Nürnberger Kunstgriff 29.01. - 05.02.2016
29. Januar 2016 • Text von Eleonora Meinhardt
Am liebsten möchten wir den neusten Kunstgriff mit einer Ladung Konfetti ankündigen. Konfetti macht nicht nur so ziemlich alles besser, es reimt sich auch noch wunderbar mit dem Namen der Figur, um die sich im Zumikon alles dreht: Flametti. Die Boys on Aphrodite locken uns außerdem mit ihrem nicht minder wohlklingenden Namen in die Akademie Galerie.
Wer ab nächster Woche dem Zumikon einen Besuch abstattet, der wird sich beim Eintreten im Cabaret Voltaire wiederfinden, dem Geburtsort des Dadaismus vor 100 Jahren. Dies war einst die Wirkungsstätte von Varietédirektor Max Flametti, Hauptfigur Hugo Balls 1918 erschienenden Romans Flametti. 2013 erweckte der Wiener Harpune Verlag Flametti dann mit einem vom dänischen Künstler Tal R illustrierten Künsterbuch zu neuem Leben. Die Romanfigur hat das Schaffen des Künstlers seitdem nicht mehr losgelassen. Das Ergebnis sind Collagen, Gemälde und Skulpturen, präsentiert inmitten eines dadaistischen Karnevals begleitet von elektronische Vaudeville Musik von Sarah Bogner, Holzschnitten von Josef Zekoff, einem collagenhaften Bildbeitrag von Axel Heil sowie Grafiken, Flaggen und einer temporären Malerei auf den Glastüren des zumikon von Tal R. Wir sind gespannt auf dieses knallbunte Spektakel.
WANN: Flamingo Flametti ist vom 5. Februar bis 2. April zu sehen, die Eröffnung findet am 4. Februar um 20 Uhr statt
WO: Institut für moderne Kunst im Studio des zumikon, Großweidenmühlstraße 21, 90419 Nürnberg
Flamingo Flametti im Zumikon
Dass der Akademiestadt Nürnberg in Sachen junger Kunst so schnell niemand was vormachen kann, ist uns schon lange klar. Trotzdem sind wir immer wieder aufs Neue begeistert was wir da zu sehen bekommen. Diese Woche geben sich die Boys on Aphrodite in der Akademie Galerie die Ehre. Hinter diesem wohlklingenden Namen verbergen sich Maler Marco Stanke und Fotograf Michael Ullrich, die – in anderer Funktion, als Musiker – auch als Die Hartjungs unterwegs sind. Diesmal beglücken sie uns allerdings als Bildende Künstler mit einer Installation zwischen Kult &
Kulturtechnik, Mythologie & Moderne, Medium & Mensch. Versprochen wird uns Besuchern eine aphrodisierende Ausstellung – lassen wir uns also überraschen von den Boys.
WANN: Boys on Aphrodite läuft vom 4. bis zum 28.2., die Eröffnung findet am 3.2. um 19 Uhr statt
WO: Akademie Galerie Nürnberg, Muggenhofer Str. 135, 90429 Nürnberg
Boys on Aphrodite, 2016: Ullrich und Stanke
Im Kunstverein neigt sich die Ausstellung Transparenzen – Ambivalenzen einer neuen Sichtbarkeit langsam dem Ende entgegen. Das Ausstellungsprojekt beleuchtet die (Un-) Durchsichtigkeiten unserer Gesellschaft aus den Blickwinkeln neun verschiedener Künstler. Diese haben sich in ihren Werken kritisch mit dem Wunsch nach Transparenz in Politik, Wirtschaft und Kommunikation einserseits und dem Verlust der persönlichen Privatsphäre andererseits auseinandergesetzt. Für alle Interessierten erscheint nun außerdem, zum Abschluss des Projekts, ein umfassendes Katalogbuch mit weiterführenden Texten von Emmanuel Alloa, Clare Birchall, Simone Neuenschwander, Manfred Schneider und Thomas Thiel.
WANN: Die Ausstellung läuft noch bis zum 31. Januar
WO: Kunstverein Nürnberg, Kressengartenstraße 2, 90402 Nürnberg
Calla Henkel & Max Pitegoff, NAB (window), 2010/2015
Courtesy the KünstlerInnen und Isabella Bortolozzi Galerie, Berlin
Wer Homebase. Das Interieur in der Gegenwartskunst noch nicht besucht hat, sollte dies unbedingt nachholen. Einen ersten Eindruck erhaltet ihr in unserer Review, oder aber ihr lasst euch in entspannter Atmosphäre von Studenten durch die Ausstellung führen. Das Art Date in der Kunsthalle lädt Studierende aller Fachrichtungen einmal pro Monat zu diesem neuen Führungsformat ein. Das Beste: der Eintritt ist kostenlos.
WANN: Das nächste Art Date findet am am 2.2. von 17 bis 18 Uhr statt
WO: Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Straße 32, 90402 Nürnberg
Claudia Wieser, All That Is, 2015, Installationsansicht Kunsthalle Nürnberg, Bedruckte Tapeten, Sitzbänke mit glasierten Keramikfliesen, Courtesy Claudia Wieser und Sies+Höke, Foto: Annette Kradisch
