Unsere allerliebsten Jahresgaben 2024 Kunstvereine, die sich lohnen
9. Dezember 2024 • Text von Quirin Brunnmeier
Immer gegen Ende des Jahres gibt es die Möglichkeit, gute Kunst zum kleinen Preis zu erwerben. Die Kunstvereine in ganz Deutschland sind mit ihren Jahresgaben und Editionen ein echtes Geschenk für Sammler*innen und solche, die es werden wollen. Deshalb haben wir uns durchs Angebot geklickt und für euch unsere Lieblingsstücke ausfindig gemacht.
Westfälischer Kunstverein: Alvar Bohrmann
Weich und hart, groß und klein, alt und neu, intim und öffentlich. Alvar Bohrmann spielt in seiner künstlerischen Praxis mit unterschiedlichen Kontrasten. In seiner Serie „hulrelikts“ verbindet er die weiche Textur von Frotteehandtüchern mit lufttrocknendem Ton. Die sieben Unikate sind zart und schroff zugleich.
Die neuen Jahresgaben des Westfälischen Kunstvereins gibt es bereits online sowie vor Ort zu sehen. Die Ausstellung läuft bis zum 12. Januar 2025.
Kölnischer Kunstverein: Sophie Gogl
Die in Wien lebende Sophie Gogl agiert als Malerin auf unterschiedlichen Ebenen. Sie legt aus digitalen und persönlichen Bildvorlagen assoziativ geordnete Narrative an. Dabei nutzt sie in erster Linie die Leinwand als Bildraum, weitet jedoch ihren Umgang mit Bildfragmenten immer wieder auch auf Objekte und Rauminstallationen aus.
Die neuen Jahresgaben des Kölnischen Kunstvereins gibt es bereits online sowie vor Ort zu sehen. Die Ausstellung läuft bis Sonntag, den 15. Dezember.
Kunstverein München: Ayaka Terajima
Prähistorische spirituelle Prozesse und Plastikmüll. Die japanische Künstlerin Ayaka Terajima kreiert unglasierte Keramikskulpturen, die von Jōmon Steingut inspiriert sind. In ihrer Formensprache bedient sie sich bei modernen Kunststoffverpackungen. In ihren Arbeiten werden Transformationsprozesse von Design und Materialität im Zeitalter der Massenproduktion sichtbar und die Zerbrechlichkeit unserer Körper in einer immer dynamischer werdenden Welt.
Die Jahresgaben des Kunstvereins München gibt es bereits online sowie vor Ort zu sehen. Die Ausstellung läuft bis Sonntag, den 15. Dezember.
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen: Monica Majoli
Um die Flüchtigkeit und Vergänglichkeit von Körperlichkeit, Sexualität und Nähe geht es auch der amerikanisch-italienischen Künstlerin. Ihre Arbeiten konzentrieren sich auf menschliche Intimität und Begierde sowie auf das Verhältnis von Sexualität zu Bewusstsein und Erinnerung. Durch einen konzeptuellen Umgang mit Techniken wie Aquarell- oder Gouachemalerei nähert sie sich ihren Motiven auf intime Weise.
Die Präsentation der Jahresgaben des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen eröffnet am Dienstag, den 10. Dezember. Zu sehen bis zum 5. Januar 2025.
Bonner Kunstverein: Shaun Motsi
Die Grenzen zwischen Identität, Ästhetik und deren Repräsentation unterläuft Shaun Motsi in seinen Bildern, Installationen und Texten. Er setzt dabei Referenzen auf westliche Hoch- wie Populärkultur und stellt eigene Erfahrungen in den Fokus. Der ars viva Preisträger navigiert dabei innerhalb kultureller Narrative im globalen Kontext.
Die Jahresgaben des Bonner Kunstvereins gibt es bereits online sowie vor Ort zu sehen. Die Ausstellung läuft bis Sonntag, den 22. Dezember.
Kunstverein Bielefeld: Laure Prouvost
In ihren Filmen, Malereien, Soundarbeiten sowie Skulpturen aus Materialien wie Glas, Textil, Keramik sowie Assemblagen erschafft Laure Prouvost fantasievolle Räume und Erzählungen, in die sie autobiografische, fiktive sowie kollektive Geschichten hineinwebt. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Edition fließen in ein gemeinnütziges Vorhaben, das das Überwachsen von Pflanzen in städtische Strukturen fördert.
Die Jahresgaben des Kunstvereins Bielefeld gibt es bereits online sowie vor Ort zu sehen.
Dortmunder Kunstverein: Jessy Razafimandimby
Die Collagen von Jessy Razafimandimby enstehen als work in progress, sie sind malerisch, figürlich und sorgfältig komponiert. Die Arbeiten sind Räume der Inszenierung und bedienen sich bei den Ästhetiken der Schaufensterdekoration und der Modekataloge der 1960er bis 80er Jahre.
Die neuen Jahresgaben des Dortmunder Kunstvereins gibt es bereits online sowie vor Ort zu sehen.
Kunstverein in Hamburg: Philipp Timischl
Ein digitaler Waschbär aus Kassel auf Weltreise, auf der er Poesie mit Technologie verbindet. Für seine Jahresgabe experimentiert Philipp Timischl erstmals direkt mit künstlicher Intelligenz, die er gleichwohl auf textlicher wie auf bildlicher Ebene einsetzt. Dabei kehrt er die übliche Hierarchie zwischen Bild und Idee um und stellt das Verhältnis von Kunstwerk und Kontext in Frage.
Die Jahresgaben des Kunstvereins in Hamburg sind online verfügbar und bis zum 9. Februar 2025 vor Ort zu sehen.