Berliner Kunstgriff
11. - 17.04.2017

11. April 2017 • Text von

Am Freitag herrscht in Berlin Tanzverbot, da schwingen wir unsere juckigen Beine halt von Galerie zu Galerie. Wer glaubt, dass die dabei die Akustik fehlt, hat sich geschnitten: Bei District beispielsweise gibt’s ein Live Audio Drama auf die Ohren.

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Softsonic GG, © Polyphrenic Creatures

Diese Woche sollten wir Augen und Ohren gleichermaßen offen halten, denn District Berlin lädt an drei Abenden (Dienstag, Donnerstag und Freitag) zu dem Live Audio Drama „Softsonic GG“ des Künstlerkollektives Polyphrenic Creatures ein. Im Mittelpunkt des Spektakels steht die Auseinandersetzung mit digitalen Kommunikationstechnologien und ihrem Potential zur Veränderung von Denkgebäuden, dem in einem künstlich angelegten Wasserkosmos im Garten der Malzfabrik nachgespürt wird. Ein besonderer Protagonist des zwischen Performance, Installation und Hörspiel oszillierenden Stückes ist ein Schwamm: Dieser drückt die Verdichtung von Erleben und Wahrnehmen in unseren Hirnen aus. Polyphrenic Creatures – bestehend aus den Künstlerinnen Ulrike Bernard und Amelie Marei Loellmann – widmen sich seit 2014 dem Erforschen des Utopischen und Fantastischen unter dem Deckmantel der Realität. Da schlüpfen wir gerne mal mit drunter.

WANN: Das Stück wird am Dienstag, den 11. April, sowie am Donnerstag und Freitag aufgeführt. Infos gibt es hier.
WO: District Berlin, Bessemannstraße 2 – 14, 1203 Berlin.

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Softsonic GG, © Polyphrenic Creatures

Weiter geht es dann am Mittwoch, wo bei Import Projects die Ausstellung „No Island is a Man“ des amerikanischen Künstlers Andrew Ranville eröffnet. Andrew Ranville ist der erste Teilnehmer des Artist-in-Residence-Programmes der Galerie und wird an dem Abend über sein aktuelles Projekt in Kollaboration mit der „The Temporal School of Experimental Geography“ sprechen. Dahinter verbirgt sich ein Netzwerk aus KünsterInnen, die sich durch „künstlerische“ Feldarbeit geografischen und ökologischen Fragestellungen annähern. Neben der Präsentation seiner Projekte und Forschungsergebnisse wird Ranville auch eine Auswahl seiner experimentellen Super-8 und 16mm Filme screenen und anschließend die Gaumen der Zuhörenden mit seinem berühmt-berüchtigten Chili verwöhnen. Da läuft uns glatt das Wasser im Mund zusammen.

WANN: Die Eröffnung findet am Mittwoch, den 12. April, um 20 Uhr, statt. Nachlesen dürft ihr hier.
WO: Import Projects, Keithstraße 10, 10787 Berlin.

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Sarah Lucas @ Contemporary Fine Arts

Letztes Event auf unserer Liste trägt sich am Donnerstag bei Contemporary Fine Arts zu, wo die Ausstellung „FunQroc: I THINK I LOVE YOU“ der britischen Künstlerin Sarah Lucas eröffnet. Lucas zählt zu der Generation der „Young British Artist“, die 1988 die noch heute vielbeachtete Ausstellung „Freeze“ in den Londonder Docklands organisierten. In ihrem mannigfaltigen Oeuvre setzt sich die Künstlerin mit Themen wie Identität, Sexualität und dem weiblichen Körper auseinander, wobei ihre Arbeiten immer wieder Konventionen durchbrechen und die Absurdität des Alltäglichen zur Schau stellen. So ist Lucas unter anderem bekannt für ihre Selbstporträts, in denen sie sich rauchend auf dem Klo oder mit Spiegeleiern auf den Brüsten inszeniert. Must-Do!

WANN: Die Eröffnung findet am Donnerstag, den 13. April, von 18 bis 21 Uhr, statt. Infos gibt’s hier.
WO: Contemporary Fine Arts, Grolmannstraße 32/33, 10623 Berlin.

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