Münchner Kunstgriff
11.11. – 17.11.2015

11. November 2015 • Text von

Eine wirklich umfangreiches Ausstellungsprojekt im Museum Brandhorst, die Galerie als Warteraum bei Sperling, neue Arbeiten von Thomas Struth in der Galerie Rüdiger Schöttle und KAYA bei Deborah Schamoni. Wer will bei so viel Kunst denn Fasching? Diese Woche in München.

SetHeight530-KAYA-invite-final-web

Bild: DEBORAH SCHAMONI

Who is KAYA? Bereits am heutigen Mittwoch findet die Ausstellungseröffnung von “N.O.Madski presents Klub KAYA” in der Galerie Deborah Schamoni statt. Kaya ist 19 Jahre alt. Sie ist echt. Und sie ist Mittelpunkt der Arbeiten von Kerstin Brätsch und Debo Eilers, ein dritter Körper. Was jetzt im ersten Moment etwas esoterisch klingt, hat tatsächlich Hand und Fuß. Seit fünf Jahren arbeiten die drei an dem Projekt KAYA. In eine Schublade packen lässt sich KAYA nicht. Feststeht: Es treffen sich eine Malerin und ein Bildhauer um gemeinsam mit einem jungen Mädchen die Grenzen zwischen künstlerischen Disziplinen aufzubrechen. Kaya wird fotografiert, Kaya spielt Gitarre, Kaya bemalt Silikon. Ob New York oder Kassel ist egal – Hauptsache, das Unvorhersehbare geschieht. Zu Gast ist außerdem Club Cacao, eine Performance wird es geben und es wird einfach total irre. KAYA wird auch mit einer Arbeit in der Ausstellung „Painting 2.0“ im Museum Brandhorst vertreten sein.

WANN: Die Eröffnung der Ausstellung findet am 11. November ab 18 Uhr statt, die Arbeiten sind bis zum 13. Februar zu sehen.
WO: DEBORAH SCHAMONI, Mauerkircherstr. 186, 81925 München.

SetHeight530-Struth-Research-Vehicle-72dpi

Bild: Thomas Struth, Research Vehicle, Armstrong Flight Research Center, Edwards 2014, © Thomas Struth, courtesy Galerie Rüdiger Schöttle

Verflochtene Kabel, komplexe Konstruktionen, abstrakte Formen und satte Farben. Die Galerie Rüdiger Schöttle zeigt ab Donnerstag den neuesten Werkzyklus des Deutschen Künstlers und Fotografen Thomas Struth. Auf einer Reise nach Asien machte er auf einer der größten Werften der Welt Bilder von Tankschiffen, die in Reparatur standen, sowie von einem halb im Wasser stehenden Bohrturm. Industrielle Innovationen und wissenschaftliche Errungenschaften stehen seither im Zentrum seiner künstlerischen Praxis. Labore, medizinische Apparate und Instrumentarien. Die Galerie Rüdiger Schöttle präsentiert nun neueste Arbeiten, die ungewohnte Einblicke in das Innere von industriellen Anlagen, Maschinen und Gerätschaften bieten.

WANN: Die Eröffnung findet am 12. November ab 18 Uhr statt, die Ausstellung läuft bis zum 30. Januar.
WO: Galerie Rüdiger Schöttle, Amalienstraße 41, Rgb. 80799 München.

12191032_1113303818687887_6518597518333016790_n

Bild: Sperling

Eigentlich seien die Bedingungen für die Betrachtung von Kunst elend, bekannte der amerikanische Künstler Donald Judd 1973 in einem Aufsatz. In den Ausstellungen seien oft sehr viele Leute, und immer seien auch ein paar Idioten dabei. Man könne eigentlich nur stehen und schauen und das meistens an den Anderen vorbei. Kein Platz, keine Privatsphäre. Die Ausstellung „waiting room #4″ die ab Donnerstag in der jungen Projektgalerie Sperling zu sehen ist, antwortet auf diese Feststellung mit einer ganz eigenen Prämisse: Die Ausstellungsreihe „waiting room”, die von der französichen Künstlerin Elvire Bonduelle initiiert ist, geht davon aus, dass eigentlich Wartezimmer die idealen Bedingungen für die Betrachtung und Kontemplation von Kunst bieten. Gezeigt werden Arbeiten von Nicolas Chardon, François Morellet, Olaf Nicolai, Bernard Piffaretti, ,Amedeo Polazzo und Émile Vapperau.

WANN: Die Eröffnung der Ausstellung ist am 12. November ab 18 Uhr, die Arbeiten sind bis 23. Januar zu sehen.
WO: Sperling, Regerplatz 9, 81541 München.

SetHeight530-75684-112912

Jana Euler, Where the energy comes from, 2014, Photo: Stefan Altenburger; Ringier Collection, Switzerland, Courtesy: The artist and dépendance, Brussels

Blockbuster-Alarm: Erstmals erstreckt sich mit „Painting 2.0: Malerei im Informationszeitalter“ eine Ausstellung über die gesamte Fläche des Museum Brandhorst, wird auf allen drei Stockwerken zu sehen sein. „Painting 2.0“ widmet sich ab Freitag als erstes groß angelegtes Ausstellungsprojekt Tendenzen der Aneignung und Transformation von Informationstechnologien in der westeuropäischen und nordamerikanischen Malerei seit den 1960er Jahren. Mit über 230 Werken von 107 Künstlerinnen und Künstlern ist „Painting 2.0“ international eine der umfangreichsten musealen Malereiausstellungen der letzten Jahre.

WANN: Die Eröffnung findet am 13. November ab 19 Uhr statt, zu sehen ist die Ausstellung bis 30. April. Am 14. November gibt es ab 18 Uhr 30 eine Diskussion.
WO: Museum Brandhorst, Theresienstraße 35a, 80333 München.

Der Absatz zu “N.O.Madski presents Klub KAYA” in der Galerie Deborah Schamoni erschien bereits in der November-Ausgabe des Super Paper. Text: Anna Meinecke.

Weitere Artikel aus München