

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