Münchner Kunstgriff
08.07. – 21.07.20

8. Juli 2020 • Text von

Der Sommer nimmt Fahrt auf und auch München bleibt in Schwung. Wir empfehlen die Gruppenausstellung “And the FORESTs will echo with laughter …” in der ERES-Stiftung, Philipp Fürhofers „Aura” bei Knust Kunz Gallery Editions, die fünfteilige Gesprächsreihe „Infrastructures“ des Kunstvereins und „a changing ratio“ mit Arbeiten von Rosemarie Castoro und Liz Deschenes bei Max Goelitz.

a changing ratio, Ausstellungsansicht, Photo: Dirk Tacke, Galerie Max Goelitz.

Formale und inhaltliche Auseinandersetzung mit bestimmten Medien, die Einbeziehung zeitlicher Prozesse und ein reflexiver Umgang mit Materialität. In seiner zweiten Ausstellung unter dem eigenen Namen präsentiert Max Goelitz eine generationenübergreifende Ausstellung zweier Künstlerinnen. Unter den Titel „a changing ratio“ werden Arbeiten von Rosemarie Castoro und Liz Deschenes gezeigt. Die gemeinsame Ausstellung soll eine erweiterte Perspektive auf die postminimalistische Kunst ermöglichen, die als Ergänzung zu ihren Protagonistinnen seit den 1960er Jahren gesehen werden kann. Ihre Arbeiten werden hier zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum präsentiert.

WANN: Zu sehen ab Freitag, den 10. Juli, die Ausstellung läuft bis zum 22. August.
WO: Galerie Max Goelitz, Maximilianstraße 35, Eingang Herzog-Rudolf-Straße, 80539 München.

Design von Noëm Held mit Zeichnungen von Leonhard Rothmoser, 2020; Courtesy die Künstler und Kunstverein München.

Was bedeutet „Öffentlichkeit“? Diese Frage ist nicht nur in der Zeit nach dem Lockdown von erheblicher Relevanz. Was ist unser gegenwärtiges Verständnis von Öffentlichkeit und den Infrastrukturen, die unser soziales Zusammenleben formen. Im Sommer 2020 zieht der Kunstverein München mit der fünfteiligen Gesprächsreihe „Infrastructures“ in den städtischen Außenraum und widmet sich – im Austausch mit Wissenschaftler*innen, Theoretiker*innen, Künstler*innen und dem Publikum vor Ort – dem gegenwärtigen Verständnis von Öffentlichkeit. Als mobiler Raum findet das Projekt an wechselnden Orten im Stadtraum statt und verhandelt die Öffentlichkeit als dynamischen und fragilen Raum des gesellschaftlichen Lebens. „Infrastructures“ wird kuratiert von Christina Maria Ruederer im engen Austausch mit Mira Anneli Naß.

WANN: Im Juli und August 2020.
WO: An wechselnden Orten im Stadtraum München, Informationen findet man hier.

Philipp Fürhofer: Kontaktzone, 2016, Knust Kunz Gallery Editions.

Der Begriff der Aura ist nicht nur mit unserer Vorstellung von Natur verbunden, sondern seit Walter Benjamin auch unumkehrbar mit der Wirkung von Kunstwerken. Benjamin beklagt den Verlust der auratischen Wirkung von Gemälden im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit. Unter dem Titel „Aura“ zeigt Philipp Fürhofer nun bei Knust Kunz Gallery Editions nun eine umfassende Rauminszenierung. Im zentralen Raum der Galerie spiegelt ein lackierter Boden den Betrachter, wie Kirchenfenster erzeugen die in den Fenstern installierten Editionen – beidseitig bedruckte Scheiben aus gerahmtem Plexiglas – farbige Schatten und Stimmungen im Raum; tagsüber in der Galerie, nachts in den Außenraum.

WANN: Die Ausstellung ist von Samstag, den 11. Juli, bis zum 29. August zu sehen.
WO: Knust Kunz Gallery Editions, Ludwigstrasse 7, 80539.

Hans Schabus: Im Tiefen Wald, 2020, © Hans Schabus / Bildrecht GmbH, Foto: ERES-Stiftung, Thomas Dashuber.

Wolf und Waldsterben, Märchen und Borkenkäfer. Die Deutschen haben eine besondere Beziehung zum Wald. Zurecht, denn der Wald hat viele Funktionen: Er ist Wirtschaftsgut, Lebensraum, Sauerstoffproduzent, CO2- und Wasserspeicher, aber auch Sehnsuchtsort, mystischer Raum und Gegenentwurf zur urbanen Zivilisation. Unter dem Titel “And the FORESTs will echo with laughter …” zeigt die ERES-Stiftung zeitgenössische künstlerische Positionen, die unerwartete Zugänge in das Bedeutungsdickicht Wald eröffnen. Zudem werfen naturwissenschaftliche Vorträge Schlaglichter auf das faszinierende Ökosystem und diskutieren aktuelle Forschungsfragen rund um den Wald.

WANN: Noch zu sehen bis zum 27. März 2021. Ausstellungsbesuch (Slot: 45 Minuten) nur nach vorheriger Online-Anmeldung
WO: ERES-Stiftung, Römerstraße 15, 80801 München.

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