Berliner Kunstgriff
12.03 – 18.03.2019

12. März 2019 • Text von

Wie arbeiten wir eigentlich? In der daadgalerie und der ifa-Galerie wird über die eigene künstlerische Praxis reflektiert. Derweil verwandelt das Starship Magazin den Pavillon der Volksbühne in ein Raumschiff und die Wentrup Galerie feiert Eröffnung im doppelten Sinne – Olaf Metzel und Einweihung der neuen Räume in Charlottenburg.

Dane Mitchell, Dust Archive (National Museum of Brazil, Rio de Janeiro, Brazil), collected 2003, cultured 2018 C-type print, © the Artist, Courtesy of Hopkinson Mossman, Wellington, New Zealand.

Die Wissenschaft beschäftigt sich mit Fakten und messbaren Daten und leitet daraus stichhaltige Aussagen über die Gegenwart ab. Der menschliche Fortschritt ist zu rasant, als dass die Erde auf die damit entstehenden Veränderungen reagieren kann. Das Ergebnis ist ein massenhaftes Artensterben, das weltweit zu verzeichnen ist. Der neuseeländische Künstler Dane Mitchell nimmt dieses wissenschaftliche Faktum zum Ausgang seiner künstlerischen Untersuchungen, die er ab Mai im neuseeländischen Pavillon der Biennale in Venedig in der Ausstellung „Post hoc“ präsentieren wird. Im gemeinsamen Gespräch hinterfragen Dane Mitchell, Chris Sharp, Co-Kurator des Pavillons, und der Künstler und Schriftsteller Heman Chong, wie sich ein solch allgegenwärtiges Minuswachstum auf die künstlerische Arbeit auswirkt.

WANN: Das Gespräch findet am Dienstag, den 12. März, um 19 Uhr statt.
WO: daadgalerie Studio, 1. OG, Oranienstrasse 161, 10969 Berlin.

Banner Resonances @ ifa-Galerie Berlin; Graphik- PiliGB 2019.

In dem von Natalie Bayer, Belinda Kazeem-Kamińksi und Nora Sternfeld herausgegebenen Sammelband „Kuratieren als antirassistische Praxis“ werden Museen der Gegenwart hinsichtlich ihrer antirassistischen und diskriminierungsfreien Kulturarbeit analysiert und beurteilt. Ziel des Werks sei es dabei, „postkoloniale, feministische und repräsentationskritische Bezüge aus früheren Buch- und Kunstprojekten mit Ansätzen einer neueren kritischen Migrationsforschung zusammenzuführen“. Natalie Bayer und Nuray Demir sprechen über die vielfältigen Beiträge aus Kunst, Theorie und Aktivismus. Die Veranstaltung ist Teil der noch bis 16. März dauernden Forschungsinstallation, die im Rahmen der Ausstellungsreihe „Untie to Tie“ in der ifa-Galerie stattfindet.

WANN: Buchpräsentation und Gespräch finden am Freitag, den 15. März, um 19 Uhr statt.
WO: ifa-Galerie Berlin, Linienstraße 139/140, 10115 Berlin.

Starship. Die nahe Zukunft, Ausstellung, LVX. Pavillon der Voksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, © Starship Magazine.

Im Januar 2019 feierte das Berliner Kunstmagazin Starship sein zwanzigjähriges Bestehen. Nun findet im Pavillon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz eine gemeinsame Ausstellung der Gründer*innen und langjährigen Autor*innen und Künstler*innen statt. Zusammen haben sie die Zeitschrift aufgebaut und deren Praxis über die Jahre kontinuierlich mitgeprägt. In der Installation von Ariane Müller und Martin Ebner sind Arbeiten von Judith Hopf, Christoph Keller, Henrik Olesen, Gunter Reski, Nina Rhode, Nora Schultz, Till Sperrle, Tobias Spichtig, Suse Weber, Annette Wehrmann und Florian Zeyfang zu sehen. Anlässlich der Ausstellungseröffnung tritt der Künstler Egill Saebjörnsson um 22 Uhr live im Grünen Salon auf.

WANN: Die Ausstellung eröffnet am Freitag, den 15. März, ab 19 Uhr und ist bis zum 19. Mai zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 20 Uhr.
WO: Pavillon der Volksbühne am Rosa-Lusemburg-Platz, 10178 Berlin.

Olaf Metzel, King Kong Theorie, 2019, aluminium, stainless steel, digital print, 235 x 220 x 100 cm / 92 1/2 x 86 2/3 x 39 1/3 in (detail), Photo Leonie Felle.

Mit einer Ausstellung des Bildhauers Olaf Metzel eröffnet Wentrup am kommenden Samstag seine neuen Räume in Charlottenburg. Olaf Metzel hat dafür eine neue Serie seiner bekannten Aluminiumskulpturen angefertigt, die sich mit vergangenen und aktuellen, starken Frauenpositionen auseinandersetzen. Der Ankündigungstext der Ausstellung ist ein Cut-up aus Virginie Despentes Zitaten und weiter- sowie irreführenden Erläuterungen. In fetten Lettern leuchtet dem Leser ein vielsagendes „Noch Fragen?“ am Ende des zweiten Absatzes entgegen. Während Olaf Metzel mit Virginie Despentes Fragen zum aktuellen Diskurs um Feminismus und Unangepasstsein aufwirft, klingen die Aussichten auf das 1928 im Stil der Neuen Sachlichkeit erbaute und nun von Sebastian Herkner umgestaltete Backsteingebäude als Galeriebehausung nicht minder versprechend. Wir sind gespannt, was hinter Text und hinter noch geschlossenen Türen steckt.

WANN: Eröffnet wird am Samstag, den 16. März, von 19 bis 21 Uhr.
WO: WENTRUP, Knesebeckstraße 95, 10623 Berlin.

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