Berliner Kunstgriff 20.02. - 26.02.18
20. Februar 2018 • Text von Lynn Kühl
Auf der Suche nach Neuem im Experimentellen und inspirierend für viele weitere Generationen sind und waren die Künstlerinnen und Künstler, die uns diese Woche aus dem grauen Berliner Wolkenwust retten.
Gülsün Karamustafa, Someone from the Past, 1980 © Raad Zeid Al-Hussein
Gülsün Karamustafa gilt als eine der einflussreichsten Kunstschaffenden der Türkei, wo ihre Arbeit seit den 90ern bis heute junge Künstlerinnen und Künstler maßgeblich beeinflusst hat. In der Kunsthalle spricht sie mit dem freien Kurator Necmi Sönmez über das Wirken und den fortwährenden Einfluss von Fahrelnissa Zeid auf zeitgenössische Künstlergenerationen und künstlerische Gleichberechtigung in der türkischen Kunstszene. Thema ist zudem die Bedeutung von Brückenfiguren wie Zeid und das Ausmaß ihrer Vorbildfunktion für Kreative.
Wann: Der Talk findet am Donnerstag, den 22. Februar, um 19 Uhr in englischer Sprache statt. Anmeldung wird erbeten unter 030 20 20 93 11 oder db.kunsthalle@db.com. Die Ausstellung Zeids kann noch bis zum 9. April besucht werden.
Wo: Kunsthalle by Deutsche Bank, Unter den Linden 13/ 15, 10117 Berlin.
A. R. Penck, Experiment für Heiner Müller, 1990 © Galerie Michael Haas
Direkt am nächsten Tag eröffnet die Galerie Michael Haas die Ausstellung von A. R. Penck, dem Musiker, Filmemacher, Grafiker, Schriftsteller und Maler und zeigt Gemälde, sowie Skulpturen. Im Frühjahr 2017 verstorben und geboren in Dresden, erlebte Penck in der DDR lange Zeit starke Abwehr gegen sein künstlerisches Schaffen. Dies änderte sich schlagartig 1968 durch seine erste Einzelausstellung und den darauffolgenden Umzug in die BRD 1980. A. R. Penck gehört zu den wichtigsten Malern, welche die Erneuerung der Malerei in Deutschland vorantrieben und blieb zeitlebens der anfänglichen Ästhetik seiner klaren Linienführung und piktogrammartiger Formen treu.
Wann: Die Eröffnung ist am Freitag, den 23.Februar, von 19 bis 21 Uhr und die Ausstellung kann bis zum 21.4. besichtigt werden.
Wo: In der Galerie Michael Haas, Niebuhrstraße 5, 10629 Berlin und im Kunst Lager Haas, Lisa-Meitner-Straße 7-9, 10589 Berlin-Charlottenburg.
Ultima Ratio Δ Mountain of the Sun. Forum Expanded 2018, LBN/CAN 2017 von: Bahar Noorizadeh © Bahar Noorizadeh
Abseits vom Populärprogramm ist die Berlinale auch zu Gast in der Akademie der Künste. Der experimentelle Festivalbereich des 13. Forum Expanded führt in dem international aufgestellten Programm neben Filmvorführungen, Diskussionen und Performances auch durch eine große Gruppenausstellung mit unterschiedlichsten Künstlerinnen und Künstlern, die Film-, Video und Soundinstallationen präsentieren. Zu sehen sind insgesamt 34 Filme und Videoarbeiten, sowie 15 Installationen aus 27 Ländern. Mit dokumentarischen Mitteln sollen die Möglichkeiten des Kinos und der Musik erforscht werden.
Wann: Vom 15.2. bis zum 26.2., täglich von 11 bis 19 Uhr.
Wo: Akademie der Künste, Hanseatenweg Halle 1, 10557 Berlin-Tiergarten.
