Münchner Kunstgriff
08.03. – 14.03.17

8. März 2017 • Text von

München fast ganz im Zeichen der Jewellery Week: Schmuckzeichnungen in der Villa Stuck,  „Duality of Presence“ im Super+ Centercourt und „The cat did it“ in der Micheko Galerie. Dazu aber auch noch zwei Eröffnungen im Haus der Kunst und „Half a pound of art“ in der Galerie  størpunkt.

Akiko Kuriharas, Micheko Galerie.

Akiko Kuriharas, Micheko Galerie.

Der Hund hat die Hausaufgaben gefressen. In diesem Fall aber war es die Katze – wobei auch noch nicht ganz klar ist, was das Tier eigentlich angestellt hat. „The cat did it“ heißt jedenfalls Akiko Kuriharas Ausstellung ab Mittwoch bei Micheko. Im Rahmen der Munich Jewellery Week gibt es quer über die Stadt verteilt zeitgenössische Schmuckkunst zu sehen. Kuriharas Stücke sind ein besonderes Highlight. Sie sind in minimalistischer Optik immer ästhetisch ansprechend, nie jedoch ohne Witz gefertigt. Brüste baumeln vom Goldkettchen, ein Ring trägt selbst Ring, Pillen werden zu Manschettenknöpfen umfunktioniert. Ist das jetzt nur plakativ oder schon gesellschaftskritisch? Über Kuriharas Schmuck soll man sprechen. Von wegen Nebensächlichkeit.

WANN: Eröffnung ist am 8. März, ab 15 Uhr. Die Munich Jewellery Week läuft vom 8. bis zum 14. März. Infos gibt es unter www.munichjewelleryweek.com
WO: Micheko Galerie, Theresienstr. 18, 80333 München

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Super+ Centercourt

Schmuckwoche auch in der Maxvorstadt. Unter dem Titel „Duality of Presence“ päsentiert der Super+ Centercourt ab Mittwoch eine kuratorische Kollaboration zwischen Kerianne Quick und Jess Tolbert. Gezeigt werden Arbeiten amerikanischer Schmuckdesigner deren spezifischer Umgang mit Material und Form im Fokus steht.

WANN: Die Eröffnung ist am 8. März, ab 18 Uhr. Zu sehen bis 14. März.
WO: Super+ Centercourt, Adalbertstr. 44, 80799 München.

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Harun Farocki: Immersion, Photo: Harun Farocki, 2009.

Ab Donnerstag zeigt das Haus der Kunst zwei neue Ausstellungen: Fast fünfzig Jahre nach seiner Gründung wird dem Berliner Avantgarde-Plattenlabel Free Music Production / FMP eine Ausstellungs- und Konzertreihe gewidmet. Die Werke dieses innovativen Musikerkollektivs und ihre Leistungen auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik sollen einer kritischen Analyse unterzogen werden. Außerdem eröffnet „Harun Farocki: Counter Music“, die erste große Münchener Ausstellung seit seinem Tod im Jahr 2014. Lohnarbeit, Produktion und Konsum waren zentrale Themen in seinem von humanistischem, anarchistischem und ästhetischem Kampfgeist geprägtes Gesamtwerk und sollen im Zentrum der Ausstellung stehen.

WANN: Die Eröffnung ist am 9. März, ab 19 Uhr. Zu sehen bis 20. August und 28. Mai.
WO: Haus der Kunst, Prinzregentenstraße 1, 80538 München.

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Mark Gleason: Tigerboy, størpunkt Gallery.

Size does not always matter. Auch wenn manche künstlerische Arbeiten durch ihre schiere Dimension beeindrucken, muss man nicht immer monumentale Skulpturen oder großformatige Bilder zeigen. Es geht auch kleiner und so vielleicht sogar feiner. Unter dem Titel „Half a pound of Art“ zeigt die Galerie størpunkt ab Donnerstag in einer Gruppenausstellung Arbeiten die nicht mehr als 50 mal 50 cm messen.

WANN: Die Eröffnung ist am 9. März, ab 18 Uhr. Zu sehen bis 21. April.
WO: størpunkt Gallery for contemporary art, Tengstrasse 32a, 80796 München.

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Alba Polenghi Lisca : Tempere, 1967, Foto © Tomaso Lisca.

Immer schon am kreativen Prozess hinter dem Schmuckdesign interessiert gewesen? Dann am Donnerstag ab in die Villa Stuck. Erstmals widmet sich eine „Schmuckausstellung“ der Zeichnung.  36 zeitgenössische Schmuckkünstlerinnen und -künstler aus aller Welt zeigen eine Auswahl von Zeichnungen, die begleitend zu ihren Objektarbeiten entstanden sind. Skizzen, minimalistische Gesten und opulente Entwürfe. Neben ca. 400 Zeichnungen sind auch einige Schmuckstücke sowie Installationen und Skizzenbücher zu sehen.

WANN: Die Eröffnung ist am 9. März, ab 19 Uhr. Zu sehen bis 7. Mai.
WO: Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60, 81675 München.

Der Absatz zur Ausstellung in der Micheko Galerie wurde von Anna Meinecke verfasst und ist auch in der März Ausgabe des Superpaper erschienen.

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