Best of Various Others 2021
München startet in den Kunstherbst

9. September 2021 • Text von

Nach Corona ist vor Corona. München startet mit Various Others voll in den Kunstherbst. 28 Ausstellungsorte und 19 hinzugeladene Galerien und Kunstinitiativen präsentieren gleichzeitig neue Ausstellungen. Wir haben euch die Highlights zusammengestellt. Die Ausstellungseröffnungen in allen teilnehmenden Galerien und Spaces finden am 10. September von 18 Uhr bis 21 Uhr statt.

Camilla Steinum: Stick 7 (from series of 7), 2019, Courtesy of Camilla Steinum and Soy Capitán, Berlin.

Man muss ja nicht gleich heiraten, es reicht ja auch erstmal eine Verabredung, um sich kennen zu lernen. Unter dem Titel “FIRST DATE” zeigen die Galerie Soy Capitán aus Berlin in den Räumen von JO VAN DE LOO arbeiten von Tim Bennett, Klara Hobza, Paloma Proudfoot und Grace Weaver. Der Titel der Ausstellung ist Grace Weavers ausgestellter Arbeit entlehnt und bezieht sich auf diese erste Begegnung der beiden Galerien. Man kann auf Malerei und skulpturale Arbeiten aus unterschiedlichen Materialien gespannt sein.

WO: Soy Capitán hosted by JO VAN DE LOO, Theresienstraße 48, 80333 München.

Bea Schlingelhoff: soft mime win, Cherish, Geneva, 2020 (installation view), Photographer: James Bantone.

Räumliche Eingriffe, aufgebrochene Strukturen und ein reflexiver Umgang mit Materialität. In ihrer konzeptionellen Praxis thematisiert Bea Schlingelhoff vergessene, weibliche Biografien und stellt patriarchale Strukturen in Frage. Zugleich spürt sie den Kontinuitäten faschistischer Konstrukte nach und untersucht sie. Diesen September präsentiert der Kunstverein München die erste institutionelle Einzelausstellung von Bea Schlingelhoff in Deutschland. Ihr kritischer Ansatz ist auch durch die Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Ausstellungsort und seiner institutionellen Geschichte geprägt, hierfür ist der Kunstverein ja ein durchaus interessanter Ort.

WO: Kunstverein München, Galeriestr. 4 (Am Hofgarten), 80539 München.

Jannis Marwitz: The Net, 2019, Courtesy of Jannis Marwitz and Damien & The Love Guru, Saint-Gilles.

Das Programm der beiden Räume hatte sich in den letzten Jahren hinsichtlich der vorgestellten Künstler bereits überschnitten, da lag die Idee einer Kooperation wohl nicht fern. Diesen Herbst hat Loggia das Projekt Damien & The Love Guru eingeladen, ein in Brüssel ansässiges kuratorisches Experimentierfeld für zeitgenössische Kunst. Die Ausstellung “Matchmaker” zeigt einen Querschnitt aus dem Programm von Damien & The Love Guru, der bisher noch nicht in Verbindung mit Loggia gezeigt wurde. Kuratiert wurde die Show von von Priya Shetty.

WO: Damien & The Love Guru hosted by Loggia, Gabelsbergerstraße 26 80333 München.

Sol Calero: La carta for favor, 2021 Exhibition view, Crévecoeur, Paris, Photographer: Aurélien Mole.

Konzeptuelle und intuitive Impulse, subtile Gesten und poetische Ökosysteme, spezifische kulturelle Codes und Referenzen. Nir Altman zeigt diesen Herbst neue Arbeiten von Sol Calero, Susi Gelb, Anna Schachinger und Sara Sadik. Dafür kooperiert die Galerie mit Crèvecoeur aus Paris und Sophie Tappeiner aus Wien. Man kann sich auf spannende Gemälde, die sowohl figurative als auch abstrakte Elemente enthalten, auf rhizomatische und alchemistisch Objekte und soziokulturelle Reflexionen freuen.

WO: Sophie Tappeiner & Crèvecœur hosted by Nir Altman, Alpenstrasse 12 81541 München.

Zsófia Keresztes: Sticky Fragility, 2018 (installation view) Courtesy the artist and GIANNI MANHATTAN, Copyright: Simon Veres.

Instinktiv geformte Organismen, die gleichermaßen von der Kunstgeschichte als auch von unserer (post-)digitalen Umwelt beeinflusst sind. Die Galerie Sperling präsentiert diesen September, in Zusammenarbeit mit Gianni Manhattan aus Wien, neue Arbeiten von Veronika Hilger und Zsófia Keresztes. Die künstlerischen Praxen beider sind durch die Verhandlung des “Dazwischen” gekennzeichnet. Die Skulpturen von Zsófia Keresztes bewegen sich an der Schnittstelle von Realität und Virtualität, ihre skulpturalen Formen scheinen ineinander zu fließen, amorphe Körper, die in Wechselbeziehungen verstrickt sind. Veronika Hilger wiederum nutzt klassische visuelle Medien, um einen diskursiven Raum zu schaffen, in dem aktuelle biopolitische, techno-industrielle und existenzielle Fragen über das Menschsein erörtert werden können.

WO: Gianni Manhattan hosted by Sperling, Regerplatz 9, 81541 München.

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