Münchner Kunstgriff
25.01. – 31.01.17

25. Januar 2017 • Text von

Ein Wechselspiel zwischen analogen und digitalen Darstellungsmodi im Museum Brandhorst und Marc Avrel in der ABC Westside Galerie. Die Theaterinstallation Empire im Köşk und Flaum und Splitter von Alexi Tsioris in der Galerie Jahn. Und wärmer soll es auch wieder werden.

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Alexi Tsioris, Galerie Jahn.

Ein spezifischer Aspekt der Wirklichkeit ist ihre Ephemerität, ihre unwiederbringliche Flüchtigkeit. Der Versuch, diese zu bannen ist wohl aller Kunst immanent. Ein Strich, der dort beginnt, wo die Annahme eines Ganzen aufhört. So finden sich auch Alexi Tsioris Arbeiten zwischen Materialität und Auflösung, zwischen statisch und nichtstatisch. Sei es in der Monotypie, in der Skulptur oder im Druck. Unter dem Titel „Flaum und Splitter“ zeigt er ab Donnerstag neue Arbeiten in der Galerie Jahn in der Baaderstraße.

WANN: Die Eröffnung der Ausstellung ist am 26. Januar ab 19 Uhr, zu sehen bis 4. März.
WO: Galerie Jahn, Baaderstr. 56 b, 80469 München.

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Köşk, Rohtheater.

Im unabhängigen Ausstellungsraum Köşk im Westend ist ab Donnerstag die mehrteilige Theaterinstallation „Empire“ zu sehen. In Zusammenarbeit mit dem Rohtheater werden Theaterarbeiten mit Texten von Negri, Bloch und Urasawa präsentiert. Vor Ort wird es auch ein Printmagazin geben und eine Filmfolge wird online präsentiert.

WANN: Die Eröffnung  ist am 26. Januar ab 19 Uhr 30, zu sehen bis 29. Januar.
WO: Köşk, Schrenkstr. 8, 80339 München.

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Marc Avrel, قط (qat) RF01.16/17KW, ABC Westside Galerie.

Performance und Musikauftritte. Radikal, eindeutig und kritisch. Der Künstler Marc Avrel bedient sich unterschiedlicher Medien, Genres und Gattungen. Mit Themen aus dem Religiösen und Mythologischen nähert er sich auch zeitgenössischen Belangen. Die kommende Ausstellung in der ABC Westside Galerie präsentiert ab Donnerstag eine neue, noch nicht gezeigte Werkreihe von Bildern, die sich dem Thema der menschlichen Evolution widmet.

WANN: Die Eröffnung ist am 26. Januar, 19 Uhr, zu sehen bis 11. März.
WO: ABC Westside Galerie, Schwanthaler Str. 176, 80339 München.

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Wade Guyton: Untitled, 2016, Photo: Ron Amstutz, © Wade Guyton.

Handy-Schnappschüsse, Screen Shots, Zooms in die Bitmap-Dateien digitaler Bilder – die Auseinandersetzung mit digitaler Bildproduktion muss wirklich nicht immer mit Photoshop-Kritik beginnen. Es geht auch viel, viel besser – klar. Wade Guyton macht es vor. Das Museum Brandhorst widmet dem amerikanischen Konzeptkünstler eine Ausstellung. Guytons Arbeiten könnten ein Unfall sein, würde er maschinelle Fehler nicht absichtlich einsetzen. Computer, Scanner, Tintenstrahldrucker – sein Handwerkszeug benutzt der Künstler anders, als die Gebrauchsanweisung das vorsieht. Was schief läuft, macht er sichtbar und wirft dabei die Frage auf, wo genau der kreative Schaffensprozess denn nun eigentlich stattfindet: am Computer oder am Drucker? Die Ausstellung „Das New Yorker Atelier“ zeigt nun, wie Guyton sein Wechselspiel zwischen analogen und digitalen Darstellungsmodi weiterentwickelt hat. War seine Bildsprache bislang minimalistisch, zeigt er jetzt, wie man in seinen Arbeitsräumen Kaffeepause macht oder wie es sich durch eine Zeitungsseite klickt. Spielerisch springt Guyton zwischen den verschiedenen Formen der Bildproduktion. Das macht sein Werk herrlich unverkrampft.

WANN: Die Ausstellung ist vom 28. Januar bis zum 30. April zu sehen.
WO: Museum Brandhorst, Theresienstraße 35a, 80333 München.

Der Absatz zur Ausstellung im Museum Brandhorst wurde von Anna Meinecke verfasst und ist bereits in der Januar Ausgabe des Superpaper erschienen.

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