Münchner Kunstgriff 19.08. – 01.09.20
19. August 2020 • Text von Quirin Brunnmeier
Sommer in der Stadt heißt auch kaum Eröffnungen neuer Ausstellungen im August. Dennoch muss auch der Sommer in München nicht ausschließlich aus Isar und See bestehen. Daher empfehlen wir euch Shows die aktuell noch laufen, die ihr aber vielleicht noch nicht gesehen habt.

Reisen nach China sind im Moment etwas schwierig. Wer sich dennoch mit der rasanten Entwicklung des “Reichs der Mitte” beschäftigen will, kann das in der Ausstellung “About Us. Junge Fotografie aus China” in der Alexander Tutsek-Stiftung tun. Hier widmen sich rund 70 Fotografien aus den letzten 20 Jahren von 14 Künstler*innen den Fragen nach den Lebenserfahrungen der Einzelnen im Zuge einer sich wandelnden chinesischen Gesellschaft: „Die Ausstellung hilft zu verstehen, dass, würde man sich weitere Bewertungsrahmen als Ländergrenzen und kulturelle Unterschiede zur Hand nehmen, vielleicht Klischees und Rassismen, wie wir sie leider zu dem einen oder anderen Thema wohl alle in unseren Köpfen tragen, besser ausgeräumt werden könnten“ schreibt Lynn Kühl in ihrer Review.
WANN: Die Ausstellung kann bis zum 29. Januar 2021 besichtigt werden.
WO: Alexander Tutsek-Stiftung, Karl-Theodor-Straße 27, 80803 München.

Ein Spaziergang im Wald ist nicht nur im Sommer erfrischend und kühl. Die Beziehung der Deutschen zu ihrem Wald ist jedoch traditionell eine ganz besondere. Märchen und die Romantik, Naturschutz und Wandervögel. Der Wald dient schon lange als Projektionsfläche für unterschiedlichste Strömungen. In der Ausstellung „And the forests will echo with laughter …“ in der ERES-Stiftung ist der Wald nun mitten in der Stadt aus ungewöhnlichen Perspektiven zu erleben. Die Ausstellung “zeigt eine breite Auswahl an Arbeiten, die sich dem kulturellen wie natürlichen Raum “Wald” nähern und ihn als soziales Konstrukt in den Fokus stellen. Mittels der treffenden Exponaten erkundet die ERES-Stiftung unser Verhältnis zum Wald, das lustvoll und zugleich vielschichtig ist” schließt unsere Review.
WANN: Noch zu sehen bis zum 27. März 2021. Ausstellungsbesuch nur nach vorheriger Anmeldung.
WO: ERES-Stiftung, Römerstraße 15, 80801 München.

Der Maler Thomas von Poschinger zeigt unter dem Titel COURT eine Ausstellung bei Loggia. In seiner künstlerischen Praxis widmet er sich dem Zusammenspiel von Fotografie und Abstraktion. In seinen neuen Arbeiten verhandelt er Verbindungen zwischen Sport und Kunst, bezieht sich auf eine spezielle Tennis-Ästhetik der 1990er-Jahre und feiert einen Star des Sports. Mit gallerytalk.net fachsimpelte er in einem Interview über Bodenbeläge, Ruhm und exzentrische Outfits.
WANN: Noch zu sehen bis Montag, den 31. August, nach Vereinbarung.
WO: Loggia München, Gabelsbergerstr. 26, 80333 München.

Formale und inhaltliche Auseinandersetzung mit bestimmten Medien, die Einbeziehung zeitlicher Prozesse und ein reflexiver Umgang mit Materialität. In seiner zweiten Ausstellung unter eigenem Namen präsentiert Max Goelitz eine generationenübergreifende Ausstellung zweier Künstler*innen. Unter den Titel „a changing ratio“ werden Arbeiten von Rosemarie Castoro und Liz Deschenes gezeigt. Die gemeinsame Ausstellung soll eine erweiterte Perspektive auf die postminimalistische Kunst ermöglichen, die als Ergänzung zu ihren Protagonistinnen seit den 1960er Jahren gesehen werden kann. Ihre Arbeiten werden hier zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum präsentiert.
WANN: Die Ausstellung läuft bis Samstag, den 22. August.
WO: Galerie Max Goelitz, Maximilianstraße 35, Eingang Herzog-Rudolf-Straße, 80539 München.