Berliner Kunstgriff
19.11. – 25.11.19

19. November 2019 • Text von

Der LAS Light Art Space zeigt Refik Anadol im Kraftwerk Berlin, in der Galerie Russi Klenner geht es um die Aktualität der Malerei, bei Tanja Wagner eröffnet die Künstlerin Kapwani Kiwanga, und in der Galerie Max Hetzler gibt es eine wunderbare Gegenüberstellung zweier großer Maler zu sehen.

Refik Anadol, Latent Being, 2019, Audiovisual Installation, AI Data Painting © Refik Anadol Studio.

Eine Kunststiftung allein der Kunstwillen zu gründen ist heute nicht mehr ausreichend – die Kunst muss dieser Tage in einen Dialog mit Wissenschaft und neuen Technologien treten. Dieser interdisziplinäre Zugang ist auch das Ziel der internationalen Kunststiftung LAS Light Art Space, die vorrangig zeitgenössische sowie wegweisende historische künstlerische Positionen präsentiert, die Licht zum Thema haben. Am Freitag, den 22. November, eröffnet LAS im Kraftwerk Berlin „Latent Being“, die erste Einzelausstellung des türkischen Künstlers Refik Anadol. Letzterer beschäftigt sich mit dem kreativen Potenzial künstlicher Intelligenz und füllt das Kraftwerk Berlin mit einer dynamischen, interaktiven Installation aus digitalisierten Bild- und Tonaufnahmen mit Berlin-Bezug.

WANN: Die Ausstellung „Latent Being“ wird am Freitag, den 22. November, um 20 Uhr, eröffnet. Am Samstag, den 23. November, findet von 16 bis 17 Uhr ein Künstlergespräch mit Refik Anadol und Ben Vickers, CTO bei den Serpentine Galleries, London, statt.
WO: Kraftwerk Berlin, Köpenicker Straße 70, 10179 Berlin.

Ojovan, Giachoustidis, Daniel Courtesy Galerie Russi Klenner.

Gerade proklamierte das Monopol-Magazon für Kunst und Leben: „Das Medium Malerei ist vital wie lange nicht.“ In einer immer stärker digital und technisch geprägten Welt sind das gute Neuigkeiten. Und dass das Medium der Zeichnung und Malerei durchaus noch Aktualität beweist, lässt sich ab Freitag, den 22. November in der Galerie Russi Klenner feststellen. Dort werden Werke der drei jungen Künstler Johannes Daniel, Paris Giachoustidis und Irina Ojovan vorgestellt: eine spannende Schau, die Fragen nach Materialität, Räumlichkeit und Möglichkeiten der Malerei im 21. Jahrhundert nachgeht.

WANN: Die Ausstellung „Paris Giachoustidis Irina Ojovan Johannes Daniel“ ist am Freitag, den 22. November, ab 19 Uhr zu sehen.
WO: Galerie Russi Klenner, Luckauer Straße 16, 10969 Berlin.

Kapwani Kiwanga, Jalousie, 2018 © Kapwani Kiwanga, courtesy Kapwani Kiwanga and Galerie Tanja Wagner.

China baut bereits ein „Sozialsystem“ digitaler Überwachung zur vollständigen Kontrolle seiner Bürger auf. In Zeiten, in denen digitale Kontrollpolitik zunimmt, erscheinen die Arbeiten der kanadischen Künstlerin Kapwani Kiwanga brisanter denn je. Es geht um Privatheit, Überwachung, sowie ein Hinterfragen historischer Narrative. Am Freitag präsentiert die Galerie Tanja Wagner mit „Under the cover of darkness“ die dritte Einzelausstellung der Künstlerin.

WANN: Die Ausstellung „Under the cover of darkness“ eröffnet am Freitag, den 22. November, von 18 bis 21 Uhr.
WO: Galerie Tanja Wagner, Pohlstraße 64, 10785 Berlin.

Carroll Dunham, Untitled (9/15/88, 9/21/88, 9/23/88), 1988, wax crayon and pencil on paper, Photo: def image
Courtesy of the artist and Galerie Max Hetzler, Berlin | Paris | London.

Es ist eine spannende Gegenüberstellung, die mit der Ausstellung „Carroll Dunham | Michael Williams: Drawings“ ab kommenden Samstag, den 23. November, in der Galerie Max Hetzler präsentiert wird. Kuratiert vom Chefredakteur von BLAU, Cornelius Tittel, bringt die Ausstellung die zeichnerischen Werke der zwei amerikanischen Maler Carroll Dunham und Michael Williams zusammen. Letztere verbindet nicht nur eine langjährige Freundschaft, sondern ebenso ein reger Austausch über ihr künstlerisches Schaffen verbunden mit gegenseitigen Atelierbesuchen und fruchtbarem Austausch über das Medium Zeichnung.

WANN: Die Ausstellung „Carroll Dunham | Michael Williams: Drawings“ eröffnet am kommenden Samstag, den 23. November, von 18 bis 20 Uhr.
WO: Galerie Max Hetzler, Bleibtreustraße 45, 10623 Berlin.

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