Münchner Kunstgriff
15.02. – 21.02.17

15. Februar 2017 • Text von

Einiges los diese Woche. GÆG Thomas Huber und Wolfgang Aichner bei Lovaas und Josip Novosel im Lothringer13_Florida. Stephan Janitzky im Prince of Wales, Tim Freiwald bei Walter Storms und Julian Rosefeldts „Manifesto“ in der Villa Stuck.

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Julian Rosefeldt: Manifesto (Film still), 2015, © Julian Rosefeldt und VG Bild-Kunst, Bonn 2017.

Cate Blanchett als Nachrichtensprecherin. Und als Punk. Und als Obdachlose. Und als noch viel mehr. Es gibt wohl kaum einen Kunstinteressierten, der Julian Rosefeldts „Manifesto“ noch nicht auf dem Schirm hat. Gerade erst feierte der Film zur Installation beim amerikanischen Sundance Film Festival Premiere. Bevor er bei uns in die Kinos kommt, zeigt die Villa Stuck ab Mittwoch, worüber da alle reden. Die Schau ist eine Hommage an die Tradition des Künstlermanifestes. In ihren unterschiedlichen Rollen erweckt Blanchett etwa Originaltexte von Vertretern des Dadaismus oder des Fluxus zum Leben. „Manifesto“ klingt kraftvoll nach – nicht nur, weil die Inhalte der Arbeit gewichtig sind. Es wirkt die Schönheit einer starken Meinung.

WANN: Die Eröffnung ist am 15. Februar, ab 19 Uhr. Zu sehen bis 21. Mai.
WO: Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60, 81675 München.

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LOVAAS.

„Survival of the Fittest“ ist das zentrale Konzept der Evolution. Der, der sich am besten anpasst überlebt. Unter dem Titel „How Humans Adapt“ zeigen ab Mittwoch GÆG Thomas Huber und Wolfgang Aichner neue Arbeiten bei Lovaas in der Fürstenstraße.

WANN: Die Eröffnung ist am 15. Februar, ab 19 Uhr.
WO: LOVAAS, Fürstenstrasse 6, 80333 München.

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Stephan Janitzky, Prince of Wales.

Als Parerga werden Anhänge und Sammlungen kleinerer Schriften in der Literatur und Wissenschaft bezeichnet. Und unter diesem Titel zeigt Stephan Janitzky ab Freitag neue Arbeiten im Prince of Wales in der Au. Wir erwarten alles andere als Beiwerke und Nachträge.

WANN: Die Eröffnung ist am 17. Februar, ab 18 Uhr. Zu sehen bis 4. März.
WO: Prince of Wales, Ohlmüllerstr. 17, 81541 München.

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Josip Novosel.

Der Wohnungsmarkt einer Stadt spiegelt auch immer die Gesellschaft der in ihr Lebenden wieder. Bestehende Sozial- und Arbeitsstrukturen, Klassen und Arbeitsverhältnisse. Der Bildhauer Josip Novosel will sich in seiner Einzelausstellung im Lothringer13_Florida ab Samstag diesem Themenkomplex nun indirekt widmen. Er eignet sich den Standort für Recherchen und Konzepte an und lässt sich auf die besonderen Gegebenheiten in München ein. Zwischen Verklemmung und Oberfläche, Obrigkeit und Tiefe.

WANN: Die Eröffnung ist am 18. Februar, ab 19 Uhr. Zu sehen bis 26. März.
WO: lothringer13_florida, Lothringerstraße 13, 81667 München.

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Tim Freiwald, Galerie Walter Storms.

Tim Freiwald bricht Oberflächen auf. Sein Schaffensprozess fußt auf Dekonstruktion, dabei sehen seine Arbeiten am Ende alles andere als zerlegt aus. „Ich will die Bilder physisch kurz vor dem Zusammenbruch, sodass sie nur durch malerische Anziehungskräfte an Stabilität gewinnen“, erklärt der Künstler. Man muss es sehen, um ganz zu verstehen, was er meint. Gut, dass Walter Storms ab Dienstag die Gelegenheit dazu gibt. Mit „attracting samples“ präsentiert die Galerie Freiwalds Bilder erstmals in einer Einzelausstellung. Sie sind aus Acryl und Pigment und aus Lack, Harz, Holz oder Aluminium. Es ist ein zaghafter Ausbruch aus der Zweidimensionalität von Wandbehang, wenn wir das mal ganz salopp in den Raum werfen dürfen. Einer, der von Auseinandersetzung mit Materialität zeugt und ziemlich gut aussieht.

WANN: Die Eröffnung ist am 21. Februar, ab 18 Uhr. Zu sehen bis 8. April.
WO: Walter Storms Galerie, Schellingstraße 4, 880799 München.

Die Absätze zu den Ausstellungen in der Villa Stuck und der Galerie Walter Storms wurden von Anna Meinecke verfasst und sind auch in der Februar Ausgabe des Superpaper erschienen.

 

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