Kunstmuseen: In die Ferne träumen
Unsere Lieblingsmuseen für nach der Pandemie

7. Januar 2021 • Text von

Die Bundesregierung hat diese Woche neue Corona-Maßnahmen erlassen. Konkret bedeutet dies, dass nicht nur der Einzelhandel, sondern weiterhin Galerien, Museen sowie weitere Kulturstätten geschlossen bleiben. Dabei ist die Sehnsucht groß, mal wieder dicht gedrängt in einer Block-Buster-Ausstellung oder in Ruhe in einer Galerie zu stehen. Das geht nicht nur euch so, sondern auch unserer Redaktion. Wir haben euch deshalb eine Auswahl an Museen zusammengestellt, deren Besuch nach durchgestandener Pandemie und geöffneter Grenzen garantiert Freude bringt.

Haupteingang des Dia:Beacon Museums in Beacon.
Dia:Beacon, Riggio Galleries, Beacon, New York ©Dia Art Foundation, New York. Photo: Bill Jacobson Studio, New York. Courtesy Dia Art Foundation, New York.

Ist man einmal in New York, gibt es zugegebenermaßen kaum Gründe, die Stadt wieder zu verlassen. Und schon gar nicht, wenn es dabei um Kunst geht. Jedoch lohnt es sich für Anhänger und Anhängerinnen amerikanischer Kunst ab den 1960er Jahren (und auch für diejenigen, die es noch nicht sind), sich mit dem Zug nordwärts in das Städtchen Beacon zu begeben und der atemberaubenden Sammlung des dortigen Dia:Beacon einen Besuch abzustatten. Das Gigantische von Louise Bourgeois’ monumentaler Spinnen, Dan Flavins Lichtsäulen oder das Massive von Richard Serras Stahlrotunden in den Weiten der ehemaligen Fabrikhallen zu erleben, lässt einen jedes Mal erstaunen.

WO: Dia:Beacon, 3 Beekman Street, Beacon, New York 12508, USA.

Die Villa E-1027 im Abendlicht erleuchtet.
Villa E1027 by night, Photo: Manuel Bougot, © Cap Moderne.

Wem die amerikanische Ostküste zu weit ist, der kann sich diesen Sommer an Kunst-Highlights an der französischen Riviera erfreuen. Neben der neueröffneten Lumas-Foundation in Arles oder der Sammlung Carmignac lohnt sich für alle Design- und Architektur-Fans der Besuch in dem erst vor vier Jahren in Stand gesetzten Cap Moderne. Die Villa E-1027, erste Schöpfung der Architektin Eileen Grays, ist nicht nur eine wahre Ikone modernistischer Architektur, sondern auch Ort wechselnder Ausstellungen.

WO: Cap Moderne, 06190 Roquebrune-Cap-Martin, Frankreich.

Blick auf The Twist, das erleuchtet über Gewässer windet.
Kistefos Museum, The Twist, Photo: Kim Erlandsen © Kistefos Museum.

Hat man Fotos des Baus gesehen, lässt sich die einzigartige Architektur des in Norwegen gelegenen Kistefos Museums kaum vergessen. Das zu dem Museum zugehörige Gebäude „The Twist“ bezeichnet das Magazin ArchDigest als „Hybrid aus Architektur, Infrastruktur und Skulptur“. Es windet sich mit einem Knick in der Mitte elegant über den darunter fließenden Randselva-Fluss. Das Museum präsentiert wechselnde Ausstellungen namhafter zeitgenössischer Künstler und Künstlerinnen wie Ai Weiwei, Marc Quinn oder Marina Abramovic. Neben dem architektonischen Erlebnis bietet Kistefos außerdem einen weitläufigen Skulpturenpark mit Werken von Tony Cragg oder Yayoi Kusama.

WO: Kistefos Museum, Samsmoveien 41, 3520 Jevnaker, Norwegen.

Luftaufnahme des Liaunig Museums, das sich auf einem Berg befindet.
Museum Liaunig Luftaufnahme, © Museum Liaunig.

Erhaben liegt es über der Berglandschaft Kärntens. Das reduzierte aus Stahl und Glas bestehende Museum Liaunig beherbergt die Kunstsammlung des österreichischen Industriellen Herbert Liaunig, bei der es sich um eine der größten Sammlungen österreichischer Kunst ab 1945 sowie der Klassischen Moderne handelt. Und auch hier lohnt sich ein Spaziergang durch den angrenzenden Skulpturenpark, der Werke namhafter Künstler und Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts versammelt.

WO: Museum Liaunig, Neuhaus 41, 9155 Neuhaus, Österreich.

Einblick in die von Tadao Ando umgestaltete Bourse de Commerce, in der sich die Pinault Collection befindet.
Bourse de Commerce — Pinault Collection © Tadao Ando Architect & Associates, Niney et Marca Architectes, Agence Pierre-Antoine Gatier Photo Marc Domage.

Es ist der neue Coup im Herzen der französischen Hauptstadt. Neben seinen Museen Palazzo Grassi und der Punta della Dogana in Venedig eröffnet der französische Unternehmer Francois Pinault in der ehemaligen Pariser Börse nun eine neue Stätte, um seine circa 5000 Stücke umfassende Sammlung zeitgenössischer Kunst zu präsentieren. Die Bourse de Commerce, mitten in Paris gelegen, die Mitte des 18. Jahrhunderts als Getreidemarkt erbaut wurde, ließ der Sammler aufwendig durch den japanischen Stararchitekten Tadao Ando in ein Museum verwandeln. Die Eröffnung der Pinault-Collection am 23. Januar wird mit Spannung erwartet – nicht nur als neue Repräsentationsstätte zeitgenössischer Kunst in Frankreich. Denn auch das Programm, das bis dato nicht verraten wurde, macht neugierig.

WO: Bourse de Commerce-Pinault Collection, 2 rue de Viarmes – 75001 Paris.