Münchner Kunstgriff
15.03. – 21.03.17

15. März 2017 • Text von

Frühlingshaft viel los. Lev Khesin bei Smudajeschek und Juan Carlos Nadal in der Galerie Karin Wimmer. „Private Monuments“ in der Galerie Sperling, „These are my Enemies“ im Super+Centercourt und Silvia Bächli bei Barbara Gross.

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Silvia Bächli: O.T., 2016, Barbara Gross Galerie.

Mund zu Mund ist überholt, man macht jetzt Mund zu Nase. Was im Erste-Hilfe-Kurs heute besondere Beachtung erfährt, darf in der Kunst allerdings gern als unästhetischere Variante der Lebensrettung übergangen werden. Wenn sich die Zeichnerin Silvia Bächli und der Autor Florian Seidel für ein gemeinsames Buch zusammentun, kann das also noch „Mund zu Mund“ heißen. „Zwischen Blütenblatt und Leder, Haut und Kakao, schwer zu fassen wie ein heimliches Tier“, schreibt Seidel zwischen Collagen, wie man sie bislang nicht von Bächli kannte. Letztere zeigt ab Donnerstag erstmals – parallel zur Veröffentlichung des Kunstbuchs – die Barbara Gross Galerie. Mit ihren Collagen bricht Bächli ein weiteres Mal mit der Erwartungshaltung all derjenigen, die ihre Kunst verstanden zu haben meinen. Überwiegend sind kleinformatige Fotomontagen zu sehen, Bächli-Fans müssen auf Zeichnungen aber nicht verzichten.

WANN: Eröffnung ist am 16. März, um 19 Uhr. Zu sehen bis 29. April.
WO: Barbara Gross Galerie, Theresienstrasse 56, Hof 1, 80333 München.

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Super+Centercourt.

Manchmal kann man zwischen Freund und Feind kaum mehr unterscheiden, so unübersichtlich sind die Zeiten. Unter dem Titel „These are my Enemies“ zeigt der Super+Centercourt ab Donnerstag eine neue Gruppenausstellung. Das Projekt ist als experimentelle Weiterführung des Ausstellungsformats „These are my Friends“ gedacht, das im Februar in der Klasse Pumhösl in der Akademie stattfand. Gezeigt werden Arbeiten junger Künstler, aber auch etablierte Positionen.

WANN: Die Eröffnung ist am 16. März, um 19 Uhr. Zu sehen nur bis 19. März.
WO: Super+Centercourt, Adalbertstr. 44, 80799 München.

Kunsthalle3000_Johannesburg

Thomas Geiger. Courtesy of SPERLING, Munich.

Hoch lebe die ephemere Monumentalität! Die Galerie Sperling am Regerplatz zeigt ab Donnerstag unter dem Titel „Private Monuments“ eine Werkserie von Thomas Geiger. Öffentlicher Raum und spontane Gesten. Profane Orte und Institutionen der Kunst, positive und negative Formen.Thomas  Geiger spielt mit bestehende Konvention und schafft so Bühnen als private Monumente.

WANN: Die Eröffnung ist am 16. März, um 18 Uhr. Zu sehen bis 22. April.
WO: Galerie Sperling, Regerplatz 9, 81541 München.

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Juan Carlos Nadal: IVU, 2016, Karin Wimmer contemprary art.

Falten, Windungen und fraktale Formen. Juan Carlos Nadal nutzt in seiner Arbeit instinktive und elementare Formen des künstlerischen Ausdrucks. Die Galerie Karin Wimmer präsentiert ab Donnerstag „Ad Infinitum“, eine von Laura Sánchez Serrano kuratierte Ausstellung, die die neuesten Werke des spanischen Künstlers zeigt. In seinen Skulpturen wie auch in seinen Bildern wird Material mittels spontaner und entschiedener Striche und Bewegungen geformt, Gesten, die rhythmisch sind und sich wiederholen.

WANN: Die Eröffnung ist am 16. März, um 19 Uhr. Zu sehen bis 14. April.
WO: Karin Wimmer contemprary art, Amalienstraße 14, 80333 München.

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Lev Khesin: Apeiron, Smudajeschek – Kunstraum van Treeck.

Wenn Farben schmatzend schillern könnten, wäre das eine recht angemessene Beschreibung dessen, was Lev Khesin so auf die Leinwand bringt. Man spricht ja vielen Kunstwerken eine gewisse Sinnlichkeit zu, seine Arbeiten sind es tatsächlich. Geduldig trägt Khesin eine Silikonschicht nach der anderen auf. Unterschiedlich eingefärbt ergeben sie Farbflächen, die sich sonst an den Decken dunkler Clubkeller finden lassen oder auf Wasseroberflächen, die gerade die richtige Menge Mondlicht trifft. Für Khensin ist Malen wie Meditation. Seine Kunst zeigt Smudajeschek nun ab Freitag unter dem Titel „Apeiron“. Auf Altgriechisch bedeutet das „Unendlichkeit“. Und darüber kann ja der Besucher dann mal meditieren.

WANN: Die Eröffnung ist am 17. März, um 19 Uhr. Zu sehen bis 13. Mai.
WO: Smudajeschek – Kunstraum van Treeck, Schwindstraße 3. 80798 München.

Die Absätze zu den Ausstellungen bei Smudajeschek und in der Barbara Gross Galerie wurden von Anna Meinecke verfasst und sind auch in der März Ausgabe des Superpaper erschienen.

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