Münchner Kunstgriff 07.08. – 20.08.19
7. August 2019 • Text von Quirin Brunnmeier
Es ist August und viele Galerien haben Sommerpause. Die beste Zeit, ein paar laufende Ausstellungen von der To-Do-Liste zu streichen. Also ab in den Espace Louis Vuitton, ins Haus der Kunst, ins Lenbachhaus und an den schönen Chiemsee.
Dan Flavin: untitled (to you, Heiner, with admiration and affection), 1973, 2016 aus Mitteln der Art Mentor Foundation Lucerne durch Ankauf erworben © Estate of Dan Flavin/ VG Bild-Kunst, Bonn 2019.
An heißen Tagen kann eine Landpartie Wunder wirken. Und auch am erfrischenden See muss man nicht auf gute Kunst verzichten. Zum Beispiel am Chiemsee. Im nördlichen Rohbau des glanzvollen Schloss Herrenchiemsee findet dieses Jahr erneut unter dem Titel „Königsklasse“ eine Präsentation mit Hauptwerken der Pinakothek der Moderne statt. Seit 2013 werden ausgewählte Positionen der Gegenwartskunst in kontinuierlich wechselnden Präsentationen an diesem besonderen Ort gezeigt. Dabei stehen Anerkannte Werte international renommierter Künstler und Outsider Art gleichwertig nebeneinander.
WANN: Zu sehen bis zum 3. Oktober.
WO: Schloss Herrenchiemsee, 83209 Chiemsee.
Miriam Cahn: atombombe und W+H worldtrade, 2019, Ausstellungsansicht / Installation view Haus der Kunst, Foto: Jens Weber, München.
Für schwache Nerven und konservative Gemüter sind Miriam Cahns Arbeiten nicht geeignet, am Eingang der Ausstellung “Miriam Cahn. Ich als Mensch” wird sogar vor den sexuellen Inhalten gewarnt. Dennoch empfiehlt unsere Autorin Julia Anna Wittmann einen Besuch im Haus der Kunst. In der von Jana Baumann kuratierten Ausstellung werden über 150 Arbeiten der Schweizer Künstlerin gezeigt, wobei vor allem eines zu erkennen ist: Je neuer die Werke, desto provokanter ihr Inhalt.
WANN: Noch zu sehen bis 27. Oktober.
WO: Haus der Kunst, Prinzregentenstraße 1, 80538 München.
Martin Kippenberger: Junger progressiver Arzt bei der Betrachtung von Unrat, 1985, Foto: Lothar Schnepf © Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne.
Wie interagieren die Arbeiten zweier prominenter Protagonisten der Malerei des 20. Jahrhunderts, wenn sie zum ersten Mal gemeinsam ausgestellt werden? Offenbar erstaunlich gut. Maria Lassnig und Martin Kippenberger konzentrierten sich in ihrer Arbeit auf die Darstellung ihres physischen und psychischen Selbst. Das Lenbachhaus zeigt nun unter dem Titel BODY CHECK Arbeiten der beiden Ausnahmekünstler. Eine ausführliche Review kann man hier lesen.
WANN: Zu sehen bis 15. September 2019.
WO: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, Luisenstraße 33, 80333 München.
Installationsansicht, Amar Kanwar, 2019, Foundation Louis Vuitton/ Espace Louis Vuitton München, Foto: Julia Anna Wittmann.
Es sind schwierige Thematiken, brutale Erlebnisse und traurige Wahrheiten, mit denen sich der indische Künstler Amar Kanwar beschäftigt. Erstaunlich leise und poetisch präsentieren sich jedoch seine Videoarbeiten im Espace Louis Vuitton. Als Künstler mit aktivistischer Ader verfolgt Kanwar einen Bildungsauftrag, den man nun in München sehen, hören und wirken lassen kann. Eine Review von Julia Anna Wittmann kann man hier lesen.
WANN: Die Ausstellung ist noch bis zum 15. September zu sehen.
WO: Espace Louis Vuitton, Maximilianstraße 2a, 80539 München.