Berliner Kunstgriff
11.08. - 17.08.20

11. August 2020 • Text von

Bis es schwindelig wird: Reise und Recherche auf dem Open:Closed Boarders Festival, Kritik am (Spät-)Kapitalismus in der Klosterruine, jiddische Geschichte in einer Luft-Performance und die Einflüsse des Digitalen auf die “Soziale Skulptur”. Heiße Themenvielfalt bei 30 Grad Minimum.

Blau und weißer Flyer des Grenzgängerfestivals

Open : Closed Boarders Festival, Courtesy of Literarisches Colloquium Berlin.

Großer Auftakt: Über 15 Jahre hinweg haben sich Künstler*innen und Autor*innen mit dem Thema Reisen und Recherche beschäftigt, die Ergebnisse werden auf dem “Open:Closed Booarders”-Festival am 4. und 5. September präsentiert. Zur Einführung wird am 13. August ein Digital-Essay von Marlene Dennigmann über die Arbeit der Teilnehmer*innen gezeigt, gefolgt von einer kommentierten Lesung Saša Stanišićs. “Field studies”, die Neugierde steigt!

WANN: Die Auftaktveranstaltung beginnt am 13. August um 19 Uhr.
WO: Literarisches Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin.

Die Anzahl der Tickets ist beschränkt, jedoch wird die Veranstaltung live gestreamt.

Früchte auf silbernem Untergrund

Recession Grimace. Courtesy of Klosterruine Berlin.

Kapitalismus und Affekt: Die Ausstellung “Recession Grimace” in der Klosterruine lehnt an den gleichnamigen Begriff an, welcher den Gesichtsausdruck als Maske angesichts schwindender Hoffnungen im gegenwärtigen Spätkapitalismus beschreibt. Fünf Künstler*innen adressieren soziale Ungleichheit, fortlaufende Prekarität und den wachsenden Widerstand auf politischer wie persönlicher Ebene, der Ausstellungsort wird zum Ort der Debatte –  aktiv und Open Air.

WANN: Die Eröffnung der Ausstellung “Recession Grimace”, findet am 13. August ab 18 Uhr statt.
WO: Klosterruine Berlin, Klosterstr. 73a, 10179 Berlin.

Das Bild zeigt ein Flugzeug vor einem blauen Himmel, welches ein Banner mit der Aufschrift "Pitshipoy" nach sich zieht.

Luftperformance Pitshipoy von Elianna Renner im Rahmen der Ausstellung „Fragmented Narratives“ © Elianna Renner.

Flugzeug und Geschichte: Die multimediale Recherchearbeit “Fragmented Realities” der Künstlerin Elianna Renner in der Galerie alpha nova & galerie futura widmet sich dem jiddischen Wort “pitshipoy”, welches – grob – einen imaginären oder unbestimmten Raum bezeichnet. Zum Auftakt der Ausstellung wird in einer Flugzeug-Performance das Wort auf einem Banner in die Lüfte gebracht. Freie Fahrt für die Imagination!

WANN: Die Performance “Pitshipboy” findet am 14. August von 16 bis 17 Uhr statt. Der Treffpunkt ist um 16:20 Uhr beim Schlesischen Busch vor der Einfahrt.
WO: alpha nova & galerie futura. Am Flutgraben 3, 12435 Berlin.

Das Bild zeigt eine digitale Grafik, in welcher unter anderem ein Vogel, ein Gesicht und mehrere Computer-Pfeile zu sehen sind. Die Grafik ist sehr bunt und besitzt eine Pixel-Ästhetik.

Ausstellungsgrafik „Eintritt in ein Lebewesen, Grafikbüro eot. Courtesy of Kunstraum Kreuzberg, Fotograf: Eric Tschernow.

Kosmische Vorhersehung: Die Ausstellung “Eintritt in ein Lebewesen – Von der Sozialen Skulptur zum Plattform-Kapitalismus” widmet sich dem Einfluss von digitalen Plattformen und Angeboten auf die diversen sozialen Strukturen. Die Planungen zur Ausstellung begannen vor zwei Jahren, durch Corona erhalten das Thema und seine Kritik eine unmittelbare Relevanz. Letzte Chance zum Rendez-Vous mit Boys und NEOZOON.

WANN: Die Finissage findet am 16. August von 18 bis 20 Uhr statt.
WO: Kunstraum Kreuzberg, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin.