Münchner Kunstgriff 05.08. – 18.08.20
5. August 2020 • Text von Quirin Brunnmeier
Es droht das Sommerloch, aber wir haben trotzdem Empfehlungen, den August auch künstlerisch zu genießen: Mit der Künstlerinneninitiative „K“ in der Lothringer13, mit Open Air Screenings auf der Terrasse des Haus der Kunst, bei “Body\\Politic” in der Galerie Susan Boutwell und bei einer vom Kunstverein gestalteten Gesprächsreihe.
Was ist “Öffentlichkeit” und wie wird unser soziales Zusammenleben gestaltet? Im Sommer 2020 zieht der Kunstverein München mit der fünfteiligen Gesprächsreihe „Infrastructures“ in den städtischen Außenraum und widmet sich dem gegenwärtigen Verständnis von öffentlichem Raum. Am Mittwoch, den 5. August 2020 beschäftigt sich der dritte Teil mit Erinnerungsräumen als wichtigem Teil der Öffentlichkeit. Hierfür wurden Dr. Sophie-Charlotte Opitz und Albert Knoll vom Forum Queeres Archiv München e.V.eingeladen. „Infrastructures“ wird kuratiert von Christina Maria Ruederer im engen Austausch mit Mira Anneli Naß.
WANN: Das Gespräch findet am Mittwoch, den 5. August, um 19 Uhr statt.
WO: Aufgrund der aktuellen Umstände wird um Anmeldungen unter info@kunstverein-muenchen.de gebeten. Der Veranstaltungsort wird mit der Anmeldung bekannt gegeben.
Den Staat als einen Körper zu begreifen, ist eine mittelalterliche Metapher. Die gesamten Bewohner einer Nation bilden eine einzige körperliche Einheit. In traditionellen Darstellungen einer solchen Körperpolitik sitzt der Kopf an der Spitze dieser Hierarchie, als Ort der Wahrnehmung und Rationalität, manchmal repräsentiert der Kopf die Monarchie, manchmal die Kirche. Obwohl dieses Bild eines Staates überkommen scheint, stehen der, individuelle Körper und die Politik immer noch in einem Spannungsfeld. Unter dem Titel “Body\\Politic” zeigt die Galerie Susan Boutwell diesen Sommer eine Ausstellung mit 9 Künstlerinnen, die ihre individuellen Geschichten zwischen Körper und Politik erzählen.
WANN: Zu sehen bis zum 5. September 2020.
WO: Galerie Susan Boutwell, Theresienstraße 48, 80333 München.
Theaster Gates ist nicht nur als Künstler und Archivar Schwarzer Kultur bekannt, er ist auch als Aktivist tätig, dem der Austausch innerhalb der Gesellschaft wichtig ist. Zu den Orten der Begegnungen, die er initiiert, gehören nicht zuletzt auch Open Air Screenings. Daran anlehnend veranstaltet das Haus der Kunst eine dreitägige Filmreihe auf der Terrasse des Haus der Kunst, in der die zentralen Themen von Theaster Gates‘ verhandelt werden: die Erfahrungen von strukturellem Rassismus, die transformatorische Kraft Schwarzer Musik ebenso wie die Repräsentation Schwarzer Frauen.
WANN: Das Filmprogramm findet von Donnerstag, den 6. August bis Samstag, den 8. August statt.
WO: Terrasse des Haus der Kunst, Prinzregentenstraße 1, 80538 München.
Künstlerische Praxis, wissenschaftliche Recherche, soziales Experiment. Die Künstlerinneninitiative „K“ arbeitet kooperativ und interdisziplinär. Seit 2013 manifestiert sich die Initiative an unterschiedlichen Orten und in wechselnder Form. Unter dem Titel „This house is not a home” bespielen die Akteur*innen diesen Sommer die Halle der Lothringer13. Der Ausstellungsraum wird dabei zu einem Ort des gemeinschaftlichen Austauschs und der Interaktion. „K“ als Plattform agiert als Gastgeber*in und bietet eine Infrastruktur und ein gemeinschaftliches Gefüge für unterschiedliche Positionen.
WANN: Noch zu erleben bis zum 20. September.
WO: Lothringer 13 Halle, Lothringer Straße 13, 81667 München.