Münchner Kunstgriff 02.12. – 07.12.2015
2. Dezember 2015 • Text von Quirin Brunnmeier
Auf einen Çay und junge Kunst ins Köşk, Highlights und Newcomer bei den Jahresgaben im Kunstverein entdecken, ein Kunstbuch im easy!upstream erstehen und womöglich sagenhafte Kunst in der Galerie Nicole Gnesa bestaunen. Dazu hat man diese Woche in München die Chance. Hier unsere Auswahl für die kommenden Tage.
Bild: Galerie Nicole Gnesa
Der griechische Berg Othrys ist für seine Schönheit bekannt. Außerdem war er die Heimat der Titanen, von Nymphen und Zentauren. Vom Othrys aus rangen sie, die als Götter über das Goldene Zeitalter herrschten, vergeblich mit den Kroniden. Die hatten sich auf dem Olymp verschanzt, noch so einem schönen Berg in Griechenland. Im schönen Glockenbachviertel wiederum zeigt die Galerie Nicole Gnesa eine neue Ausstellung: In „Othrys“ werden ab Donnerstag neue Arbeiten von Jean Claracq, EVA & ADELE, Oliver Gröne, Michele Melillo, Christina Michalis, Nicolas Pallavicini, Uta Reinhardt und Malte Wandel präsentiert.
WANN: Die Eröffnung ist am 3. Dezember ab 18 Uhr, die Ausstellung ist bis zum 30. Januar zu sehen.
WO: Galerie Nicole Gnesa, Kolosseumstr. 6, Innenhof, 80469 München.
Bild: 100for10
Print ist tot? Ein Buch zu veröffentlichen ist eine schlechte Idee? Ganz im Gegenteil dachten sich die Macher von 100for10 wohl und starteten ihre Kunstbuchreihe. 100For10 ist ein Book-on-Demand-Projekt, bei dem Monografien bekannter, internationaler Künstler, Designer und Fotografen produziert und vertrieben werden. Jeweils pralle 100 Seiten, gefüllt mit Grafiken, Illustrationen und Bildern für nur zehn Euro. Bereits im Juni wurden die ersten Bücher vorgestellt, unter anderem Anna McCarthy, Mirko Borsche und Martin Fengel waren mit dabei. Am Donnerstag werden nun die Bücher von 24 neuen Künstlern im easy!upstream in der Maxvorstadt vorgestellt. Print is alive and kicking!
WANN: Die Bücher werden am 3. Dezember, ab 18 Uhr vorgestellt.
WO: easy!upstream, Türkenstraße 67, 80799 München.
Bild: Susi Gelb, „upstreamt-No.38“, 2015, ©-Susi-Gelb
Eine ausgeklügelte Mischung aus bewährten Highlights und Newcomern verspricht der Kunstverein München für die Jahresgaben – und nichts anderes hätten wir erwartet. Zu großen Namen wie Ayzit Bostan oder Olaf Nicolai gesellen sich die Großen von morgen – Susi Gelb zum Beispiel oder Flaka Haliti. Von Malerei und Zeichnung über Fotografie und Druckgrafik bis hin zu skulpturalen und multimedialen Arbeiten ist alles dabei. Was die Werke verbindet: Sie alle sind von Künstlern aus München und Umgebung geschaffen. Man ist der lokalen Zunft eben verbunden, richtig so! Wer bei Preisen von 45 bis 3600 Euro zuschlagen will, muss Mitglied im Kunstverein sein oder werden. Alle Anderen nehmen einfach verdammt viele herrliche Eindrücke mit nach Hause.
WANN: Eröffnung ist am Freitag, den 4. Dezember, um 19 Uhr, zu sehen bis 13. Dezember 2015.
WO: Kunstverein München, Galeriestraße 4, 80539 München.
Bild: Köşk
Der Titel der Ausstellung soll auch konkret als Einladung verstanden werden: Immer um 17 Uhr lädt das Köşk während der Ausstellung „UM FÜNF“ zur Teestunde mit türkischem Çay. Ist man erst mit einem warmen Getränk versorgt, kann man sich den Arbeiten der fünf deutsch-türkischen Künstlerinnen widmen, die neue Arbeiten präsentieren: Tülay Akcan, Çigdem Akyigit, Nazli Alkaya, Ece Gauer und Gülbin Ünlü verbindet ihre gemeinsame Herkunft und das Studium an der Akamdie in München. Ihre künstlerischen Ansätze könnten aber nicht unterschiedlicher sein. Mit Installationen, Malerei, Keramik, Video und Performance zeigen die Künstlerinnen ab Freitag sehr heterogene Positionen. Aber auch hier ist der Name Programm: Das türkische „Köşk“ kann im Deutschen mit „Pavillon“ oder „Residenz“ übersetzt werden und beschreibt einen Ort des sich Wohlfühlens und der Begegnung.
WANN: Die Eröffnung ist am 4. Dezember zu sehen ist die Ausstellung bis 12. Dezember 2015.Täglich um 17 Uhr: Teestunde.
WO: Köşk, Schrenkstr. 8, 80339 München.
Der Absatz zu den Jahresgaben im Kunsverein erschien bereits in der Dezember-Ausgabe des Super Paper. Text: Anna Meinecke.
