Berliner Kunstgriff 02.02. - 08.02.2016
2. Februar 2016 • Text von Hannah Schraven
Na, schon brav Festivaltickets für den Sommer geshoppt? Wir empfehlen euch gar nicht erst auf die Sonne zu warten, denn diese Woche eröffnet mit der Transmediale ein mindestens genauso großartiges Festival direkt vor eurer Haustür. Und wer weiterliest, bekommt natürlich noch so manch anderen Tipp.
Die Woche startet am Mittwoch, den 3. Februar, mit der Eröffnung der Transmediale, nach der wir uns zugegebenermaßen schon seit geraumer Zeit die Finger lecken. Bei wem es nicht klingelt, der spitze aufmerksam die Öhrchen: Die Transmediale ist ein interdisziplinäres Festival, bei dem jedes Jahr Kultur, Kunst und Technologie ins Haus der Kulturen der Welt und auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Am Mittwoch um 19 Uhr wird nun die (übrigens kostenlose) Eröffnung zelebriert und es darf schon mal vorgeschmeckt werden, was Transmediale-Gänger die nächsten Tage so erwartet. Auf dem Programm stehen unter anderem Panels, Vorträge, Ausstellungen, Performances, Workshops und „andere hybride Formate“, die sich mit der Verbindung zwischen kulturell-künstlerischer und technologischer Sphäre auseinandersetzen. Kurzum: Wer nicht hingeht, ist selbst Schuld, denn das Festival bietet nicht nur reichlich Raum für Austausch, sondern wird auch den ein oder anderen Aha!-Effekt hervorrufen. Wer die Eröffnung verpasst, hat noch bis Sonntag Zeit, den Ausfall nachzuholen.
WANN: Die Transmediale läuft vom 4. bis 7. Februar 2016. Einen Überblick über das Programm sowie Tickets gibt’s hier.
WO: Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin.
Freitag, der 5. Februar, ist dann wieder dick bepackt mit allerlei schönen (Kunst-) Dingen. Los geht’s um 19 Uhr bei C/O Berlin, wo die Retrospektive des amerikanischen Fotografen Stephen Shore eröffnet. Stephen Shore ist ein “Chronist des Unspektakulären“. Ihn interessiert weniger der Schein der Dinge, als vielmehr deren inneres Wesen, welches sich im Alltäglichen, in scheinbar banalen Gegenständen, alltäglichen Situationen oder unscheinbaren Landschaften manifestiert. Der Künstler selbst vergleicht seine Arbeitsweise mit visuellen Notizen: Er registriert, konserviert und reflektiert jene Aspekte des menschlichen Lebens, die dem ästhetischen Auge ob ihrer Unscheinbarkeit häufig entgleiten. Die Ausstellung bei C/O vereint nun über 300 Werke, darunter auch bisher unveröffentlichte Bilder, des bedeutenden Gegenwartsfotografen und gewährt somit einen umfassenden Überblick über dessen Schaffen.
WAS: Die Eröffnung der Retrospektive beginnt am Freitag um 19 Uhr. Weitere Infos findet ihr hier.
WO: C/O Berlin, Hardenbergstr. 22, 10623 Berlin.
Wenn wir schon einmal bei Fotografie sind, bleiben wir auch gleich dabei. Die Galerie Bastian darf sich am Freitag mit einem besonders großen Namen rühmen: Andy Warhol. Wer sich in der Vergangenheit schon einmal mit dem Enfant terrible der Pop-Art auseinandergesetzt hat, der wird um dessen Vorliebe für Polaroidaufnahmen wissen. Genau diese werden in der Galerie Bastian nun präsentiert, wobei sich der Betrachter im New York der 70er und 80er Jahre wiederfindet. Nicht nur die Gesichter von Schauspielern und Künstlern, sondern auch die der exzentrischen Besucher der Factory sowie der Nachtschwärmer des Studio 54 wurden von Warhols Sofortbildkamera eingefangen und lesen sich im heutigen Kontext als bemerkenswerte Dokumentation einer Epoche, in der eine neue, visuelle Kultur geboren wurde. Da wir eh alle auf Warhol stehen – nix wie hin!
WANN: Die Eröffnung findet am Freitag von 18 bis 20 Uhr statt. Nachgelesen werden kann hier.
WO: Galerie Bastian, Am Kupfergraben 10, 10117 Berlin.