Berliner Kunstgriff
08.03. - 15.03.2016

8. März 2016 • Text von

Es heißt, es sei heilsam sich mit farbigen Dingen zu umgeben, denn was das Auge vergnügt, belebt den Geist. Und was den Geist belebt, soll auch den Körper stärken. Wenn das so ist, wird diese Woche zum reinen Gesundheitsprogramm für alle Kunstaffinen dieser Stadt, denn es wird farbenfroh. Wir haben die bunte Mischung für euch zusammengestellt.

Das Wochenende wird tropisch eingeläutet: Die Industriehalle der Galerie Sexauer wurde für die am Donnerstag, den 10. März, eröffnende Ausstellung von drei Künstlern in einen „White Cube Jungle“ transformiert. Der Belgier Jofroi Amaral verwendet Wurzeln als Pinsel für seine monochromen Ölbilder, um sie nach ihrer Verwendung wieder einzupflanzen. Die meterhohen Aluminiumpflanzen von Toshihiko Mitsuya bestechen durch ihre unglaublich feine Ausarbeitung und eindrucksvolle Realitätsnähe. Und Alexander Skorobogatovs farbenprächtige Silikongewächse und abstrakt anmutende Pflanzenbilder beschäftigen sich mit der Mythologie und der menschlichen Perspektive. Das sind Themen, die sich durch die gesamte Ausstellung ziehen. In einer riesigen Totalinstallation schaffen die botanischen Kunstwerke ergänzt durch „echte“ Pflanzen einen wunderbaren Kontrast zu dem rohen, weißen Ausstellungsraum.

WANN: Donnerstag, 10. März 2016 von 18 bis 21 Uhr mit anschließender After Show Party.
WO: Sexauer Gallery, Streustraße 90, 13086 Berlin.

Courtesy Sexauer Gallery.

Courtesy Sexauer Gallery.

Einen lebendigen Organismus scheint auch die Arbeit von Nils Völker zu simulieren: eine schwebende Skulptur aus über hundert bunten, motorisierten Kugeln, die sich in orchestriertem Einklang bewegen, und das Gesamtwerk somit in eine Art Performance Piece verwandeln. Als einziges Objekt der Ausstellung versucht es durch ein stetiges Öffnen und Schließen ein energetisches Gleichgewicht zwischen Raum, Mensch und Elektrizität zu schaffen. Alltagsabläufen und –gegenständen sollen durch die harmonisierende Bewegung mehr Bewusstsein geschenkt werden. Zu sehen ist das tolle Stück unter dem Titel „Bits and Pieces“ ab Freitag, den 11. März, in der NOME Galerie.

WANN: Freitag, 11. März 2016. Eröffnet wird ab 18 Uhr.
WO: NOME, Dolziger Straße 31, 10247 Berlin. Zusätzliche Infos gibt es hier.

Nils Völker, Bits and Pieces, 2016, Photo by Bresaola+Frese/drama-berlin.de, Courtesy NOME.

Nils Völker, Bits and Pieces, 2016, Photo by Bresaola+Frese/drama-berlin.de, Courtesy NOME.

„You rain on me, I sky you“, schrieb Frida Kahlo vor einiger Zeit feinsinnig in ihr Tagebuch. Aufgegriffen wird ein Teil dieses schönen Zitates nun von Magic Beans als Titel für die allererste Ausstellung der neuen Galerie in der Auguststraße. Sie präsentiert neun internationale, junge Künstler mit Edge, die alle in der kommenden Ausstellung vertreten sein werden. Die befreundeten Kunstschaffenden verbindet ein Hang zur Abstraktion und die Begeisterung für Farbe, doch abgesehen davon könnten ihre Arbeiten unterschiedlicher nicht sein. „I sky you“ repräsentiert und zelebriert die Grenzenlosigkeit und Freiheit der Möglichkeiten innerhalb der Malerei und Skulptur.

WANN: Die Eröffnung der Galerie findet am Freitag, den 11. März 2016, von 18 bis 21 Uhr statt.
WO: Magic Beans, Auguststraße 86, 10117 Berlin.

Gina Malek, Fake Tears, Courtesy Magic Beans.

Gina Malek, Fake Tears, Courtesy Magic Beans.

Der Künstler Hodori kennt in seinem Schaffen keine Grenzen: Er bewirft, bespritzt, beschüttet seine Leinwände mit Öl, Acryl und Lack. Form und Technik negiert er bewusst. Doch hinter dem grellen Glanz seiner Werke versteckt sich ein Bezug zu Pollock und der Moderne. Er ist Traditionalist und Erneuerer zugleich, und überpinselt immer wieder seine alten Bilder um sich selbst neu zu erschaffen. Neben der Malerei schafft er energetische Collagen, die vor unterschiedlichen kulturellen Referenzen von Popikonen aus Hochglanzmagazinen über koreanischen Horrorfilmszenen bis tief in die klassische Kunstgeschichte nur so strotzen. Abstraktion und Figuration werden in Hodoris Werk zueinander in Bezug gesetzt. Ab Freitag, dem 11. März, heißt es „Augenalarm“! Denn Hodoris Werke sind erstmals in Deutschland bei Neu West Berlin Contemporary zu sehen.

WANN: Vernissage ist am Freitag, 11. März 2016, ab 19 Uhr.
WO:  Neu West Berlin Contemporary, Yorckstraße 85, 10965 Berlin.

Artist Hodori, Courtesy Neu West Berlin Contemporary.

Artist Hodori, Courtesy Neu West Berlin Contemporary.

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