Wiener Kunstgriff
11.07. - 25.07.19

11. Juli 2019 • Text von

Wer behauptet, ästhetische Erfahrung sei ein rein distanziert reflexiver Akt, der kann sich in einem der zahlreichen Workshops des ImPulsTanz Festivals oder beim Performatorium vom Gegenteil überzeugen lassen. Kontemplation gibt es natürlich auch: im xE der Akademie der bildenden Künste und im New Jörg.

© Bildrecht, Wien, 2019

Sophie Pölzl begibt sich mit ihren Arbeiten auf Spurensuche. Ihre großformatigen Drucke zeigen, was kaputtes Filmmaterial speichern kann ohne ein genaues Abbild der Realität zu liefern, und ergeben so eine organisch sinnliche Landkarte unserer Umgebung, in der man sich verlieren kann, während man über die wunderschönen Zeilen von Virginia Woolf nachdenkt: „This is only here; this is only now. Now we lie under the currant bushes and every time the breeze stirs we are mottled all over. My hand is like a snake’s skin. My knees are pink floating islands. Your face is like an apple tree netted under.’“

WANN: „My knees are pink floating islands“ eröffnet am Donnerstag, 11. Juli 2019 um 19.00 Uhr. Die Ausstellung läuft vom 12. Juli 2019 bis zum 14. September 2019. In den anliegenden Räumen des xE wird ebenso am 11. Juli die Ausstellung „Field Within“ eröffnet.
WO: xE – Ausstellungsraum der Akademie der bildenden Künste Wien, Eschenbachgasse 11, Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien.

© Sarah Trigg: Untitled (Europa) from Another Word for Chess series, 2019.

„What Goes Around Comes Around“ ist nicht nur ein Song von Justin Timberlake, sondern auch eine Rauminstallation von Ana Wolovick, die ab Freitag, den 12. Juli, im Loftbereich des New Jörg zu sehen sein wird. Die im Dialog mit Sarah Trigg entstandene Ausstellung „Patterns of Intention“ zeigt Skulpturen, eine Rauminstallation und Wandarbeiten der beiden US-amerikanischen Künstlerinnen. 

WANN: Die Eröffnung ist am Freitag, 12. Juli 2019 um 19.00 Uhr. Die Ausstellung kann bis zum 16. August nach Anmeldung besucht werden.
WO: New Jörg, Jägerstrasse 56, 1200 Wien.

© Nina Saurugg.

Physische Beteiligung statt visuelle Kontemplation? Das ImPulsTanz Festival bietet weit mehr als doppelt so viele Workshops an – nämlich 237 – wie Performances. Wieso also nicht selber Gaga tanzen, Voguing ausprobieren, mit Florentina Holzinger boxen lernen oder mit Mårten Spångberg tanzend über die Folgen des Klimawandels nachdenken? Wer nicht so viel Geld übrig hat, kann bei „Public Moves“ vorbeischauen. Hier geben Workshop-Dozent*innen jeden Tag umsonst und unter freiem Himmel – im Anton-Benya-Park, im Rahmen des Radsommers am Donaukanal und auf der Jesuitenwiese im 2. Bezirk – einen Einblick in ihre Arbeit.

WANN: Die Workshops finden zwischen dem 15. Juli und dem 9. August 2019 statt. Am 14. Juli um 16 Uhr stellen im Arsenal die bereits angereisten Dozent*innen ihre Workshops vor. Am 10. August um 16 Uhr findet ein „Final Workshop Showing“ statt.
WO: Die meisten Workshops finden auf dem Arsenal Gelände im 3. Bezirk statt. Mehr Informationen finden sich hier.

© Clemens Brunner & Marlene Lucia Gutscher, Foto: Dila Kaplan.

Noch mehr Bewegung gibt es beim Performatorium #011: Das von Olivia Jaques und Marlies Surtmann initiierte Performatorium arbeitet in Kooperation mit dem Kunstraum Niederösterreich und bezeichnet sich selbst als ein „Labor der praxisorientierten Forschung zur Performancekunst“. Seit September 2017 werden regelmäßig Workshops angeboten. Im Juli laden die Künstler*innen Marlene Lucy Gutscher und Clemens Brunner ein, sich den öffentlichen Raum einer Verkehrsinsel anzueignen (Atemmasken inclusive) und über das Verhältnis von technologisiertem Stadtraum und Natur nachzudenken. 

WANN: Das Performatorium #011 findet am Samstag, den 13. Juli 2019 von 11.00 bis 15.00 Uhr statt.
WO: Ruheoase Matzleinsdorferplatz, Verkehrsinsel Matzleinsdorferplatz in 1100 Wien. Mehr Informationen hier

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